Schwere Auswärtsspiele in der BBL Telekom Baskets sind auf der Suche nach Stabilität

Bonn · Der Sieg gegen Klaipeda in der Gruppenphase der Basketball Champions League hat den Telekom Baskets Selbstvertrauen gegeben - nun stehen den Bonnern drei schwere Auswärtsspiele bevor.

 Mit einem starken Auftritt war Stephen Zimmerman (rechts) maßgeblich am Erfolg gegen Klaipeda beteiligt. Der Center war mit 19 Punkten Topscorer der Begegnung.

Mit einem starken Auftritt war Stephen Zimmerman (rechts) maßgeblich am Erfolg gegen Klaipeda beteiligt. Der Center war mit 19 Punkten Topscorer der Begegnung.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Es ist definitiv keine einfache Zeit für Thomas Päch. Der Trainer der Telekom Baskets Bonn hat einen Sensationserfolg im Pokal der Basketball-Bundesliga (BBL) gegen die Übermannschaft Bayern München vorzuweisen und hat seine Mannschaft mit dem überzeugenden 97:85-Erfolg gegen Neptunas Klaipeda auf den zweiten Platz der Gruppe D in der Champions League geführt.

Doch es waren nur 2120 Zuschauer, die am Dienstag dem Spiel gegen die Litauer in der 6000er-Arena Telekom Dome beiwohnten. So leer war es in Bonns Basketball-Tempel bei einem Pflichtspiel schon lange nicht mehr. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Fans verunsichert sind, was sie von den neuen Baskets in der noch jungen Saison halten sollen. Die Achterbahnfahrt der vergangenen Wochen hat ihre Spuren hinterlassen.

Telekom Baskets wollen in eine neue Richtung gehen

Was aber wohl am schwersten wiegt: Im Kerngeschäft Bundesliga zieren die Bonner mit nur einem Sieg in fünf Spielen den zwölften Tabellenplatz. Die Niederlagen in Vechta, in Ungarn gegen Szombathely und vor allem die 81:106-Heimschlappe gegen Brose Bamberg waren als vertrauensbildende Maßnahmen untauglich.

Telekom Baskets Bonn siegen gegen Neptunas Klaipeda
36 Bilder

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„Wir haben Leistungen gezeigt, die vielversprechend sind, wir haben aber auch schwache Leistungen“, stellte Päch fest. Aber der 37-Jährige ist weit davon entfernt, den „neuen Weg“, den er auch auf Wunsch der Baskets mit dem Club begonnen hat, in Zweifel zu ziehen. „Natürlich wollen wir in die Playoffs, aber es kann nicht sein, dass die Playoffs ständig der alleinige Gradmesser sind. In den vergangenen Jahren haben die Bonner Mannschaften zwar die Playoffs erreicht, aber so richtig zufrieden war man dann doch nicht“, sagte Päch. „Der Verein will in eine neue Richtung gehen, ich versuche dementsprechend, hier was zu entwickeln. Das ist ein stetiger Prozess und braucht Zeit. Aber ich glaube, dass wir auf diesem Weg auch in die Playoffs kommen. Unser Ziel ist es, am Ende der Saison besser zu sein als jetzt.“

Baskets Bonn tankten gegen Klaipeda Selbstvertrauen

Auf diesem Weg sind Auftritte wie der am Dienstag gegen die starken Litauer wertvoll. Die Bonner kontrollierten über weite Strecken einen Gegner, der bis dahin mit Brindisi und Saragossa zwei hoch gehandelte Mannschaften deutlich geschlagen hatte, und holten sich dabei viel Selbstvertrauen. Einmal lag der Vorsprung sogar bei 24 Punkten. Erst in der Schlussphase konnten die Gäste das Ergebnis erträglicher gestalten.

Päch war zufrieden mit seinem Team und attestierte ihm eine sehr gute Leistung. „Wir sind gut ins Spiel gestartet, haben ein paar einfache Sachen liegen gelassen, aber dann mit viel Energie und einem guten Fokus weitergespielt“, sagte er. Dass das Punktepolster im Schlussdrittel zusammenschmolz, „ist sicherlich ärgerlich, aber nach dem Spiel zwei Tage vorher gegen Bamberg waren wir auch einfach platt. Wichtig war für mich, dass wir eine gute Reaktion gezeigt haben.“

Stephen Zimmerman mit bisher bester Leistung für Baskets

Wichtig war für Päch sicherlich auch, dass Stephen Zimmerman sein bisher bestes Spiel für die Bonner zeigte. Nicht nur wegen seiner 19 Punkte, die ihn zum Topscorer des Spiels machten, sondern auch wegen der Art und Weise, wie der Center insgesamt auftrat. „Es ist immer so: Wenn man an Leute glaubt und mit ihnen arbeitet, dann passieren gute Sachen. Wir haben keinen in der Mannschaft, der nicht auch dahin gehört. Man muss halt das Vertrauen haben, dass die Leute richtig an sich arbeiten und sich entwickeln“, sagte Päch.

Er werde jetzt weiter an den kleinen Details und der Stabilität arbeiten. „Stabilität, die uns in Spielen wie gegen Crailsheim oder Bamberg noch gefehlt hat, wobei man nicht vergessen darf, dass beide auch sehr, sehr gut gespielt haben und derzeit zu den besten Teams der Liga zählen.“ Stabilität, die die Bonner in den nächsten Begegnungen auch unbedingt brauchen werden, wenn es gilt, die drei Auswärtsaufgaben in Bundesliga und Champions League zu lösen. Am Sonntag spielt Bonn in Oldenburg, am Dienstag bei Champions-League-Tabellenführer Dijon und am Sonntag in acht Tagen bei medi Bayreuth.

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