Rückspiel in der Champions League Findet das Spiel Telekom Baskets am Dienstag statt?

BONN · Im Achtelfinal-Rückspiel der Basketball-Champions-League gegen Athen wollen die Bonner ein drittes Spiel erzwingen. Ob das Spiel angesichts des Coronavirus ganz normal ausgetragen wird, entscheidet sich wohl erst am Dienstag.

 Ein intensives Spiel wartet auf Trey McKinney-Jones (rechts) und die Baskets gegen die Athener Stars um Nikolaos Zisis, den die Bonner im Hinspiel gut im Griff hatten.

Ein intensives Spiel wartet auf Trey McKinney-Jones (rechts) und die Baskets gegen die Athener Stars um Nikolaos Zisis, den die Bonner im Hinspiel gut im Griff hatten.

Foto: BCL

Zu einer Absage oder einem Spiel ohne Zuschauer wollten sich die Telekom Baskets Bonn nicht durchringen. Damit ist klar: Trotz des sich ausbreitenden Coronavirus soll an diesem Dienstagabend (20 Uhr, Telekom Dome) das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen AEK Athen stattfinden. „Solange es von Amts wegen kein Verbot gibt, spielen wir“, sagte Michael Mager, bei dem Basketball-Bundesligisten Leiter für Kommunikation und Marketing.

Vorausgegangen war eine Diskussion auf der Führungsebene des Vereins, wie man mit der Situation umgehen soll. Mager: „Es kann nicht sein, dass ein Sportverein entscheiden muss, ob es eine Gefahrenlage gibt, in diesem Fall mit dem Coronavirus. Das müssen Experten in den entsprechenden Behörden abschätzen und entscheiden.“ Es fehle aber „die klare Ansage vom Gesundheitsamt beziehungsweise zuständigen Stellen“, wie man vorzugehen habe. Das wäre letztlich auch vor dem wirtschaftlichen Hintergrund wünschenswert. Entscheide der Verein über eine Absage, müsse er auch für den finanziellen Schaden haften.

Entscheidung im Verlaufe des Dienstags

Nicht ausschließen wollte Mager, dass im Verlaufe des Dienstags von offizieller Seite noch etwas passiert. Darüber wollte er nicht spekulieren. „Wir wissen ja nicht, was dann entschieden würde. Ob nur die Zuschauerzahl begrenzt oder das Spiel komplett abgesagt würde“, sagte Mager. Er rechnet aber durchaus damit, „dass ab dem Wochenende vorerst kein Spiel mehr vor Publikum stattfindet“ und damit, dass es auch eine einheitliche Regelung durch die Basketball-Bundesliga (BBL) geben könne. Das nächste Heimspiel der Baskets findet erst am 29. März gegen Bayreuth statt.

Das Team von AEK Athen ist, ohne groß in Bonn nachzufragen, ins Flugzeug gestiegen und am Montag auf dem Hardtberg angekommen. Der Tabellenzweite der griechischen A1-Liga gewann das Hinspiel mit 92:85, wobei die Baskets eine starke Leistung abriefen, sich gegen den Favoriten auf Augenhöhe bewegten, um erst in der Schlussphase durch ein paar unglückliche Aktionen und individuelle Fehler auf die Verliererstraße zu geraten.

Rebound war großes Manko

„Es war das intensivste Spiel, das wir bisher hatten“, blickte Trainer Will Voigt zurück. „Wir hätten gewinnen können, doch unser großes Manko war der Rebound. AEK hatte 14 Offensivrebounds und damit 14 zweite Chancen auf einen Korb-
erfolg. Wir hatten nur einen. Mit so einer Quote ist es schwer zu gewinnen.“ Mit starkem Teamplay in der Offensive (24 Assists) und guter Verteidigung gegen einige Stars der Hellenen verlangten die Bonner dem Champions-League-Sieger von 2018 alles ab. Voigt: „Wir haben Gründe genug, mit viel Selbstvertrauen ins Spiel zu gehen. Ich persönlich glaube immer an den Sieg, und meine Mannschaft will zurück nach Athen und dann ins Viertelfinale einziehen.“

Im Erfolgsfall fände am kommenden Dienstag in der Olympiahalle der griechischen Hauptstadt das entscheidende dritte Spiel statt. Dort waren es am vergangenen Mittwoch 9000 Zuschauer, die vom Gegner aus Bonn durchaus beeindruckt waren. Das Gleiche galt für AEK-Trainer Ilias Papatheodorou, der Respekt vor dem Rückspiel hat.

Sehr gute Mannschaft als Gegner

„Wir bekommen es mit einer sehr guten Mannschaft zu tun, die sich insbesondere zuhause in der Basketball-Champions-League gut geschlagen hat“, sagte Papatheodorou. Sein Matchwinner war im Hinspiel Kendrick Ray, der 27 Punkte erzielte – darunter waren sechs Dreier – und in der Schlussphase die entscheidenden Würfe im Bonner Korb unterbrachte. Ihn wollen die Bonner diesmal besser beschatten und einen ähnlich guten Job gegen andere Stars wie Keith Langford oder Nikolaos Zisis machen. Zisis war in Athen kaum zum Zuge gekommen, Langford erzielte zwar 20 Punkte, allerdings brauchte er dafür viele Würfe und hatte eine entsprechend niedrige Trefferquote.

Fest steht, dass die Baskets, sollten sie ein drittes Spiel in Athen erzwingen, dann vor leeren Rängen spielen werden. Das hat nicht AEK so entschieden, sondern geht auf eine Anordnung der griechischen Regierung zurück.

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