BBL am Samstag Telekom Baskets blicken auf Schlüsselduell gegen Gießen

Bonn · Telekom Baskets in Gießen, das ist auch Julian Gamble gegen John Bryant. Trainer Krunic warnt vor den Schnellangriffen der Hessen, die die Hoffnung auf einen Platz in den Playoffs noch nicht aufgegeben haben.

 Eine zentrale Rolle im Kampf um den Sieg wird im Spiel der Baskets bei den Gießen 46ers das Center-Duell zwischen Bonns Julian Gamble (rechts) und Gießens John Bryant spielen. FOTO: JÖRN WOLTER

Eine zentrale Rolle im Kampf um den Sieg wird im Spiel der Baskets bei den Gießen 46ers das Center-Duell zwischen Bonns Julian Gamble (rechts) und Gießens John Bryant spielen. FOTO: JÖRN WOLTER

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Nur zuzuschauen brauchten die Telekom Baskets Bonn am Mittwochabend, um in der Tabelle der Basketball-Bundesliga einen Platz höher zu steigen. Nach dem 88:73-Sieg von Brose Bamberg gegen Medi Bayreuth fanden sich die Bonner auf Rang fünf wieder. Es war ein Beleg dafür, wie gut sich die Mannschaft von Trainer Predrag Krunic im Verlauf der Saison gegen die direkten Konkurrenten um die Playoff-Plätze geschlagen und dabei einige von ihnen im direkten Vergleich ausgestochen hat.

Im aktuellen Fall hatten die Bonner zwar gegen Bayreuth zweimal verloren, doch den Bambergern zweimal das Nachsehen gegeben. Bayreuth steckte seinerseits die zweite Niederlage gegen die Franken ein. Im entstandenen Dreiervergleich – alle drei Teams sind punktgleich – haben die Baskets aufgrund der besseren Korbdifferenz die Nase vorn.

Ihren Vorteil werden die Bonner im weiteren Saisonverlauf nur dann weiter ausspielen können, wenn sie sich möglichst wenige Ausrutscher erlauben. Ein solcher droht durchaus auf dem Parkett der Sporthalle Gießen-Ost. Dort muss Krunic mit seinen Profis am Samstag (18 Uhr) antreten. In erfahrungsgemäß hitziger Atmosphäre müssen sie den Angriff einer Mannschaft abwehren, die sich noch Hoffnungen darauf macht, in die Playoffs zu rutschen.

Das Hinspiel ging mit 83:78 für Bonn aus. Ein schwer erkämpfter Sieg, bei dem die Hausherren in der zweiten Halbzeit große Mühe hatten, ihren bis zur Pause herausgespielten Zwölf-Punkte-Vorsprung zu verteidigen. Zwar hat die Mannschaft von Gießens Trainer Ingo Freyer drei Siege weniger auf dem Konto, doch vergleicht man die Statistiken der beiden Kontrahenten, wird deutlich, dass die 46ers sich mindestens auf Augenhöhe bewegen. Sie erzielen im Schnitt mehr Punkte als Bonn (86,6/ 82,8) und haben bei Freiwurfquote (78,6/71,0 Prozent), Rebounds (38,2/33,9) und Assists (18,8/17,4) die Nase vorn.

Bonn hat Vorteile bei der Trefferquote insgesamt (48,8/45,9 Prozent) und der Dreierquote (38,3/36,5 Prozent), leistet sich weniger Ballverluste (13,0/14,4) und holt mehr Steals (7,0/5,3). Da die letzten beiden Kategorien in der Regel auch Ausdruck einer besseren Verteidigung sind, will Krunic genau da ansetzen. Nicht von ungefähr hat sein Team auch deutlich weniger Gegenpunkte kassiert als der Gegner (79,6/87,9).

Eines der Schlüsselduelle findet unter den Körben statt, wo sich mit Gießens John Bryant und Bonns Julian Gamble die vielleicht besten Center der Liga gegenüberstehen. Bryant erzielt im Schnitt ein Double-double (17,4 Punkte/10,6 Rebounds), Gamble kommt auf 12,8 Punkte und 6,5 Rebounds. Beide drückten dem Hinspiel ihren Stempel auf: Gamble mit 22 Punkten und 13 Rebounds, Bryant mit 23 Punkten und acht Rebounds. Kein Wunder, dass die Kontrahenten großen Respekt voreinander haben. „Julian gibt dir als Gegenspieler etwas, das du in der BBL nicht alle Tage siehst. Als Linkshänder sind seine Bewegungen nur wenig mit dem zu vergleichen, was die anderen Big Men aufs Parkett bringen“, sagt Bryant. „Gegen ihn musst du schnell auf den Beinen sein, denn er kann das Feld mit viel Tempo rauf und runter gehen, von seinen langen Armen beim Offensiv-Rebound mal ganz abgesehen.“

Gamble fiebert dem Duell entgegen. „John ist definitiv ein Großer, mit guten Skills im Lowpost, der aber auch einen sehr ordentlichen Schuss hat. Der Schlüssel ist, ihn zum physischen Spiel zu zwingen, ihn immer wieder zu attackieren und defensiv so weit weg vom Korb wie möglich zu halten“, blickt der Bonner voraus. Wenn es nach der von Bryant erwähnten Schnelligkeit geht, sollte Gamble definitiv die Nase vorn haben.

„Das Center-Duell spielt sicherlich eine wichtige Rolle, aber längst nicht die entscheidende“, warnt Krunic. Gießen habe einige Spieler mit enormer Feuerkraft in seinen Reihen. Der Coach verweist auf das Heimspiel der 46ers gegen Bayreuth, das sie mit 107:96 gewannen. Dabei taten sich neben Bryant Forward Jamar Abrams sowie die Guards Darwin Davis und Austin Hollins besonders hervor – und genau dieses Trio hat der Bonner Coach auch auf dem Zettel, wenn es darum geht, die Verteidigung auf den Gegner einzustellen. Krunic: „Wir brauchen in Defense und Offense eine gute Balance.“ Es gelte, das Tempo des Spiels zu kontrollieren und die Ballverluste zu minimieren, damit der Gegner nicht zu seinen gefürchteten Fastbreaks kommt.

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