Basketball-Champions-League Starke Baskets verlieren in Athen 85:92

BONN · Im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League kosten den Telekom Baskets Bonn einige unglückliche Aktionen in den Schlussminuten den möglichen Sieg in Athen. Am Dienstag findet das Rückspiel in Bonn statt.

 Eine starke Vorstellung bot Martin Breunig (am Ball) in Athen. Der Baskets-Center kam auf 16 Punkte und elf Rebounds.

Eine starke Vorstellung bot Martin Breunig (am Ball) in Athen. Der Baskets-Center kam auf 16 Punkte und elf Rebounds.

Foto: BCL

Trotz einer 85:92-Niederlage (26:28, 24:24, 20:12, 15:28) im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei AEK Athen können die Telekom Baskets Bonn erhobenen Hauptes in das Rückspiel am Dienstag (20 Uhr, Telekom Dome) gehen. Die Mannschaft von Trainer Will Voigt lieferte bis in die Schlussminuten hinein ein starke Leistung ab, spielte auf Augenhöhe, um am Ende dem klaren Favoriten nach einigen unglücklichen Aktionen doch zu unterliegen.

Voigt verzichtete im Spielaufbau auf Eugene Lawrence, stellte anstatt dessen Neuverpflichtung Donald Sloan in die Startformation. Dazu im Aufbau Branden Frazier, auf dem Flügel Trey McKinney-Jones sowie Martin Breunig und Alec Brown auf den großen Positionen, also eine eher große Aufstellung. Was immer der neue Bonner Coach seiner Mannschaft mit aufs Parkett gegeben hatte, sie machte ihre Sache gut – in erster Linie offensiv. Der Basketball-Bundesligist war direkt im Spiel, agierte ballsicher und suchte entschlossen den Abschluss. Brown glich das 0:3 per Dreier aus, und als Athen mehrmals vorlegte, antworteten zunächst zweimal Breunig und dann Brown mit einem krachenden Alley-oop-Dunking, dem ein schönes Anspiel von McKinney-Jones vorausgegangen war. Kurze Zeit später war der Guard selbst Ausführender, als er von Frazier hoch am Korb angespielt wurde. Es war die erste Bonner Führung zum 11:9.

Es war ein attraktives Spiel, das sich beide Mannschaften in der Olympiahalle von Athen lieferten, und was die Bonner gegen den klaren Favoriten ablieferten, war bemerkenswert. AEK hatte immerhin mit Mario Chalmers einen zweimaligen NBA-Champion (mit Miami Heat) und den zweimaligen Euroleague-Topscorer Keith Langford in seinen Reihen.

Dazu athletische Spieler wie Marcus Slaughter, ehemals Brose Bamberg, und die griechische Basketball-Legende Nikolaos Zisis. Das hielt die Gäste nicht davon ab, ihre Qualitäten unerschrocken in die Waagschale zu werfen. McKinney-Jones brachte sein Team nach einem Fastbreak sogar mit 17:13 in Front, doch Athen antwortete mit Langford aus der Distanz und dem starken Kendrick Ray mit gleich zwei Dreiern in Folge. Als Slaughter abschloss und Langford zweimal nachlegte, waren die Griechen erstmals ein wenig enteilt: 22:28 gegen die Baskets.

Aber die Gäste vom Rhein zeichnete an diesem Abend aus, dass sie weiter mutig ihre Chancen suchten und zurückschlugen. Sloan per Dreier, Joshiko Saibou mit Freiwurf, Breunig mit zwei Körben in Folge: Ausgleich zum 28:28. Der von der Bank gekommene Saibou, McKinney-Jones und Breunig brachten ihr Team in Front und bauten den Vorsprung auf 34:30 aus. Es war klar: Die Defensive spielte auf beiden Seiten noch keine große Rolle. Und offensiv hatte gerade der deutsche Bundesligist einen Lauf: Der starke Saibou besorgte aus der Distanz die 43:37-Führung. Nur im Rebound waren die Bonner unterlegen, das nutzte der Gegner zu seinen Gunsten und kam bis zur Pause wieder heran.

Doch die AEK-Spieler waren offensichtlich beeindruckt von der Gegenwehr des Außenseiters, der ohne großen Respekt auftrat und die Worte seines Sportmanagers Michael Wichterich bestätigte, gegen bessere Mannschaften oft auch besser zu spielen. Bonn blieb bis zum Ende des dritten Viertels im Vorteil, setzte jetzt auch defensiv mehr Akzente. Brown versenkte seinen vierten Dreier zum 60:56, später markierten Saibou mit zwei Körben in Folge und Breunig mit einem Freiwurf die 70:64-Führung zum Ende des dritten Viertels.

Athens Trainer Ilias Papatheodorou sah etwas ratlos aus, hatte dann aber mit Jonas Maciulis einen Spieler, der sein Team mitriss und maßgeblich am 13:1-Lauf Athens zur 77:71-Führung beteiligt war. Aber auch das warf Bonn nicht aus der Bahn. Mit einem krachenden Dunking schloss Breunig einen 7:0-Lauf ab. Wieder die Führung für den Gast: 78:77. Schade nur, dass die Baskets gegen die nun deutlich bissiger verteidigenden Griechen kurzzeitig die Kontrolle verloren, einige schnelle Ballverluste hatten, die der Gegner eiskalt nutzte. Als Ray zwei Dreier in Folge verwandelt und Langford mit einem Korbleger getroffen hatte, war Athen wieder auf 85:78 davongezogen.

Aber die Baskets gaben alles, um dranzubleiben und hatten durch Saibou die Chance, wieder auf drei Punkte heranzukommen. Doch beim 83:89 vergab er nach einem Foul bei einem Dreierversuch alle drei fälligen Freiwürfe, und auch Breunig patzte wenig später zweimal an der Linie. Vielleicht waren es die Nerven, vielleicht hatte das Spiel auch zu viel Kraft gekostet.

Dennoch kommen die Baskets mit der Erkenntnis nach Bonn zurück, dass sie im Rückspiel am Dienstag durchaus die Chance haben, mit einem Sieg die Serie auszugleichen und ein entscheidendes drittes Spiel am 18. März wieder in Athen zu erzwingen.

Punkte Athen: Ray 27/6 Dreier, Lanford 20/2, Maciulis 11/2, Zisis 2, Slaughter 8, Chalmers 7, Jankovic 5/1, Chrysikopoulos 10/2, Grant 2.

Punkte Bonn: Saibou 19/4, McKinney-Jones 13, Frazier 5 (8 Assists), Brown 16/4, Zimmerman 3, Sloan 7/1, Breunig 16 (11 Rebounds), Bartolo 1, Simons 5/1.

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