96:69 gegen Oberwart Standesgemäßer Sieg der Baskets

Bonn · Die Bonner Basketballer gewinnen im Fiba Europe Cup gegen den österreichischen Meister Oberwart mit 96:69. Nun steht gegen Prienu-Birstono das Duell um den Gruppensieg an.

Den Gegner ernstnehmen, das war für die Telekom Baskets Bonn die schwierigste Aufgabe im Heimspiel des Fiba Europe Cups gegen die Redwell Gunners Oberwart. Am Ergebnis lässt sich ablesen, dass sie dieser Herausforderung am Mittwoch im Telekom Dome gewachsen waren. Der Basketball-Bundesligist kam nach einem über weite Strecken konzentrierten Auftritt zu einem standesgemäßen 96:69 (34:21, 17:13, 27:22, 18:13)-Erfolg gegen den österreichischen Meister. Damit kommt es am nächsten Mittwoch in Litauen gegen Prienu-Birstono zum Endspiel um den Gruppensieg. Nur mit einem Erfolg können die Bonner sicher sein, das Achtelfinale zu erreichen.

Bereits nach dem ersten Viertel war gestern klar, dass die Gunners nicht genug Munition hatten, um den Bonnern den Sieg streitig zu machen. Zumal deren Coach Predrag Krunic seiner Mannschaft im Vorfeld klargemacht hatte, dass er eine Vorstellung wie zuletzt bei der 78:84-Niederlage in Nikosia nicht mehr sehen wollte.

Unlösbare Probleme für den Gegner

Seine Spieler hielten sich an die Vorgabe. Vor allem im Angriff stellten sie den Gegner oft vor unlösbare Probleme, wobei besonders Ryan Thompson nicht zu stoppen war. 13 seiner insgesamt 15 Punkte erzielte er im ersten Viertel. "Wir sind mit der richtigen Intensität ins Spiel gegangen und haben gleich die richtigen Zeichen gesetzt. Es war ein gute Leistung meiner Mannschaft, vor allem auch in der Verteidigung", sagte Krunic.

Oberwart fand kein Mittel gegen das variable Spiel der Baskets, die zu Beginn unter dem Korb durch Julian Gamble sehr präsent waren und dann auch von außen sicher trafen, oft durch Ojars Silins. Als Gamble foulbelastet früh vom Feld musste, übernahm Filip Barovic ohne Reibungsverluste die Aufgabe am Brett und erzielte allein im zweiten Viertel zehn seiner 21 Punkte. Damit war er Topscorer des Abends. Das Einzige, was Krunic missfallen musste, war, dass dem Gast der ein oder andere Korb zu einfach gemacht wurde. Das änderte sich, als die Bonner mit ihrer zweiten Fünf mehr Druck in der Verteidigung ausübten und damit den Offensivdrang Oberwarts deutlich bremsten. Allerdings lief es auch auf Seiten der Hausherren offensiv nicht mehr so geschmiert.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit tickten die Baskets dann sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung im Gleichschritt und bauten ihre Führung auf 20 Punkte aus: 61:41. Vor allem mit Barovic kamen die Gunners überhaupt nicht klar. Der Montenegriner punktete fleißig weiter und hatte nach seinen Freiwürfen zum 72:51 (27.) bereits seinen Bestwert erreicht. Die Führung hätte auch noch höher ausfallen können, doch die Gastgeber hatten bei einigen Versuchen in gut herausgespielten Situationen kein Wurfglück.

Kurzarbeit für Mayo und Thompson

Mit Blick auf den Pokalschlager am kommenden Sonntag bei Bayern München probierte der Bonner Trainer bis zum Schluss verschiedene Formationen aus, um auch die Minuten gleichmäßig auf den Kader zu verteilen. Spieler wie Josh Mayo oder Thompson verrichteten im Vergleich zu früheren Begegnungen eher Kurzarbeit. An der Bonner Überlegenheit änderte das nichts.

Als Yorman Polas Bartolo per Dreier traf und Johannes Richter mit einem Korbleger nachlegte war der Vorsprung ihres Teams beim 92:61 auf mehr als 30 Punkte angewachsen. Die 100-Punktemarke sollten die Baskets aber nicht mehr knacken. Mit Silins (13) und Bartolo kamen neben Barovic und Thompson zwei weitere Bonner auf zweistelligen Punktausbeuten. "Oberwart hat bis zum Ende gekämpft, deshalb war es ein guter Test für uns", sagte Silins. "Es war wichtig, den schlechten Eindruck von Nikosia zu revidieren."

Die Baskets fühlen sich nun gerüstet für das Pokalspiel am Sonntag (15.30 Uhr) in München. Ursprünglich stand ein Bundesliga-Heimspiel gegen Würzburg auf dem Programm, das verlegt wurde.

Statistik

Telekom Baskets: Silins 13 Punkte/3 Dreier, Barovic 21, Thompson 15/1, Richter 2, Gamble 9, DiLeo 3, Koch 8, Bartolo 12/3, Mayo 5/1, Horton 8.

Oberwart: Szkutta 2, Jackson 2, Kaeferle 5, McNealy 19/3, Traylor 10, Wolf, Blazevic 6, Cumberbatch 14/2, Poljak 11/3.

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