Telekom Baskets Schwedischer Meister kommt nach Bonn

BONN · Der Bonner Basketball-Bundesligist startet gegen die Södertalje Kings in den europäischen Wettbewerb. Die Einsätze von Ryan Thompson und Yorman Polas-Bartolo sind trotz Verletzungen nicht unmöglich.

 Spielzeit genutzt: Florian Koch zeigte gegen Phoenix Hagen eine starke Leistung.

Spielzeit genutzt: Florian Koch zeigte gegen Phoenix Hagen eine starke Leistung.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Am Dienstagabend sind die Telekom Baskets bereits zu ihrem zweiten „Blind Date“ in dieser Woche verabredet. Nach dem 95:85-Sieg gegen Phoenix Hagen, das man nach der unter der Woche angemeldeten Plan-Insolvenz vor der Partie schwer einschätzen konnte, kommen nun die Södertalje Kings zum ersten Tänzchen auf europäischem Parkett in den Telekom Dome. Bitte wer?

Unter der Woche beantwortete Baskets-Trainer Predrag Krunic die Frage, was er über die Kings wisse mit einem Augenzwinkern: „Die kommen aus Schweden.“ Zusatzinfo: Sie sind der amtierende Meister und Tabellenführer. Krunic wollte damit vor der Hagen-Partie in seiner typischen Art natürlich auch sagen, dass er sich noch nicht mit dem übernächsten Spiel beschäftigt. Das tat er gestern. Da gab es das ausführliche Video-Studium des Bonner Auftaktgegners im Fiba Europe Cup. Umschalten von Hagen auf Södertalje.

„Auch wenn die Regenerationszeit zwischen den Begegnungen extrem kurz ist, wird uns das Mehr an Spielen in der Entwicklung als Team enorm guttun“, sagt Krunic und fiebert der internationalen Herausforderung entgegen. „Es ist eine wertvolle Möglichkeit, unsere grundsätzlichen Mechanismen im Angriff und in der Verteidigung einerseits zu testen, aber auch zu festigen.“

Bekannt aus einem Testspiel

Und so ganz unbekannt sind die Schweden nicht. Zumindest nicht für das Bonner Team. Denn in der Saisonvorbereitung – da noch unter Trainer Silvano Poropat – absolvierten die Baskets ihr letztes Testspiel beim Turnier im polnischen Torun gegen die Könige aus der Nähe von Stockholm und setzten sich mit 76:63 durch.

Die Schweden spielten um ein Ticket für die neu eingeführte Basketball Champions League, zogen aber in der Qualifikation gegen Kataja Basket aus Finnland den Kürzeren und erhielten so automatisch einen Startplatz im Europe Cup.

Das Bonner Anschauungsvideo zeigte gestern ein deutliches 80:68 der Kings über den dritten Teilnehmer in Gruppe C, Belfius Mons-Hainaut aus Belgien, und einen Kader mit reichlich internationaler Erfahrung, die unter anderem die beiden Nationalspieler Thomas Massamba und Nicholas Spires mitbringen. Trainer Vedran Bosnic coacht sie übrigens in beiden Mannschaften.

Florian Koch nutzt Chance

Bei den Baskets steht noch ein Fragezeichen hinter Yorman Polas-Bartolo (ausgekugelter Finger) und Topscorer Ryan Thompson, der im Spiel gegen Hagen mit dem Fuß umknickte. Beides offenbar nicht dramatisch, die medizinische Abteilung soll kurzfristig entscheiden, ob ein Einsatz gegen Södertalje möglich ist.

Auf jeden Fall dabei ist Florian Koch, der am Sonntag aufgrund der Verletzung Polas-Bartolos mehr Einsatzzeit erhielt als üblich – und diese nutzte. „Ich habe mir keine allzu großen Gedanken gemacht. Wenn man sich viel vornimmt, kann auch viel danebengehen“, sagt Koch. „Ich konzentriere mich mehr auf den Gegner und meine defensive Aufgabe als auf mich selbst. Das Offensive kommt dann schon von selbst.“

Das zweite Spiel in drei Tagen stört ihn und seine Kollegen überhaupt nicht: „Wir freuen uns, dass es endlich losgeht. Und ein Spiel mehr ist ein Training weniger – wem gefällt das nicht?“ Zu seinen Kollegen gehören zwei, die den kleinsten europäischen Wettbewerb vergangene Saison mit den Fraport Skyliners gewonnen haben: Konstantin Klein und Johannes Richter. „Klar spricht man darüber. Das Frankfurter Beispiel motiviert uns und wir haben, glauben ich, eine gute Chance weiterzukommen.“

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