Premiere für Trainer Voigt Telekom Baskets Bonn treffen am Mittwoch auf Ludwigsburg

Bonn · Sein erstes Spiel gegen Ulm fiel wegen Sturmfront „Sabine“ aus, damit wird Will Voigts Auftaktaufgabe nicht leichter. Die Telekom Baskets Bonn und ihr neuer Coach erwarten den Tabellenzweiten Ludwigsburg.

 Die Richtung auf dem Hardtberg gibt jetzt William Voigt vor. Gegen Ludwigsburg feiert der Trainer Premiere auf der Baskets-Bank.

Die Richtung auf dem Hardtberg gibt jetzt William Voigt vor. Gegen Ludwigsburg feiert der Trainer Premiere auf der Baskets-Bank.

Foto: Jörn Wolter

Will Voigt war schon ein bisschen enttäuscht, dass seine Premiere an der Seitenlinie der Telekom Baskets am Sonntag Sturmtief „Sabine“ zum Opfer fiel. „Ich hatte mich sehr aufs Spiel und unser Heimpublikum gefreut“, sagte er, nahm es aber mit Humor und mutmaßte: „Ich glaube langsam, dass ich verflucht bin!“ Denn schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen wurden die Pläne des neuen Baskets-Trainers durch äußere Umstände beeinflusst. Im Januar hatte ihn ein Vulkanausbruch auf den Philippinen zu einem Zwischenstopp in Tokio gezwungen. Und nun wurde seine Premiere entsprechend vertagt.

Statt Ulm heißt der erste Gegner des US-Amerikaners, der vergangene Woche den beurlaubten Thomas Päch ersetzte, also Ludwigsburg (Mittwoch, 20.30 Uhr, Telekom Dome).

Immerhin hatte Voigt so drei Tage mehr Zeit, sein Team kennenzulernen, zu analysieren und an einigen Stellschrauben zu drehen. Genau dafür hatten ihn die Baskets ja schließlich engagiert; der Nationaltrainer von Angola soll das Beste aus dem aktuellen Kader herausholen und so den drohenden Abstieg abwenden. „Das sind wirklich tolle Jungs mit einer guten Teamchemie. Und sie sind clever und lernen schnell. Das ist es, was ich schon sagen kann“, erzählte er nach den ersten Trainingseinheiten. „Aber es ist halt Training, kein Spiel. Wie weit wir tatsächlich sind, werden wir am Mittwochabend einordnen können.“

Voigt gibt ganz offen zu, dass es nicht wenige Neuerungen sind, die er in der Kürze der Zeit versucht hat umzusetzen – defensiv wie offensiv. „Eine Woche ist dafür nicht viel Zeit“, sagt Voigt, „aber ich bin bisher zufrieden.“ Gegen die Terror-Verteidigung der Ludwigsburger ist eines der Ziele, ohne die kaum eine Siegchance besteht, gut auf den Ball aufzupassen. „Und wir müssen diszipliniert sein, uns an unseren Plan halten.“

Während die Baskets am Wochenende tatenlos zusehen mussten, konnte die Konkurrenz die Zwangspause der Bonner nicht nutzen. Der Mitteldeutsche Basketball-Club kassierte eine deutliche 86:104-Abreibung bei Medi Bayreuth und präsentierte sich auch – anders als zuletzt – nicht unbedingt in für Bonn beängstigender Form. Der MBC bleibt hinter den Baskets, und auch die Hamburg Towers fielen durch ihre Niederlage gegen Bamberg hinter die Bonner. Erst kurz vor Schluss entriss Ludwigsburg den Hanseaten den Sieg.

Das zeigt aber auch: Obwohl da nun der Tabellenzweite auf dem Hardtberg antritt, ist für die Baskets etwas drin. Wichtig wäre zum einen, die Leistung über 40 Minuten zu bringen. Denn im Hinspiel ging den Bonnern, die lange auf Augenhöhe gespielt hatten, nach drei Vierteln die Luft aus und das Ergebnis wurde deutlich (80:94). Und zum anderen sollten die Baskets die beiden Aufbauspieler Khadeen Carrington und Marcos Knight so gut es geht aus dem Spiel nehmen.

Zudem präsentierte sich Shooting Guard Nick Weiler-Babb nicht nur am Samstag in Hamburg in Spiellaune, er hatte auch im Hinspiel gegen die Baskets mit einem Triple Double aus 12 Punkten, 12 Assists und 11 Rebounds geglänzt.

Doch auch für Mittwochabend gibt es eine Sturmwarnung. Allerdings eine, bei der sich Coach Voigt beinahe entspannt zurücklehnen kann. Denn sie ist eine der wenigen Konstanten in einer unsteten Baskets-Saison: El Ciclon, der Wirbelsturm Yorman Polas Bartolo, wird Weiler-Babb das Leben so schwer wie möglich machen – zuverlässiger als jede Wettervorhersage.

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