Telekom Baskets Bonn Mit Respekt, aber ohne Angst gegen die EWE Baskets Oldenburg

BONN · Es hat nicht viel gefehlt, und die Telekom Baskets Bonn hätten sich ähnlich wie der Meteorologe Phil in der Hollywoodkomödie "Und täglich grüßt das Murmeltier" gefühlt. Nur hätte es bei den Bundesliga-Basketballern zum Auftakt des Play-off-Viertelfinals dann geheißen: Und jährlich grüßen die Bamberger.

 Jugend gegen Erfahrung: Bonns Kyle Weems (links) muss sich unter anderem gegen Rickey Paulding bewähren.

Jugend gegen Erfahrung: Bonns Kyle Weems (links) muss sich unter anderem gegen Rickey Paulding bewähren.

Foto: Jörn Wolter

An den Franken, Meister der vergangenen drei Jahre, waren die Bonner in 2010 und 2012 jeweils in der ersten Runde gescheitert. Und hätte die Mannschaft von Trainer Mike Koch nicht am Samstag gegen Bayern München das letzte Vorrundenspiel mit 103:98 gewonnen, wäre sie als Achter erneut auf Hauptrunden-Sieger Bamberg getroffen. So aber sind sie Siebter geworden und treffen in der am Sonntag (18 Uhr, EWE-Arena) beginnenden Viertelfinalserie auf die EWE Baskets Oldenburg.

"Darüber sind wir froh. Bamberg ist für mich nach wie vor die beste Mannschaft der Liga. Und man will ja auch mal gegen eine andere Mannschaft spielen", sagte Koch. Die Aufgabe gegen das Team von Trainer Sebastian Machowski, der zu Beginn der Bonner Bundesliga-Ära für die Baskets spielte, wird allerdings schwer genug. Die Oldenburger sind im Verlauf der Hauptrunde immer besser in Fahrt gekommen, haben die Rückrunde als Zweitbester abgeschlossen und sind in der EuroChallenge bis in Final-Four-Turnier vorgestoßen, wo sie am Ende Dritter wurden.

Baskets InTeam (03.05.)Die bisher einzige Play-off-Serie, in der Bonn und Oldenburg aufeinandertrafen, ist allen noch sehr gut in Erinnerung. Es war in der Saison 2008/2009, als die Baskets im entscheidenden fünften Finalspiel in ein Tal der Tränen gestürzt wurden. 23 Sekunden vor der Schlusssirene sahen sie bei drei Punkten Vorsprung und Ballbesitz mit zwei Freiwürfen schon wie der sichere Sieger aus, um die Meistertrophäe noch aus den Händen gerissen zu bekommen.

Spielten die beiden Mannschaften damals noch auf Augenhöhe, sind die EWE Baskets diesmal klarer Favorit. Zumal die Bonner stark ersatzgeschwächt in die Viertelfinalserie gehen werden. Flügelspieler Robert Vaden wäre eigentlich wieder fit, war aber vor dem Spiel gegen München aufgrund eines positiven Drogentests fristlos entlassen worden. Andrej Mangold fehlt schon seit drei Wochen wegen einer Fußverletzung. Für ihn ist die Saison beendet.

Favorit hin oder her, für Trainer Michael Koch geht das Viertelfinale "bei Null los. Wir haben unser Saisonziel erreicht und können befreit aufspielen. Der Druck liegt beim Gegner". Trotz der kleinen Rotation sieht Spieler Benas Veikalas die Baskets nicht chancenlos. "Wir haben Respekt, aber keine Angst vor Oldenburg. Wir sind in den vergangenen Wochen noch enger zusammengerückt. Der Sieg gegen München hat gezeigt, dass wir gegen starke Gegner auch mit einer kleinen Rotation gewinnen können", sagte der Litauer.

[kein Linktext vorhanden]Nachdem beide Teams im Verlaufe der Saison national und in der Euro-Challenge bereits fünfmal aufeinandergetroffen sind - Bonn führt mit 3:2 - , gestaltet sich die Vorbereitung unproblematisch. "Keiner wird mit großen Überraschungen aufwarten können", sagte Koch. Es seien vielmehr kleine taktische Dinge, mit denen man den Gegner vor neue Herausforderungen stellen will, um dessen Rhythmus zu stören.

"Erfahrungsgemäß spielt die Defensive in den Play-offs eine größere Rolle", macht der 47-Jährige klar, worauf es vor allem ankommen wird. "Oldenburg hat ein tief besetztes Team, spielt sehr organisiert und verteidigt sehr gut", lobte Koch. Zehn Spieler kommen auf nennenswerte Einsatzzeiten. Für eine gehörige Portion Unberechenbarkeit sorgen zudem Individualisten wie Topscorer Rickey Paulding (12,4 Punkte pro Spiel), Julius Jenkins (11,6) oder Chris Kramer (11,5), die gerne aus den Systemen ausbrechen und das Heft in die eigene Hand nehmen. In Korbnähe gilt es, auf Center Adam Chubb und Power Forward Ronny Burrell zu achten.

Die Baskets wissen, dass sich die Verteidigungsbemühungen der Oldenburger auf Jared Jordan konzentrieren werden. "Wir müssen versuchen, ihn so gut es geht zu entlasten. Wenn er frisch bleibt, ist er schwer zu stoppen", blickte Koch voraus.

Der Vorverkauf für das zweite Viertelfinalspiel im Telekom Dome am Donnerstag, 9. Mai, 17 Uhr, läuft. Am Donnerstag waren noch rund 700 Karten zu haben. Tickets gibt es online auf www.telekom-baskets-bonn.de und in den Geschäftsstellen des General-Anzeiger.

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