Telekom Baskets Goliath kommt nach Bonn

BONN · Die Bonner Bundesliga-Basketballer treten am Dienstag gegen Meisterschaftskandidat Bayern München an. Ein Wiedersehen gibt es mit Bryce Taylor und Alex King.

 Mit hoher Intensität soll seine Mannschaft den Bayern das Leben schwer machen: Baskets-Trainer Predrag Krunic.

Mit hoher Intensität soll seine Mannschaft den Bayern das Leben schwer machen: Baskets-Trainer Predrag Krunic.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Immer wenn der Vergleich David gegen Goliath herangezogen wird, weiß man gleich, was gemeint ist. Übertragen auf das Spiel der Telekom Baskets Bonn am Dienstagabend (19 Uhr) im Telekom Dome gegen den FC Bayern München kann jeder Fan auf Anhieb die Rollen zuordnen. Auf der einen Seite stehen die Bonner, die als David krasser Außenseiter sind. Auf der anderen Seite die Münchner, deren Rolle als Goliath sich sowohl wirtschaftlich als auch sportlich definieren lässt.

Die Bayern verfügen nach eigenen Angaben über einen Gesamtetat von 15,5 Millionen Euro und werden dabei nur noch von Meister Brose Bamberg (18 Millionen Euro) übertroffen. Die Baskets planen mit rund fünf Millionen Euro, abzüglich rund einer Million für den Kapitaldienst der Halle. Auch wenn Gesamtetat nicht gleich Teametat ist, die Kräfteverhältnisse bleiben in etwa gleich.

Zwar müssen wirtschaftliche Kraft und sportliche Leistungsfähigkeit nicht deckungsgleich sein, aber im aktuellen Fall ist es in etwa so. Das Bayern-Team um den neuen Trainer Aleksandar Djordevic hat bisher nur ein Spiel verloren, das allerdings deutlich mit 59:90 gegen Bamberg. Im Spitzenspiel am vergangenen Sonntag gegen medi Bayreuth gewannen die Bayern mit 100:86. Im Eurocup führen die Münchner die Gruppe C mit fünf Siegen und zwei Niederlagen an.

Die Bonner steckten am vergangenen Samstag beim 77:91 gegen Oldenburg ihre fünfte Bundesliga-Niederlage ein. Die Zeichen sind klar: Für die Mannschaft von Trainer Predrag Krunic scheinen aktuell im Kampf um den Playoff-Einzug nur die Plätze sechs bis acht infrage zu kommen. Mithin wäre ein Sieg am Dienstag gegen die Bayern eine große Überraschung.

Gerade mit Blick auf einen Gegner, der mit einer großen Rotation spielt, in der neun Spieler auf mindestens 16 Einsatzminuten kommen, und der auf fast jeder Position zwei gleichwertige Profis aufbieten kann, sind zwei Tage Vorbereitung nicht viel. „Man kann sich bei den Bayern nicht auf zwei, drei Leistungsträger konzentrieren. Jeder kann Akzente setzen“, sagte Baskets-Coach Predrag Krunic.

Klar ist für ihn, dass sein Team deutlich besser verteidigen muss, als das in Oldenburg gelungen war. Krunic: „Da haben wir nur sporadisch gut gespielt, auch im Angriff.“ Erst recht gegen die Bayern könne man sich keine langen Schwächephasen erlauben. „Sie sind in der Lage, innerhalb kurzer Zeit viele Punkte zu machen“, weiß Krunic. Jeder Spieler müsse bereit sein, an sein Limit zu gehen. Die Baskets müssten den Münchnern mit hoher Intensität, kontrolliert und mit kühlem Kopf entgegentreten.

Ein Wiedersehen gibt es mit Bryce Taylor und Alex King, die in der Vergangenheit beide für Bonn gespielt haben. Taylor ist Kapitän der Mannschaft und zusammen mit Reggie Redding Münchens Topscorer (beide 11,5 Punkte). Unter den Körben traten bisher Power Forward Maximilian Kleber (10,5 Punkte) und Center Devin Booker (10,4 Punkte) am stärksten auf. Mit Danilo Barthel verfügt Coach Djordevic in Brettnähe über einen weiteren starken deutschen Nationalspieler, dazu mit Nedad Djedovic, Anton Gavel und Nick Johnson über drei herausragende Guards.

In dem Bereich wird auf Bonner Seite Konstantin Klein schmerzlich vermisst. Die Fußverletzung (doppelter Bänderriss), die sich der ehemalige Frankfurter vor fünf Wochen beim Spiel in Jena zugezogen hatte, wird ihn noch einige Zeit außer Gefecht setzen. Wie lange, weiß bei den Baskets niemand. Nach Ersatz wird offenbar gesucht.

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