Kommentar Geduld ist gefragt

OLDENBURG · Spielerverpflichtungen sind ein zähes Geschäft, vor allem, wenn es darum geht, mit ihnen nach einer erfolgreichen Saison, in der sie ihren Marktwert gesteigert haben, über eine Vertragsverlängerung zu verhandeln.

In der Regel rufen sie oder ihre Agenten höhere Zahlen auf, zum anderen werden diese von anderen Vereinen hoch getrieben, die ebenfalls ihre Interesse anmelden. Die Telekom Baskets Bonn haben mehr als einmal in ihrer Bundesliga-Geschichte erlebt, dass Spieler gegenüber Journalisten betonten, wie wohl sie sich in Bonn fühlen, um dann für deutlich mehr Gehalt zu anderen Clubs abzuwandern. Das gehört zum Geschäft. Das wissen die Baskets, das wissen aber auch die Spieler und Agenten.

Dass man in Bonn überhaupt erst an Gespräche denkt, wenn feststeht, wie die Saison gelaufen ist, hat einen guten Grund. Der Vertrag mit Hauptsponsor Deutsche Telekom ist leistungsbezogen. Hätten die Baskets die Play-offs nicht erreicht, hätte es weniger Geld gegeben. Es macht wenig Sinn, mit den Spielern schon über die nächste Spielzeit zu reden, wenn der Etat noch nicht festgezurrt oder zumindest die grobe Richtung bekannt ist.

[kein Linktext vorhanden]Mit dem Kostenklotz Telekom Dome am Bein scheut man in Bonn finanzielle Risiken erst Recht. Und nicht zuletzt macht es keinen Sinn, Personal zu verpflichten, ohne zu wissen, wer künftig die sportliche Verantwortung hat. Es gibt wohl keinen Trainer, der sich vom Verein den Kader diktieren lässt.

Vor diesem Hintergrund ist die abwartende Haltung der Baskets zu verstehen. Die Fans werden sich gedulden müssen, was die Zusammensetzung "ihrer" zukünftigen Mannschaft angeht. Alle Konzentration muss dem Play-off-Viertelfinale gegen Oldenburg gelten. Wie schwer diese Aufgabe wird, hat man gestern beim ersten Spiel erfahren können.

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