Nächste Aufgabe für die Telekom Baskets Bonn Eurocup-Spiel in Nanterre: Keine Zeit, sich zu grämen

BONN · Nur zwei Tage nach der Niederlage im heimischen Telekom Dome gegen Alba Berlin müssen die Baskets am Abend in Naterres antreten und wollen mit Team-Basketball dort bestehen.

 Nach dem 57:77 gegen Alba hingen die Köpfe. Heute heißt es in Nanterre für Aaron White und die Baskets: Neues Spiel, neues Glück.

Nach dem 57:77 gegen Alba hingen die Köpfe. Heute heißt es in Nanterre für Aaron White und die Baskets: Neues Spiel, neues Glück.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Die Laune bei den Telekom Baskets war schon mal deutlich besser als nach dem Spitzenspiel gegen Alba Berlin am Sonntagabend. Alba hatte im richtigen Moment eine Top-Leistung abgerufen, keine Frage, aber der Stimmungskiller waren die Bonner selbst, weil ihnen genau das eben nicht gelungen war. Und so fand sich das Team von Trainer Mathias Fischer am Ende einer deftigen 57:77-Niederlage auf dem fünften Tabellenplatz wieder, wo man doch vor der Partie mit Platz eins geflirtet hatte.

Viel Zeit, sich zu grämen, blieb nicht. Am Montag stieg das Bonner Team nach einer 9-Uhr-Trainingseinheit am frühen Mittag in den Schnellzug Richtung Paris, denn schon am Abend (20.30 Uhr, KölnTV) geht es in Nanterre, einem Vorort der Seine-Metropole, im Eurocup weiter. Auch da haben die Bonner etwas gutzumachen. Denn die Tabelle gaukelt eine trügerische Ausgeglichenheit vor. Im europäischen Wettbewerb, so sagen die Experten, sind es die Heimspiele, die man erfolgreich gestalten muss, wenn man in die nächste Runde kommen will. Die Auswärtsspiele sind ungleich schwerer zu gewinnen. Die Telekom Baskets haben bereits drei Heimspiele hinter sich und davon zwei verloren (gegen Bilbao und Trient). Das eine holten sie sich durch einen Auswärtssieg in Ljubljana zurück, mit einem Erfolg in Nanterre wären die Bonner also wieder im Soll.

"Wir müssen bereit sein", sagt Mathias Fischer gerne und oft. Die Tatsache, dass dieses Mantra bei seinem Team ausgerechnet im Spitzenspiel verpuffte, wurmt den ehrgeizigen Fischer. "Ehrlich gesagt, kann ich das nicht verstehen. Wir waren nicht hungrig auf den Ball - in einem solchen Spiel... Ich hoffe, dass wir jetzt aus diesem Loch herauskommen und anders auftreten." Bereit sein eben.

Nanterre ist eine typische französische Mannschaft, die von der Athletik lebt. "Dem wollen wir mit unserer tiefen Rotation entgegenwirken", sagt Fischer. Das Team seines Gegenübers Pascal Donnadieu ist da eher ganzzeitig mit der Startformation plus ein paar Minuten von der Bank unterwegs. Individualisten gegen den Bonner Teambasketball. "Gleichzeitig", so Fischer weiter, "wollen wir die körperliche Härte an den Tag legen, mit der wir uns in den Spielen gegen Berlin und Trento konfrontiert gesehen haben."

Außerdem fordert Fischer konsequentere Arbeit beim Rebound. Das Fehlen von Isaiah Philmore machte sich in der Statistik der gewonnenen Abpraller gegen Berlin eklatant bemerkbar. Der Bonner Top-Rebounder fehlt mit einer Knochenquetschung noch mindestens vier Wochen. In der Zeit sind noch eine Menge Rebounds zu holen. Seine Kollegen sollten schnell die Arbeit des Neuzugangs an Krücken übernehmen. Philmore blieb zur weiteren medizinischen Behandlung zu Hause, Xavier Silas und Gerald Beverly sind mit nach Paris gefahren.

Einen weiteren Schlüssel zum Erfolg sieht Fischer in der Kontrolle des quirligen TJ Campbell. Der 1,75 Meter kleine Aufbauspieler zieht die Strippen im Spiel der Franzosen (5,3 Assists pro Partie) und punktet auch selbst (11,8).

Nanterre hat in der französischen ersten Liga noch etwas Sand im Getriebe (drei Siege, vier Niederlagen) und auch im Eurocup nach zwei Siegen die letzten beiden Partien verloren. Ein Team, das zurück in die Spur will. Was sagt Fischer? "Wir müssen bereit sein." Und spätestens seit Sonntag ist klar: Er kann es wohl nicht oft genug wiederholen.

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