Telekom Baskets in Ludwigsburg Der zwölfte Versuch

BONN · Facebook, Twitter, Instagram - von den Spielern der Telekom Baskets Bonn gibt es seit einiger Zeit eher wenig zu lesen. Was soll man auch schreiben, wenn sich Niederlage an Niederlage reiht?

 Ein Eurocup-Rekord, der nicht so richtig Freude bereitet, gehört jetzt Jimmy McKinney. Er traf gegen Trient neun Dreier, ein Sieg wäre ihm und den Baskets lieber gewesen. FOTO: JÖRN WOLTER

Ein Eurocup-Rekord, der nicht so richtig Freude bereitet, gehört jetzt Jimmy McKinney. Er traf gegen Trient neun Dreier, ein Sieg wäre ihm und den Baskets lieber gewesen. FOTO: JÖRN WOLTER

Foto: Jörn Wolter

Am Freitag war es dann Baskets-Spielmacher Geno Lawrence, der sein Facebook-Profil mit einem positiven Impuls reaktivierte: "Sometimes you need to lose in order to win - Manchmal musst Du verlieren, damit Du gewinnst." Er war mit seinem Team gerade im Bus unterwegs in Richtung Ludwigsburg.

Dort starten die Baskets am Samstag (20.30 Uhr) beim Tabellendritten ihren inzwischen zwölften Versuch, endlich wieder einen Sieg zu feiern. Noch allerdings ohne die von Sportmanager Michael Wichterich im GA-Interview angekündigten personellen Veränderungen. "Es gibt noch keine Entscheidung", sagt Trainer Mathias Fischer.

Er und sein Team konzentrieren sich erst mal auf die so stark in die Saison gestarteten Ludwigsburger, oder besser: auf sich selbst in der Partie gegen die Ludwigsburger. "Der Gegner ist mir egal", sagt Fischer. "Trient ist auch stark, und wir haben den Sieg trotzdem nur knapp verpasst." Das lag im Wesentlichen an der wiedergefundenen Treffsicherheit von der Dreierlinie. Rotnei Clarke schickte sieben Distanzwürfe durchs Netz, Jimmy McKinney (29 Punkte) sogar neun - und stellte damit den Eurocup-Rekord von Ruben Douglas (Valencia) und Marko Popovic (Kazan) ein. Mit insgesamt 19 Treffern aus der Distanz verpasste Bonn nur knapp die bestehende Bestmarke (20). Allein: Es nützte nichts. Nach der Verlängerung mussten sich die Baskets mit 96:98 geschlagen geben, der Vorhang auf europäischer Bühne war endgültig gefallen. "Ich bin sicher, Jimmy hätte lieber gewonnen, als Rekordhalter zu sein", sagt Fischer.

Er muss hoffen, dass die guten Ansätze und die beste Leistung der letzten Spiele seine Mannschaft mehr pushen, als das Erlebnis der elften Niederlage es weiter runterzieht. Nur ein Sieg kann diesen gordischen Knoten wohl lösen. "Wir haben zwei Rückstände aufgeholt und nie aufgegeben", sagt Fischer. "Aber 19 Ballverluste sind wieder deutlich zu viel. Gegen Oldenburg hatten wir nur vier. Andererseits hatten wir da wiederum eine Dreierquote von 20 und in Trient eine von 55 Prozent. Es geht hoch und runter", klagt der Coach und hofft auf mehr Konstanz - bei den erfreulichen Dingen.

Dazu gehörte in Trient - neben der Tatsache, dass die Baskets fast 40 Minuten ordentlich spielten, dass sie mal wieder Glück hatten und McKinney sie mit einem Zirkuswurf in die Verlängerung rettete. "Wir hatten es doch fast", sagt Fischer, und man sieht beinahe durchs Telefon, wie er den Kopf schüttelt. "Aber dann wieder diese dummen Ballverluste." Die waren auch Folge des Risikos, das die Baskets mit erhöhtem Tempo in der Offensive gingen. Bis in die "Crunchtime", die entscheidende Phase, waren sie damit "gut gefahren", schließlich hatten die Bonner so ihre gefährlichsten Waffen immer wieder in Position gebracht.

Genau das fordert Fischer auch gegen das Team des für unkonventionellen Basketball stehenden Trainers John Patrick: "Aber mit weniger Ballverlusten. Außerdem müssen wir gegen die physisch agierenden Ludwigsburger ebenso physisch dagegenhalten", fordert er. Das gilt insbesondere bei Center John Brockman, dem einzigen Spieler der BBL, der im Durchschnitt ein Double-Double erzielt (12,6 Punkte/10,4 Rebounds). Mehr noch wird es aber darauf ankommen, als Team zu funktionieren. So wie zu Saisonbeginn, als die Baskets Spiele gewannen.

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