Basketball Europe Cup Das Achtefinal-Hinspiel der Baskets steht bevor

BONN · Nach dem starken Bundesliga-Auftritt gegen Alba Berlin erwarten die Telekom Baskets zum Achtelfinal-Hinspiel im Europe Cup Kataja Basket aus Finnland.

 Muss ein zentraler Spieler des Gegners an die Kette gelegt werden, vertraut Trainer Predrag Krunic auf Yorman Polas Bartolo.

Muss ein zentraler Spieler des Gegners an die Kette gelegt werden, vertraut Trainer Predrag Krunic auf Yorman Polas Bartolo.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Möglicherweise ist Kataja Basket beeindruckt. Am Mittwochabend (19.30 Uhr) treten die Finnen im Achtelfinal-Hinspiel des Fiba Europe Cups bei den Telekom Baskets Bonn an. Und üblicherweise bereiten sich Basketballer mit Video-Zusammenschnitten der letzten Spiele ihrer Gegner vor.

Die Partie der Bonner gegen Alba Berlin bietet da das frischeste Anschauungsmaterial. Ein Filmchen, mit dem die Baskets Respekt hervorgerufen haben dürften. Beim 95:72-Erfolg präsentierte sich das Team von Cheftrainer Predrag Krunic von seiner besten Seite.

Was für die Finnen zur Vorbereitung gehört, ist für Krunic bereits abgehakt: „Das ist schon zu weit weg. Da habe ich mich am Montag noch ein bisschen mit beschäftigt, aber dann schnell den Blick auf Kataja gerichtet“, sagt der Bosnier. Und da hat er einen Gegner gesehen, der schwer auszurechnen ist.

Die Finnen gehören zu den Teams, die aus der Champions League in die K.o.-Runde des Europe Cups „abgestiegen“ sind. Und das nur knapp. Lange war Trainer Greg Gibson mit seinem Team auf Playoff-Kurs, kassierte aber auf der Zielgeraden der Vorrunde vier Niederlagen in Serie und musste sich deshalb mit dem Europe-Cup-Ticket begnügen.

„Kataja macht das Spiel gerne schnell und ist besonders im Umschaltspiel brandgefährlich“, warnt Krunic. „Sie haben mehrere Scorer, was sie offensiv wenig berechenbar macht. Wie schon gegen Berlin liegt der Schlüssel darin, dass wir bereit sein müssen in der Verteidigung über die volle Distanz arbeiten zu wollen.“

Die Gäste kommen mit einer Chronik aus überraschenden Siegen und ebenso überraschenden Niederlagen nach Bonn. Auch die Tagesform der Finnen scheint etwas unberechenbar.

Der Bonner Alba-Film zeigte einen Oscar-verdächtigen Hauptdarsteller: Ken Horton. Der Mann, der im europäischen Wettbewerb in dieser Saison ohnehin vorweg marschiert, ist für Kataja kein Unbekannter. Er gehörte 2015 zum Meisterkader der Finnen. „Es wird ein großartiges, spannendes Spiel – darauf freue ich mich sehr“, sagt der Flügelspieler. „Auf ehemalige Teamkameraden zu treffen ist immer schön, mit Daniel Mullings habe ich vergangene Saison in Bayreuth zusammengespielt. Die beste Erinnerung an meine Zeit in Finnland ist natürlich der Gewinn der Meisterschaft. Das ist eine Erfahrung, die ich nie vergessen werde – und ein Ereignis, welches sich im Laufe meiner Karriere hoffentlich wiederholt.“

Den Gästen zu verheimlichen, was Horton drauf hat, ist mithin unmöglich. Ein anderer ist da eher unter dem statistischen Radar unterwegs, lieferte aber gegen die Berliner ebenfalls ein Wahnsinnsspiel ab: Yorman Polas Bartolo. Er nahm den gefährlichen Punktesammler Dragan Milosavljevic aus dem Spiel und half mitunter auch noch gegen die größeren Alba-Spieler aus – auf dem Scoutingbogen taucht das nicht auf. „Statistiken sind letztlich für jeden Spieler interessant, aber der Blick darf nicht nur auf die erzielten Punkte gerichtet sein“, findet er.

„Rebounds, Steals, Assists, aber auch die Ausbeute des Gegners sind wichtig. Meine Denkweise ist immer, dass in erster Linie die Einstellung in der Verteidigung stimmen muss – der Rest kommt dann von ganz alleine.“ Der beste Beweis ist er selbst. Zu Saisonbeginn bestand der sprunggewaltige Deutsch-Kubaner im Grunde nur aus Defense. Inzwischen ist auch Offensivgefahr dazu gekommen. Vielleicht wissen die Finnen das ja noch nicht.

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