Eurocup-Heimspiel Bittere Niederlage für die Baskets

BONN · Das war nicht der Abend der Telekom Baskets Bonn. Der Basketball-Bundesligist verlor am Mittwoch das Heimspiel im Eurocup gegen Dolomiti Trient nicht nur mit 89:96 (15:19, 27:31, 24:20, 23:26), sondern muss sich auch auf einen längeren Ausfall von Isaiah Philmore einstellen.

 Telekom Baskets Bonn gegen Dolomiti Energia Trento

Telekom Baskets Bonn gegen Dolomiti Energia Trento

Foto: Wolter

Der deutsche Power Forward verletzte sich Mitte des dritten Viertels am rechten Knie und wurde mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Feld getragen. Im Malteser-Krankenhaus konnte am späten Abend noch keine Diagnose gestellt werden, weil das Knie stark angeschwollen war. Heute soll geklärt werden, wie schwer die Verletzung ist.

Die Bonner waren auf einen unangenehmen Gegner vorbereitet, doch ihre Befürchtungen wurden wohl noch übertroffen. Gleich die erste Angriffsaktion machte im Telekom Dome deutlich, was die 3840 Zuschauer und ihre Mannschaft in den folgenden 40 Minuten zu erwarten hatten. Nur mit Mühe brachte Baskets-Spielmacher Eugene Lawrence den Ball gegen den bissig verteidigenden Andres Forray in den vorgeschriebenen acht Sekunden über die Mittellinie. Solche und ähnliche Szenen gab es zuhauf. Die robusten Italiener spielten aggressiv, standen eng an ihren Gegenspielern und ließen sich kaum abschütteln. Gefühlt hatten sie immer eine Hand am Ball, wenn die Bonner versuchten, ihr Passspiel durchzubringen.

Die Gastgeber brauchten eine Halbzeit, um sich darauf einzustellen. Oft waren sie einen halben Schritt zu langsam und in der Defensive längst nicht so aufmerksam und bissig wie ihr Gegner. Nach 16 Minuten betrug der Rückstand schon elf Punkte, nachdem der bärenstarke Trent Lockett (20 Punkte) einen Freiwurf zum 38:27 für sein Team verwandelt hatte. Bonn tat sich schwer, sich unter dem Korb zu behaupten. Also mussten es die Würfe von außen richten. Ein Korb von Jimmy McKinney sowie drei Dreier in Folge von Dirk Mädrich (2) und Michal Chylinski sorgten für einen 11:2-Lauf zum 38:40. Doch Trient schlug zurück und zog vornehmlich durch Lockett und Davide Pascolo (18 Punkte) bis zur Pause auf 50:42 davon.

Die zweite Halbzeit begann alles andere als gut. Forray und wieder Lockett bauten den Vorsprung auf 54:42 aus. Was immer Bonns Trainer Mathias Fischer seinen Spielern in der Pause gesagt hatte, es begann erst nach dem Zwölf-Punkte-Rückstand zu wirken. Im Angriff wurde schneller gespielt und in der Verteidigung intensiver gearbeitet. Aaron White, mit 23 Punkten bester Baskets-Schütze, leitete die Aufholjagd ein. Nach seinem Dreier zum 48:56 verkürzte er gleich im Anschluss auf 50:56. Die Bonner mussten noch einmal abreißen lassen (52:60), doch dann knabberten sie Punkt um Punkt von Trients Vorsprung ab. Als McKinney per Dreier zum 66:65 traf, bejubelten die Fans die erste Führung ihres Teams.

Es ergaben sich einige Gelegenheiten, diese auszubauen. Aber in der entscheidenden Phase leisteten sich die Baskets gegen einen sich aufbäumenden Gegner zu viele Ballverluste und Fehlwürfe. So führten sie 80:78, als Andrej Mangold zwar den Ball hatte, ihn aber gegen Trients Topscorer Julian Wright (21) in der eigenen Hälfte vertändelte. Auch White und Rotnei Clarke verloren in der Folge den Ball, so dass der Gegner in den letzten drei Minuten die Entscheidung zu seinen Gunsten erzwang.

"In der ersten Hälfte waren wir nicht bereit und haben nicht die nötige Intensität aufs Feld gebracht. Am Ende hatten wir unsere Chancen, doch wir haben sie durch unnötige Ballverluste zunichte gemacht", sagte Baskets-Coach Fischer.

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