Telekom Baskets Bonn Baskets gehen mit Rückenwind ins Pokalspiel gegen Oldenburg

Bonn · Nach dem Champions-League-Sieg in Saragossa wollen die Telekom Baskets Bonn am Sonntag (18 Uhr) im Telekom Dome gegen die EWE Baskets Oldenburg ins Halbfinale des BBL-Pokals einziehen.

 Geballte Gegenwehr: Martin Breunig (2. v. r.) stemmt sich gegen Rasid Malhabasic, Yorman Polas Bartolo (l.) eilt zu Hilfe. Im Pokalspiel der Baskets gegen Oldenburg wird Kampf Trumpf.

Geballte Gegenwehr: Martin Breunig (2. v. r.) stemmt sich gegen Rasid Malhabasic, Yorman Polas Bartolo (l.) eilt zu Hilfe. Im Pokalspiel der Baskets gegen Oldenburg wird Kampf Trumpf.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Es war ein in mancher Hinsicht bemerkenswerter Auftritt der Telekom Baskets Bonn am Mittwochabend im Champions-League-Spiel bei Casademont Saragossa. Die Basketballer von Trainer Thomas Päch waren als klare Außenseiter bei dem spanischen Erstligisten angetreten, verließen die Arena Principe Felipe aber mit einem 77:72-Sieg (17:15, 20:22, 18:14, 22:21) und sprangen zum zweiten Mal in der Vorrunde an die Tabellenspitze der Gruppe D.

Dabei überstanden die Bonner zu Beginn des vierten Viertels eine Phase, in der die Spanier, die kürzlich erst an gleicher Stelle Real Madrid aus der Halle gefegt hatten, mit großer Wucht attackierten. Sie ließen ihrem Gegner mit einer aggressiven Verteidigung kaum Zeit zum Luftholen, griffen sich einen Offensivrebound nach dem nächsten, punkteten unter dem Korb und überwanden kurzzeitig auch ihre Schwäche von außen. Mit der Folge, dass Bonn nach einer 55:51-Führung zum Ende des dritten Viertels gut fünf Minuten später nach einem 16:3-Lauf der Gastgeber mit 58:67 hinten lag.

Trotz der angeschlagenen Trey McKinney-Jones (Prellung) und Ben Simons (mit dem Fuß umgeknickt) sowie ohne den am Knie verletzten Benjamin Lischka starteten die Gäste davon unbeeindruckt ein Comeback. Fünf Punkte in Folge von Branden Frazier, Bojan Subotics Sprungwurf und zwei Korbleger von Yorman Polas Bartolo zerstörten den Rhythmus der Aragonier und brachten den Bundesligisten auf 69:70 heran. In den Schlussminuten wollte den Spaniern kaum noch etwas gelingen. Ihre Dreierflaute kehrte zurück (18 Prozent Trefferquote, 5/28), ihre Freiwurfschwäche dauerte an (56 Prozent, 15/27), und im Rebound passte ihr Gegner jetzt wesentlich besser auf. Bis dahin hatte Saragossa deutlich die Bretter dominiert (51 Rebounds, davon 19 offensiv). Vor allem der Isländer Tryggvi Hlinason war nicht zu halten.

In der Crunchtime setzten sich die Baskets nach einem Dreier Fraziers, einem Korbleger und einem Freiwurf von Martin Breunig sowie nochmals zwei Freiwürfen von Frazier durch.

„Es war ein sehr kampfbetontes Spiel mit nicht sonderlich guten Wurfquoten auf beiden Seiten. Entscheidend war, dass wir in der Crunchtime die Big Plays auf unserer Seite hatten. Wir haben defensiv die Stopps kreiert, hatten die Rebounds überwiegend in unseren Händen und haben es offensiv geschafft, irgendwie zu scoren“, berichtete Päch und stellte zufrieden fest: „In einigen Spielen der vergangenen Wochen waren wir am Ende dran, haben aber verloren. Jetzt haben wir einen Weg gefunden, um bei einem starken Gegner zu gewinnen. Das war wichtig und sollte uns Selbstvertrauen geben.“

Oldenburg muss auf Nathan Boothe verzichten

Wichtig ist für ihn jetzt aber auch, „dass wir uns darauf nicht ausruhen“. Schon am Sonntag (18 Uhr, Telekom Dome) will er mit seinem Team nachlegen und im Heimspiel des Viertelfinals im BBL-Pokal gegen die EWE Baskets Oldenburg ins Halbfinale einziehen. „Wir treffen wieder auf eine sehr starke Mannschaft, die zuletzt auch ein paar Verletzungsprobleme hatte“, sagte Päch. Der 83:88-Auswärtsniederlage bei den Norddeutschen zuletzt in der Bundesliga gewinnt der 37-Jährige durchaus positive Seiten ab. „Da waren wir am Ende auch im Spiel, haben nur die Big Plays nicht gemacht.“

Mit dem Rückenwind der beiden vergangenen Siege soll das diesmal anders werden. Päch: „Es ist ein K.o.-Spiel. Es kommt auf das Momentum, den Kampf und viele Kleinigkeiten an. Ich freue mich auf dieses Highlight und auf eine volle Halle. Wir wollen ins Halbfinale.“ McKinney-Jones wird dabei sein, während Simons an diesem Freitag untersucht wird. Auch Lischka wird noch einmal bei der medizinischen Abteilung vorstellig und hofft auf grünes Licht für seinen Einsatz.

Mahalbasic fehlte zuletzt

Die Oldenburger werden auf jeden Fall auf ihren „großen weißen Büffel“ Nathan Boothe verzichten müssen. Der Power Forward zog sich den Bruch eines Schienbeinkopfs zu und wird lange ausfallen. Der Club ist auf der Suche nach einem Ersatz. Auch Center Rasid Mahalbasic (krank) und Point Guard Tyler Larson (Fersenverletzung) fehlten zuletzt. „Mal sehen, mit welchem Kader die Oldenburger auflaufen“, blickte Päch voraus.

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