Entscheidung im Playoff-Viertelfinale Baskets wollen Früchte der Arbeit ernten

BONN · Am Mittwoch wird es für die Telekom Baskets ernst: Sieg oder Saisonende? Mit einem Erfolg gegen Ulm könnten die Bonner eine starke Saison im Halbfinale gegen Bamberg fortsetzen. Trainer Mathias Fischer ist optimistisch.

 Mit den eigenen Fans im Rücken wollen Andrej Mangold und die Baskets sich heute mit dem Halbfinaleinzug für die reguläre Saison belohnen. FOTO: WOLTER

Mit den eigenen Fans im Rücken wollen Andrej Mangold und die Baskets sich heute mit dem Halbfinaleinzug für die reguläre Saison belohnen. FOTO: WOLTER

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Ein dicker Kugelschreiberkringel markiert die neuralgischen Zahlen: 4/5 (80%). Es sind die Werte, mit denen Nationalspieler Philipp Schwethelm den Telekom Baskets in Ulm von der Dreierlinie aus entscheidende Punkte zur 73:86-Niederlage im vierten Spiel der Playoff-Serie verpasst hat. Es steht 2:2, heute fällt im Telekom Dome (20 Uhr) die Entscheidung: Wer zieht ins Halbfinale gegen die Brose Baskets Bamberg ein?

Die Baskets waren in drei Spielen der Serie die bessere Mannschaft. Die erste Partie verloren sie unglücklich, dann folgten zwei Siege und der vergebene Matchball in Spiel vier in Ulm. Das Team von Thorsten Leibenath ging zu Recht als Sieger vom Feld. Der Grieche Ian Vougioukas (22 Punkte) hatte eine ganz starke Partie geboten, Will Clyburn (22) ebenfalls. Und dann kam auch noch Schwethelm dazu. Vier von fünf Dreiern - macht zwölf Punkte, insgesamt markierte er 14. Das ist es, was Mathias Fischer ärgert, weil es hätte verhindert werden können. "Vougioukas und Clyburn sind Spieler, die man schwer stoppen kann. Aber wir können Günther Schwethelm, Leunen und auch Ohlbrecht kontrollieren", sagt der Baskets-Trainer. Von Schwethelm waren sie in der entscheidenden Phase zu weit weg. Vorn trafen Benas Veikalas und Steve Wachalski aus der Distanz, der Vorsprung der Ulmer schmolz, da wäre beinahe ein Bonner Comeback gelungen. Aber Schwethelm hielt dagegen.

"Ich bin überzeugt, dass die Jungs alles tun, um als Sieger vom Feld zu gehen"

[kein Linktext vorhanden]Dass er und Clyburn frei zum Wurf oder zum Korb kommen, ist der Tatsache geschuldet, dass ein Bonner meist seinem Center-Kollegen dabei helfen muss, den routinierten Vougioukas zu "beackern". Hier wollen sich die Baskets etwas einfallen lassen. Und: "Wenn wir den Spielern, die wir stoppen können, die Würfe wegnehmen, dann sieht das Spiel anders aus. Davon bin ich fest überzeugt", sagt Fischer. Ihm ist in dieser Partie vor allem die Körpersprache seiner Mannschaft wichtig. "Wir gehen von Anfang an selbstbewusst ins Spiel. Beißen, kratzen, ausboxen, aggressiv sein. Dann werden wir das Spiel...", kurze Pause... "Ja. Gewinnen", schließt der Bonner Trainer mit Nachdruck.

Es geht um die Früchte der Saison. Einer sehr guten Saison, in der die Baskets sich zum "Best of the rest" hinter den großen Drei Bamberg, Berlin und München aufgeschwungen haben. Platz vier. Hätte das jemand vor der Saison prophezeit, Mathias Fischer hätte vermutlich dankend angenommen. Aber wer ihn kennt, der weiß, dass der Mann selbstbewusst genug ist, Platz vier nicht für ein Zufalls- aber ein Gemeinschaftsprodukt zu halten.

[kein Linktext vorhanden]Geschafft haben sie das mit Geduld, dem Wissen, im letzten Viertel immer noch einen Gang hochschalten zu können und - Teambasketball. Nicht nur die 18,7 Assists pro Spiel belegen das, auch die relativ ausgeglichene Einsatzzeit und die Punkteverteilung sind Indizien des Bonner Erfolgsrezeptes. Ein Rezept, dass in dieser Saison zu 25 Siegen geführt hat. "Wir mussten niemanden aufbauen", sagt Fischer daher, "alle wussten, dass wir schlecht gespielt haben. Das war's. Aber das passiert uns nicht nochmal." Er will, dass sich seine Spieler auf ihre Stärken besinnen.

Fischers Team lief noch lange unter dem Radar der Konkurrenz, als die Baskets schon ein Auge auf Platz vier geworfen hatten. Und aus diesem erreichten Ziel, das ihnen das Heimrecht im Viertelfinale bescherte, wollen sie jetzt auch Kapital schlagen. "Dieser Heimvorteil", sagt Fischer, "den wir ja unbedingt haben wollten, ist ein riesengroßer Vorteil. Wir spielen die ganze Saison schon besser vor unseren Fans als auswärts. Und ich bin fest davon überzeugt, dass die Jungs alles tun werden, um hier als Sieger vom Feld zu gehen."

Playoffs-Viertelfinale

Ulm - Telekom Baskets 20.00 Uhr

Playoff-Stand: 2:2

Die Partie wird live auf Telekom Entertain, auf www.TelekomBasketball.de und von Radio Bonn/Rhein-Sieg übertragen.

So geht es weiter

HALBFINALE, 1. SPIEL

Bamberg - Bonn/Ulm Sa. 20.30

Weitere Termine: Mittwoch, 27. Mai: Bonn/Ulm - Bamberg (20.30 Uhr); Samstag, 30. Mai: Bamberg - Bonn/Ulm (17 Uhr); wenn nötig: 2. Juni: Bonn/Ulm - Bamberg; 4. Juni: Bamberg - Bonn/Ulm.

Berlin - München So. 17.00

Weitere Termine: 28. Mai: München - Berlin (19.30 Uhr); 31. Mai: Berlin - München (16 Uhr); wenn nötig: 2. Juni: München - Berlin, 4. Juni: Berlin - München.

Modus: Alle Playoff-Serien werden nach dem Modus "best of five" ausgetragen - Sieger ist die Mannschaft, die zuerst drei Siege auf dem Konto hat.

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