Basketball-Bundesliga Baskets verlieren in Bayreuth

Bonn · Die Telekom Baskets Bonn haben in der Basketball-Bundesliga das Auswärtsspiel gegen Bayreuth nach katastrophalem Auftaktviertel nur knapp mit 78:83 verloren.

Es wäre mehr drin gewesen. Aber nach einer desaströsen ersten Halbzeit haben die Telekom Baskets am 17. Spieltag in der Basketball-Bundesliga bei Medi Bayreuth eine 78:83 (11:28, 23:21, 29:19, 15:15)-Niederlage hinnehmen müssen. Auch eine Energieleistung nach dem Seitenwechsel reichte der Mannschaft von Trainer Predrag Krunic nicht mehr, die Partie noch zu drehen – obwohl sie nahe dran war.

Die Bonner erlebten ein katastrophales erstes Viertel. Krunic hatte die Startformation, die beim Weihnachtssieg gegen die Giessen 46ers so gut funktioniert hatte auch beim Überraschungsteam der aktuellen Spielzeit aufs Feld geschickt. Aber Josh Mayo, Ryan Thompson, Ojars Silins, Ken Horton und Julian Gamble konnten nur zu Beginn gegenhalten.

Bis zum 9:9, das Silins per Dreier markierte (5. Minute) tasteten die Teams einander noch ein wenig ab, dann hatten die Gastgeber die Orientierung gefunden und eine Möglichkeit, den Bonnern ihr Spiel aufzudrängen: durch Tempo. Viel zu schlafmützig reagierten die in Schwarz gekleideten Baskets auf das Angriffsfeuerwerk der Bayreuther. Korbleger Seiferth, Dreier Anderson, Fastbreakpunkte Lewis: In Nullkommanix war Bayreuth auf 16:9 enteilt und Baskets-Trainer Predrag Krunic sah sich gezwungen, zur ersten Auszeit zu bitten. Alleine: Sie half nicht.

Krunic wechselte das spielende Personal, doch die Verteidigung blieb gedanklich wie spielerisch ein Hinterherläufer. Bayreuth holte die Offensivrebounds und machte die Punkte, die Baskets versuchten aus der Distanz zu kontern und fanden den abprallenden Ball nur allzu häufig postwendend in ihrem eigenen Korb wieder.

Das ernüchternde Ergebnis nach dem ersten Viertel: 28:11 für die Mannschaft von Trainer Raoul Korner – vollkommen verdient. Was auch immer die Baskets sich vorgenommen hatten; sie bekamen es nicht ansatzweise aufs Parkett.

Auch Viertel zwei verhieß zu Beginn nichts Gutes. Bonn startete mit zwei Fahrkarten von Filip Barovic am Korb und Florian Koch aus der Distanz, die ersten Punkte gelangen dann aber Yorman Polas Bartolo zum 28:13. Alleine: Es war keine Initialzündung. Vorne wollte nichts fallen, hinten umso mehr. Als Nate Linhart per Dreier und im Anschluss an einen Schnellangriff mit fünf Punkten zum 40:18 für die Wagnerstädter getroffen hatte, war einer Viertelstunde gespielt und Krunic hatte eine lausige Defense zu besprechen. Nächste Auszeit.

Diese sollte besser wirken. Zumindest im Ansatz spielten die Bonner jetzt so, das es Erfolg versprach. Beginnend mit zwei verwandelten Freiwürfen von Filip Barovic und einem Dreier von Mayo starteten sie einen kleinen Lauf, der das Halbzeitergebnis noch ein bisschen freundlicher gestaltete: 49:34 – schlimm war es immer noch.

Was auch immer Krunic in der Halbzeitpause gesagt oder getan hatte – danach war sein Team in der Partie. Mit vereinten Kräften und einem energetischen Schub von Yorman Polas Bartolo rückten die Baskets den Franken immer näher. Als Thompson per Dreier einen 10:2-Lauf mit dem 44:51 abschloss, war es Korner, der die Auszeit nehmen musste. Ein Wirkungstreffer. Immerhin.

Die Baskets ließen sich nicht mehr abschütteln, im Gegenteil: Punkt um Punkt rückten sie Bayreuth näher. Nun gelangen auch die kleinen Dinge, jetzt stand auch mal ein Bayreuther mit dem Fuß auf der Linie und verlor den Ball. Als die Baskets gerade in Schlagdistanz waren – Mayo hatte einen Schnellangriff an der Dreierlinie erfolgreich beendet – eine Schrecksekunde: Thompson vertrat sich den Fuß und musste humpelnd vom Feld.

Und während seine Teamkameraden weiter versuchten, die Führung anzugreifen, hielt sich Thompson das Trikot vors Gesicht und wurde behandelt. Nur zwischendurch war seine schmerzverzerrte Miene zu sehen. Er konnte seinem Team nicht mehr helfen. Das aber kam auch ohne ihn ganz gut zurecht und als Josh Mayo beim Stand von 74:71 an die Linie trat (38.), erläuterte der fränkische Hallensprecher: „Unsere Jungs haben einen kleinen Durchhänger, sie brauchen unsere Unterstützung.“ Mayo vergab beide Freiwürfe, Linhart wollte von einem Durchhänger nichts wissen, traf aus der Distanz zum 77:71 für Bayreuth (38.) und Marei erhöhte auf 79:71. Die Baskets gaben immer noch nicht auf und kamen per Dreier von Horton noch einmal auf drei Punkte heran (79:76, 39.), doch die Bayreuther gaben den Sieg nicht mehr her.

Bayreuth: Anderson 22 Punkte/1 Dreier, Linhart 13/3, Doreth, Seiferth 2, Lewis 18/4, Wachalski, Amaize 7/1, Brooks 8, Marei 13.

Bonn: Silins 15/3, Barovic 6, Thompson 10/2, Richter, Gamble 6, DiLeo, Koch 5/1, Bartolo 15, Mayo 14/4, Horton 7/1.

Trefferquote: Bayreuth 52%, Bonn44%; Dreierquote: Bayreuth 43%, Bonn 36%; Freiwurfquote: Bayreuth 94% Bonn 65%; Rebounds: Bayreuth 31 (Bester Marei 8) Bonn 33 (Bester: Bartolo 8); Assists: Bayreuth 16, Bonn 15 (Bester: Bartolo 4); Ballgewinne: Bayreuth 9, Bonn 11; Ballverluste: Bayreuth 20, Bonn 18; Fouls: Bayreuth 21, Bonn 16 (Gamble 5).

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