Wegen Coronavirus Baskets-Spiel gegen Athen am Dienstag ohne Zuschauer

Bonn · Ohne Zuschauer im Rückspiel des Champions-League-Achtelfinals, das ist für Wolfgang Wiedlich, Präsident der Telekom Baskets Bonn, erst der Anfang. Der 63-Jährige rechnet sogar mit dem vorzeitigen Ende der Saison. Mit Wiedlich sprach Gerhard Mertens.

 Der Telekom Dome auf dem Hardtberg.

Der Telekom Dome auf dem Hardtberg.

Foto: Telekom Baskets Bonn

Das Achtelfinal-Rückspiel der Telekom Baskets Bonn in der Champions League gegen AEK Athen am Dienstagabend (20 Uhr, Telekom Dome) wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Damit reagierte der Club auf die Anweisung von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet, dass wegen der Ausbreitung des  Coronavirus alle Veranstaltungen ab 1000 Zuschauer abgesagt werden oder ohne Zuschauer stattfinden müssen. Für Baskets-Präsident Wolfgang Wiedlich ist das erst der Anfang.

Herr Wiedlich, kam das erste Geisterspiel im Telekom Dome für Sie überraschend?

Wolfgang Wiedlich: Nein. Hinspiel 9000 Zuschauer, Rückspiel null Zuschauer. Ärgerlich. Jetzt ist es spannend, was im deutschen Sport passiert. Ich denke, es wird bald bundesweit ein Verbot von Großveranstaltungen, egal wie man die zahlenmäßig definiert, geben. Ein geordneter Wettbewerb erfordert eine bundesweite Lösung. Wenn nur Bayern und Nordrhein-Westfalen Spiele verbieten, gibt es Chaos. Eine Epidemie und der Föderalismus passen eben nicht zusammen.

Damit wären wir bei den Bundesliga-Spielen. Nach der Logik des NRW-Erlasses fallen alle Bonner Heimspiele erst einmal auf unbestimmte Zeit aus . . .

Wiedlich: Das ist so – und eine Situation, wie ich sie in 24 Erstliga-Jahren noch nicht erlebt habe. Absolutes Neuland.

Wird es in der Bundesliga Geisterspiele geben?

Wiedlich: Bei Geisterspielen ist viel von der Fußball-Bundesliga die Rede, aber kaum vom Spielbetrieb im Handball, Basketball oder Eishockey. Ich behaupte einmal, dass kein Nicht-Fußballclub es wirtschaftlich durchsteht, die restliche Bundesliga-Saison ohne Ticketerlöse zu bestreiten. Wir, die Liga, werden das in dieser Woche entscheiden. Aber Geisterspiele, da lege ich mich fest, sind wirtschaftlich im Basketball nicht machbar.

Liegt das an den unterschiedlichen TV-Erlösen im Vergleich zum Fußball?

Wiedlich: Eindeutig ja. Ich habe das Pi mal Daumen einmal ausgerechnet: Ein BBL-Club erhält an TV-Geldern ungefähr 0,4 Prozent von dem, was ein Fußball-Bundesligist erhält.

Sie meinen, Geisterspiele muss man sich erst einmal leisten können?

Wiedlich: So könnte man es zusammenfassen.

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