Zweite Niederlage gegen Athen Telekom Baskets Bonn scheiden aus Champions League aus

Bonn · Vor leeren Rängen im Telekom Dome haben die Baskets auch das zweite Achtelfinal-Spiel gegen AEK Athen verloren. Durch die 86:90-Niederlage schied das Team von Trainer Will Voigt aus der Champions League aus.

 Trey McKinney-Jones (l.) war mit 18 Punkten treffsicherster Bonner im Rückspiel gegen AEK Athen.

Trey McKinney-Jones (l.) war mit 18 Punkten treffsicherster Bonner im Rückspiel gegen AEK Athen.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Keine Parkplatzprobleme am Telekom Dome. Und das kurz vor dem Achtelfinal-Rückspiel der Basketball-Champions-League. Selbst vor dem Fitnessstudio Sportfabrik findet man noch Parklücken. 30 Minuten vor Beginn der Partie der Telekom Baskets Bonn gegen AEK Athen gibt es auch in der Halle jede Menge leere Plätze. Der Coronavirus sorgt auf dem Hardtberg für ein Novum: Zuschauer ausgeschlossen.

Telekom Baskets Bonn gegen Athen
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Ohne die lautstarke Unterstützung der Fans, ohne viel Tamtam, ohne Cheerleader und Pausenspiele – in dieser ungewöhnlichen Atmosphäre hatten beide Mannschaften einen wichtigen Job zu erledigen. Die Baskets wollten nach der 85:92-Niederlage im Hinspiel in Athen mit einem Erfolg ein drittes Spiel erzwingen. Das Ziel der Gäste war es, den Sack zuzumachen und ins Viertelfinale einzuziehen. Und das schafften sie. Nach einer umkämpften Begegnung verloren die Baskets mit 86:90 (24:23, 25:22, 17:17, 20:28) und sind ausgeschieden.

Es wurde trotzdem laut auf dem Hardtberg. Denn auch vor dieser Begegnung ertönte bei der Vorstellung der Bonner Mannschaft die Rockversion von Beethovens Fünfter, gab Hallensprecher Andreas Wirtz alles, um zumindest von seiner Seite dem Geisterspiel atmosphärisches Leben einzuhauchen – und das durchaus witzig. „Jetzt stehen wir alle auf, die Fans der Telekom Baskets Bonn“, hallte es zwischenzeitlich aus den Lautsprechern. Und in der Pause fehlte nicht der Hinweis auf den Fanshop. „90 bis 100 Prozent auf alles, außer Mitarbeiter der Baskets oder Zuschauer.“

Auf dem Feld gaben die Baskets 100 Prozent. Beide Teams brauchten ein wenig, die besonderen Umstände auszublenden, um sich dann ein sehenswertes erstes Viertel zu liefern – mit guter Verteidigung und passabler Dreierquote. Auf Bonner Seite trafen Alec Brown und Ben Simons je zweimal aus der Distanz, Martin Breunig punktete in Korbnähe. Die Bonner spielten wie schon in Athen auf Augenhöhe und machten es dem Gegner mit aggressiver Verteidigung schwer. Dennoch lagen sie nach einer 24:19-Führung Ende des ersten Durchgangs nur mit einem Punkt vorn.

Es blieb knapp. Die Baskets hatten ein wenig Foulprobleme, weil Donald Sloan ziemlich schnell drei Pfiffe auf sich gezogen hatte. Mit den Entscheidungen der Schiedsrichter waren die Bonner oft nicht einverstanden. Aber sie ließen sich nicht aus dem Konzept bringen. Beim 36:39 nahm Coach Will Voigt eine Auszeit, prompt folgte ein Bonner 7:0-Lauf zum 43:39. Und weil sich die Griechen trotz einiger sehenswerter Würfe von Keith Langford schwer taten, gingen die Hausherren mit einer 49:45-Führung in die Pause. Die Baskets gefielen mit gutem Teamplay, dazu passten die zwölf Assists nach 20 Minuten.

Und dann schraubte Sloan, der die ganze Zeit auf der Bank geschmort hatte, den Vorsprung mit fünf Punkten in Folge in den zweistelligen Bereich: 55:45. Er wollte wohl etwas gutmachen, holte sich aber gleich das vierte Foul ab. Athens Coach Ilias Papatheodorou stauchte sein Team zusammen, das postwendend seine defensive Gangart rauer werden ließ. Führte Bonn nach dem Korb des aufdrehenden Trey McKinney-Jones noch mit 64:56, kämpften sich die Griechen wieder heran: nur noch 64:62 kurz vor Ende des dritten Viertels. Und kaum hatte der Schlussdurchgang begonnen, glich AEK nach zwei Dreiern von Nikos Gkikas aus: 68:68. Dann markierte Markus Slaughter mit seinem Korbleger plus Bonuswurf die erste griechische Führung in der zweiten Halbzeit: 73:70.

Athen machte jetzt defensiv richtig Feuer, während ihr Coach Rumpelstilzchen spielte. Die Bonner gaben alles, blieben dran. Sloan kam zurück und glich per Dreier zum 77:77 aus (36.). Doch unter dem Druck des Gegners machten die Baskets zu viele Fehler und waren wie schon im Hinspiel im Offensivrebound unterlegen. So griff Vlado Jankovic nach Fehlwurf Langfords zu: AEK führte 86:81 und ließ nicht mehr viel zu.

Punkte Bonn: Saibou 9, McKinney-Jones 18, Sloan 14/3 Dreier, Subotic 6, Frazier 6, Breunig 12, Polas Bartolo 4, Brown 9/2 Dreier, Simons 8/2 Dreier.

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