Playoff-Serie Baskets brauchen Heimsieg gegen Oldenburg

Bonn · Playoff-Viertelfinale: Nach der 94:105-Niederlage in Oldenburg erwarten die Telekom Baskets ihren Gegner an diesem Dienstag zum zweiten Spiel im Bonner Telekom Dome und brauchen einen Sieg.

Vieles richtig gemacht, aber eben nicht alles und vor allem nicht lange genug. Das ist die Lehre, die Chris O'Shea aus dem ersten Spiel der Playoff-Viertelfinalserie gegen die EWE Baskets Oldenburg zieht. Die Telekom Baskets Bonn verloren am vergangenen Sonntag in Oldenburg mit 94:105, spielten mit dem Favoriten rund drei Viertel auf Augenhöhe, um dann in der Schlussphase entscheidend einzubrechen. „Wir haben uns 28 Minuten lang an unseren Spielplan gehalten, doch in den letzten zwölf Minuten sind wir hektisch geworden und haben unseren Faden verloren“, analysierte O'Shea. Bereits zehn Punkte Vorsprung hatte seine Mannschaft herausgespielt, doch mit einem 19:2-Lauf vom 70:80-Rückstand zur 89:82-Führung brach EWE den Bonnern das Genick.

Nun brauchen die Baskets an diesem Dienstag (20.30 Uhr, Telekom Dome) einen Sieg, um den Donnervögeln nicht schon am nächsten Samstag vor eigenen Fans die Chance zu geben, den entscheidenden dritten Sieg in der „Best-of-five“-Serie zu holen. Stattdessen wollen sie ein zweites Heimspiel am nächsten Dienstag erzwingen. O'Shea: „Unabhängig von Spiel eins war uns von vornherein klar, dass wir in unserer Halle gewinnen müssen, um eine Chance zu haben. Das zweite Spiel ist für uns der Schlüssel zur Serie.“

Und da müsse man gar nicht so viel verändern. „Wir wissen, was wir tun müssen, wir müssen es nur konsequent über 40 Minuten tun“, blickt O'Shea voraus. Wichtig sei, dem Gegner mit hoher Intensität und Leidenschaft von der ersten Sekunde an klarzumachen, „dass wir dieses Spiel unbedingt gewinnen wollen“. Das sei auch die Grundvoraussetzung, um die Fans ins Spiel zu bringen und den Gegner mit Feuer auf den Tribünen zu beeindrucken.

Wenig beeindruckt war Will Cummings zum Playoffauftakt von der Bonner Gegenwehr. Der überragende Oldenburger Spielmacher kam auf 34 Punkte, davon zwölf im letzten Viertel. „Da müssen wir im zweiten Spiel defensiv einen deutlich besseren Job machen“, weiß O'Shea. Und dabei sei gegen den schnellen US-Amerikaner, der mit 20,5 Punkten pro Spiel die Bundesliga anführt, die gesamte Mannschaft gefragt. „Seine Dreier“, sagt O'Shea, „machen mir nicht so viel Sorgen. Wir müssen ihn vor allem auf dem Weg zum Korb stoppen.“ Es komme in der Defensive auf die gegenseitige Hilfe an, um das zu schaffen.

Auf Verteidigungskünstler Yorman Polas Bartolo allein dürfen sich die Baskets jedenfalls nicht verlassen. Der kümmerte sich in Oldenburg zunächst um Cummings, dafür drehte Ricky Paulding auf. Mit Rasid Mahalbasic haben die EWE Baskets unter dem Korb einen weiteren herausragenden Individualisten, gegen den Charles Jackson allerdings über weite Strecken einen guten Job machte.

Trotz der 95 Punkte sieht O'Shea auch noch Verbesserungspotenzial in der Offensive. Vor allem hat ihm nicht gefallen, dass sich Josh Mayo nicht wie gewohnt in Szene setzen konnte. „Die Oldenburger Verteidigung hat sich sehr stark auf ihn konzentriert und hat ihren Job sehr gut gemacht“, gibt er zu. Was für ihn nicht heißt, dass es kein Mittel dagegen gibt. O'Shea: „Ein starker Fokus auf Josh heißt in aller Regel auch, dass die anderen Spieler mehr Platz haben. Den müssen wir nutzen.“

Zudem brauche der kleine Spielmacher mehr Unterstützung dabei, sich der Bewachung durch den Gegner zu entziehen. Aber auch Mayo selbst sieht der Coach in der Pflicht. Erneut forderte er seinen Kapitän auf, im Ballvortrag aggressiver zu sein und den Korb stärker zu attackieren. Ein Vergleich mit Cummings verdeutlicht, was O'Shea meint: Der Oldenburger wurde zehnmal gefoult, Mayo nur zweimal.

Derweil versucht man im Umfeld alles zu tun, um die atmosphärischen Rahmenbedingungen auf Sieg zu stellen. Gestern war man im Telekom Dome damit beschäftigt, die Playoff-T-Shirts auf alle Zuschauerplätze zu verteilen. Das letztjährige Motto wurde zu „Festung Heartberg“ weiterentwickelt. Das Herz mit der Struktur eines Basketballs schlägt im Inneren einer stilisierten Burg. Mehr als nur ein Symbol. Wollen die Bonner in der Serie bestehen, muss der Hardtberg tatsächlich zu einer Festung werden.

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