76:80 verloren Baskets mit ärgerlicher Niederlage in Istanbul

Bonn · Die Telekom Baskets haben das Champions-League-Spiel bei Besiktas Istanbul knapp mit 76:80 verloren. Den Bonnern wurde die schlechte Dreierquote zum Verhängnis. Beim nächsten Bundesligaspiel soll bereits weitere Verstärkung mit dabei sein.

 Anthony DiLeo hat mit den Baskets in Istanbul verloren. (Archivfoto)

Anthony DiLeo hat mit den Baskets in Istanbul verloren. (Archivfoto)

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Martin Breunig verließ mit geklebtem Cut am Auge das Feld und diskutierte nach Spielende noch immer. Einen Pfiff hatte er für die Aktion, in der dieser Cut entstanden war, nicht bekommen. Im Gegenteil: Die Schiedsrichter hatten ihm ein Foul angehängt, nicht dem wild mit Armen und Ellbogen rudernden Samet Geiyik. Da lagen die Telekom Baskets mit vier Punkten hinten, der korrekte Pfiff hätte vielleicht geholfen, das Spiel bei Besiktas Istanbul doch noch zum siebten Bonner Sieg in der Champions League werden zu lassen.

So aber erlaubten sich die Türken in der Schlussminute keinen Fehler mehr und behielten Dank des deutschen Nationalspielers Ismet Akpinar mit 80:76 (16:15, 22:25, 23:19, 19:17) die Oberhand vor einer sehr überschaubaren, aber lauten Menge an Zuschauern. Diese hatten eine Partie von überschaubarer Qualität gesehen, in der keine Mannschaft es schaffte, einen größeren Vorsprung zu erarbeiten. Die Baskets müssen mal wieder zu vielen vergebenen Möglichkeiten hinterher trauern, denn die Chancen, Besiktas auf Distanz zu halten waren da.

Nach einem ausgeglichenen Auftakt ergab sich schon zu Beginn des zweiten Viertels einen solche Chance, nachdem die Baskets die 19:17-Führung erobert hatten und Neuzugang Alec Brown die Hausherren mit zwei Blocks nachhaltig beeindruckt hatte. Da hätten die Bonner es ausnutzen können, dass Besiktas sich erst einmal erholen musste. Aber die Baskets warfen dreimal hintereinander den Ball ins Aus und Cheftrainer Thomas Päch musste seine erste Auszeit nehmen und an die Aufmerksamkeit appellieren: „Passt auf den Ball auf und spielt einfach“, forderte er.

Wenn ein Trainer kaum zwei Minuten später die nächste Auszeit nimmt, heißt das nicht Gutes. Und das machte er seiner Mannschaft nun auch in deutlich schärferem Ton klar. Das Gute: die Baskets dominierten im Rebound. Das Schlechte: dazu hatten sie reichlich Gelegenheit. Insbesondere nach Versuchen aus der Distanz. Denn die fielen ähnlich spärlich wie am Sonntag in der Bundesliga-Partie bei Ratiopharm Ulm. Fünf von 22 (23 Prozent) standen zehn von 17 (59 Prozent) bei den Türken gegenüber. Macht 15 Punkte Differenz.

Neben den seit Wochen indisponierten Joshiko Saibou und Benjamin Lischka gesellte sich in Istanbul auch noch Ben Simons hinzu. Da reichte es nicht, dass TJ DiLeo und Martin Breunig einen guten Tag erwischt hatten. Von den anderen kam zu wenig und vielem fehlte auch die letzte Konsequenz.Da Besiktas durchaus schlagbar war, haben die Baskets so einen Big Point vergeben, mit dem sie sich schon einen großen Schritt Richtung nächste Runde hätten machen können.

Die Tabellenführung behalten die Telekom Baskets – zumindest bis Mittwochabend, dann spielt Dijon in Brindisi und kann mit einem Sieg vorbeiziehen. Die Chancen aufs Weiterkommen sind immer gut, denn Bonn hat zwar gegen Istanbul auch den direkten Vergleich verloren, Saragossa haben die Baskets aber in Hin- und Rückspiel geschlagen, gegen Brindisi sicherten sie sich den direkten Vergleich.

Päch und sein Team werden schnellstmöglich einen Haken an diese Partie machen und ihre volle Aufmerksamkeit der nächsten Bundesliga-Partie widmen: Am Freitag treten die Basketball-Löwen Braunschweig im Telekom Dome an. Es wird so etwas wie ein Krisengipfel. Die Baskets wollen endlich den dritten Saisonsieg einfahren und sich so etwas Luft in den ungewohnten Tiefen des Tabellenkellers verschaffen. Dann soll auch schon Verstärkung mit dabei sein. Wie Baskets-Sportmanager Michael Wichterich bestätigte, soll der neue Guard schon gegen Braunschweig seine Qualitäten einbringen und dem Team mehr Struktur und Stabilität verleihen. Dass das dringend nötig ist, hat auch die Partie in der Türkei wieder unter Beweis gestellt.

Telekom Baskets: Joshiko Saibou 6 Punkte, Trey McKinney Jones, Bojan Subotic 8/1 Dreier, Benjamin Lischka 2, Branden Frazier 10, TJ DiLeo 18/3, Martin Breunig 16, Yorman Polas Bartolo 6, Alec Brown 8/1, Kilian Binapfl, Gabriel de Oliveira, Benjamin Simons 2

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