Basketball-Bundesliga Merlins wollen die Telekom Baskets entzaubern

Bonn · Keine leichte Aufgabe für die Telekom Baskets: Sie treffen in ihrem Heimspiel auf selbstbewusste Crailsheimer. Zudem haben die Merlins noch eine Rechnung mit den Bonnern offen.

 Um Geduld bittet der Bonner Trainer mit Stephen Zimmerman (links). Der Center habe noch Trainingsrückstand und brauche noch Zeit, seine Qualitäten in der Bundesliga und in Europa zu beweisen.

Um Geduld bittet der Bonner Trainer mit Stephen Zimmerman (links). Der Center habe noch Trainingsrückstand und brauche noch Zeit, seine Qualitäten in der Bundesliga und in Europa zu beweisen.

Foto: Jörn Wolter

Mit einem Sieg und einer Niederlage im Rücken gehen die Telekom Baskets Bonn am Samstag (20.30 Uhr, Telekom Dome) in ihr Heimspiel gegen die Hakro Merlins Crailsheim. Während es im Team von Bonns Trainer Thomas Päch noch etwas holprig zugeht, strotzen die Gäste nach zwei Siegen zum Auftakt der Basketball-Bundesliga nur so vor Selbstvertrauen. Das Team habe noch eine Rechnung mit den Bonnern offen, heißt es auf der Homepage der Merlins, nachdem man in der vergangenen Saison beide Spiele gegen die Baskets knapp verloren habe. Ziel sei es, die Siegesserie auszubauen.

Auch auf dem Konto der Baskets könnten vier Pluspunkte stehen, wären sie bei den Riesen Ludwigsburg in den letzten sechs Minuten des Spiels nach einer 72:68-Führung nicht eingebrochen. "Über weite Strecken des Spiels haben wir die Sachen, die wir machen wollten, eigentlich ganz gut gemacht. Am Ende fehlten uns die Konstanz und auch die Energie, unsere Intensität über 40 Minuten hoch zu halten", blickte Päch zurück und nahm die Niederlage zu diesem Zeitpunkt der Saison nicht so tragisch. Die physischen Defizite seien ganz normal, "wenn man bedenkt, dass wir gerade aus der Vorbereitung kommen, vier Spiele in neun Tagen mit den entsprechenden Reisen absolviert haben und zudem einige Spieler durch Infektionen angeschlagen sind", so Päch. Sie seien schon krank ins Spiel gegangen, und das habe man auf dem Feld auch gemerkt. Stephen Zimmerman, beispielsweise, "war nach dem Spiel komplett abgemeldet", berichtete Päch. Der Center hat erst am Donnerstag wieder trainieren können, soll aber wie der Rest des Teams gegen Crailsheim einsatzfähig sein.

Zimmerman setzte bisher kaum Akzente. Päch räumte ein, dass der US-Amerikaner noch weit unter seinen Möglichkeiten bliebe. Man dürfe aber nicht vergessen, dass er zum ersten Mal in Europa spiele. Er bezeichnete den Center als Projekt, das noch Zeit brauche. Päch: "Er ist mit Abstand der jüngste Spieler unter unseren zehn Profis. Wir halten ihn alle für sehr talentiert, müssen aber Geduld mit ihm haben."

Erschwerend komme hinzu, dass die Vorbereitung für den Jungvater nicht optimal verlaufen sei. Durch die Heimreise, um bei der Geburt seines Sohnes dabei zu sein, habe er einen wichtigen Teil verpasst. "Davor war er verletzt, und jetzt ist er zurück und ist gleich wieder eine Woche krank", führte Päch aus.

Trotz der Niederlage in Ludwigsburg nehme er viele positive Dinge mit in das Spiel gegen Crailsheim, auch aus der Schlussphase. "Hätten wir unsere freien Würfe und Korbleger genutzt, wären wir auf zehn Punkte weggezogen. Dann wäre das Spiel vielleicht anders ausgegangen." Gegen die Merlins müssen die Baskets verhindern, dass deren Zauberer ein weiteres magisches Spiel abliefert. So nennt man bei dem Club aus Franken Javontae Hawkins. Der US-Amerikaner ist mit durchschnittlich 21,5 Punkten Topscorer der Liga. Der Forward kommt dabei auf eine beeindruckende Zweier-Quote von 78,6 Prozent. Darüber hinaus verfügt Trainer Tuomas Iisalo über drei gefährliche Guards, allen voran Point Guard DeWayne Russell (14,5 Punkte, 5,5 Assists). "Natürlich stelle ich meinen Spielern die Stärken des Gegners vor, aber wir müssen nach wie vor darauf schauen, unsere Sachen besser zu machen und uns darauf zu konzentrieren", sagte Päch. Sein Gegenüber auf Crailsheimer Seite scheint Respekt vor den Bonnern zu haben. "Sie sind ein ganz anderes Team, als die Mannschaften, mit denen wir bisher konfrontiert waren", meinte Iisalo.

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