Telekom Baskets Bonn 88:84-Sieg gegen Bayern - Karnevalsstimmung auf dem Hardtberg

Bonn · Die Telekom Baskets Bonn haben für die Überraschung gesorgt und den deutschen Meister FC Bayern München zuerst mit einer furiosen ersten Halbzeit und dann bravourösem Kampf mit 88:84 (34:22, 25:21, 15:20, 14:21) besiegt.

 Impressionen eines denkwürdigen Spiels: Angelo Caloiaro (links) entwischt seinem Gegenspieler Dusko Savanovic, ein jubelnder Mathias Fischer (oben rechts) und Ryan Brooks, der mit den Fans feiert. FOTOS: WOLTER

Impressionen eines denkwürdigen Spiels: Angelo Caloiaro (links) entwischt seinem Gegenspieler Dusko Savanovic, ein jubelnder Mathias Fischer (oben rechts) und Ryan Brooks, der mit den Fans feiert. FOTOS: WOLTER

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Dadurch haben sie den vierten Platz in der Basketball-Bundesliga gefestigt und können am Sonntag in Hagen nachlegen. 6000 restlos begeisterte Zuschauer im ausverkauften Telekom Dome feierten ihre Mannschaft minutenlang.

"Ich bin superstolz auf die Mannschaft. Sie hat eine phantastische erste Halbzeit gespielt. Wir sind zwar noch einmal ins Wanken geraten, doch die Zuschauer haben uns dann zum Sieg getrieben", sagte ein glücklicher Baskets-Trainer Mathias Fischer.

[kein Linktext vorhanden]Von Beginn an war Feuer unter dem Hallendach. Das Spiel war gerade mal fünf Minuten alt, als die Fans bereits auf Betriebstemperatur waren. Zum einen, weil die Schiedsrichter zwei strittige Entscheidungen gegen ihr Team gepfiffen hatten, zum anderen, weil ihre Mannschaft gleich in den Angriffsmodus schaltete und einen Dreier nach dem anderen versenkte. Bis zur 22:11-Führung hatten zweimal Benas Veikalas, zweimal Ryan Brooks und Dirk Mädrich aus der Distanz getroffen. Die Baskets waren heiß. Auch Youngster Florian Koch drehte auf, traf per Dreier zum 34:18 und hatte damit sieben Punkte in Folge erzielt. 34:22 für Bonn nach dem ersten Viertel - die Fans kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Bayern-Coach Svetislav Pesic schäumte vor Wut und faltete in der Viertelpause Lucca Staiger zusammen. Die Bayern hatten sich einiges vorgenommen und kamen etwas heran. Veikalas war das egal. Per Dreier stellte er beim 38:26 den Zwölfpunktevorsprung wieder her. Was der kann, kann ich auch, sagte sich Mickey McConnell: zwei Dreier in Folge zum 46:26. Und weil es so schön war, schickte Angelo Caloiaro den bis dahin zehnten und elften Distanztreffer der Gastgeber zum 52:32 hinterher. Da konnte selbst Pesic nur noch grinsen. Zwar fingen sich die Gäste, doch die Mannschaft von Coach Mathias Fischer verlor bei der kurzen Münchner Aufholjagd zum 55:40 nicht die Nerven und ging mit einem 59:43-Vorsprung in die Pause.

Mit dem Seitenwechsel änderte sich die Szenerie. Der Rausch, in den sich die Baskets gespielt hatten, war vorbei. Bayern war jetzt präsenter. Bonn musste mehr um seine Körbe kämpfen - und tat das. Bis zur 27. Minute hielt der 16-Punkte-Vorsprung aus der Pause: 70:54, nachdem Brooks fünf Punkte in Folge erzielt hatte. Doch der Münchner Druck nahm zu - hinten und vorne. Vor dem letzten Viertel war die Bonner Führung auf elf Punkte geschmolzen: 74:63.

Und dann wurde es immer enger. Wachalski hatte noch mit schönem Zug zum Korb das 78:68 erzielt, als Nihad Djedovic und Dusko Savanovic weitere vier Punkte vom Vorsprung wegnahmen und Djedovic per Dreier gleich nachlegte. Die Bonner führten nur noch mit 78:74, bekamen in der Offensive kaum noch etwas zustande - und die Bayern spielten nun ihr Spiel. Savanovic vollstreckte nach 35 Minuten zur ersten Münchner Führung seit dem 2:0 zu Spielbeginn: 79:78. Doch Caloiaro stoppte den Bayern-Lauf per Dreier zum 81:80. Und als Brooks den Ball eroberte und eineinhalb Minuten vor dem Ende zum 85:82 abschloss, explodierte die Halle. Keiner saß

mehr. "Defense, Defense" trieben die Fans ihr Team an. Und die Baskets hielten den Korb dicht. Als Veikalas zehn Sekunden vor dem Ende per Freiwurf auf 84:80 erhöhte, bahnte sich die Entscheidung an. McConnell blieb es kurz darauf vorbehalten, den Sieg ebenfalls mit Freiwürfen perfekt zu machen.

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