Telekom Baskets 71:75 - Trier bleibt für Bonn ein schlechtes Pflaster

TRIER · Die Telekom Baskets Bonn sind erneut mit einer Niederlage aus Trier zurückgekehrt. Am Samstag verloren sie an der Mosel mit 71:75 (15:23, 22:15, 14:18, 20:19) und erlitten damit im Kampf um einen guten Play-off-Platz in der BBL einen empfindlichen Rückschlag.

In den vergangenen drei Spielzeiten hatten die Baskets in Trier nicht gewinnen können. Diesmal hatten sie sich besonders viel vorgenommen, weil der Gegner sie auch im Hinspiel dieser Saison im Telekom Dome buchstäblich zerlegt und ihnen beim 66:86 die bisher höchste Niederlage beigebracht hatte. Der 106:98-Sieg nach zwei Verlängerungen in Bayreuth sollte, so hoffte man, für genügend Selbstvertrauen gesorgt haben, eine neuerliche Niederlage zu verhindern. Dazu kamen zwei Wochen Spielpause durch das Pokal-Wochenende.

Trotzdem waren die Bonner zunächst in der Arena Trier nicht bereit. Das TBB-Team um Trainer Henrik Rödl startete furios, kaufte seinem Gegner zu Beginn den Schneid ab und hatte dabei das Glück, dass die Schiedsrichter bei einigen strittigen Abwehraktionen ein Auge zudrückten. Während Bonn seinen Rhythmus in der Offensive nicht fand, waren die Moselaner sofort im Spiel und führten schnell mit 16:4 (6. Minute). Entweder schlossen sie nach den vielen Bonner Ballverlusten Fastbreaks erfolgreich ab oder trafen aus der Distanz. Zuerst versenkte Florian Mönninghoff einen Dreier, dann netzte zweimal Laurynas Samenas ein.

Erst allmählich fanden die Baskets ins Spiel. Wieder taten sie sich gegen die Trierer Center schwer. Und das nicht nur gegen Andreas Seiferth, sondern auch gegen Stefan Schmidt. Den langen Trierern wurden die Körbe viel zu leicht gemacht. Nach dem Dreier von Benas Veikalas zum 13:19-Anschluss schlichen sich die Bonner aber allmählich heran, wobei insbesondere Ryan Brooks als Schütze Verantwortung übernahm und bis zur Pause 14 seiner 21 Punkte erzielte. Endlich drehte sein Team auch in der Abwehr einen Gang hoch, wurde bissiger und provozierte so Ballverluste und schlechte Würfe. Beim 30:31 war Bonn dran, ließ kurz auf 30:34 abreißen, ehe der starke Andrej Mangold per Dreier und Brooks die erste Führung besorgten: 35:34. Mit nur einem Punkt Rückstand ging es in die Pause.

Die schnelle Bonner Führung zum 43:38 nach einem Dreier von Veikalas nährte zu Beginn der zweiten Halbzeit die Hoffnung bei den rund 300 mitgereisten Fans, dass ihre Mannschaft nun endgültig im Spiel war. Doch weit gefehlt. Mit unkonzentriertem Spiel und einer Reihe von unnötigen Ballverlusten, darunter zwei Pässe ins Leere, brachten die Baskets Trier zurück ins Spiel – und das, obwohl sie selbst in der Abwehr nicht mehr viel zuließen. Aber das, was sie sich hinten erarbeiteten, machten sie sich vorne wieder kaputt und ebnete Trier immer wieder den Weg zu neuen Wurfgelegenheiten. Auch im Rebound war das Fischer-Team deutlich unterlegen, obwohl man sich vorgenommen hatte, dass genau das nicht passiert.

Nach einem weiteren Dreier von Samenas zum 56:51 hatte Trier das Momentum wieder zurückgewonnen und ging mit fünf Punkten Vorsprung ins letzte Viertel. Es ging inzwischen hitzig zu auf dem Parkett. Bonn lag mit 53:58 zurück, als gegen die stets hart an der Grenze des Erlaubten spielenden Trierer ein Technisches Foul gepfiffen wurde. Die Freiwürfe von Veikalas brachten Bonn auf 55:58 heran, aber keine Sicherheit in die Aktionen. Es war das Spiel der Baskets, das durch die förmlich spürbare Aggressivität zwischen den Linien den Faden am meisten litt. Sie kamen kaum noch zu klaren Korbaktionen und lagen nach Seiferths Korb mit 57:65 zurück. Symptomatisch der Fehlpass von Veikalas, der auf der Suche nach einer Anspielstation das Leder genau in die Arme eines Gegners spielte.

Aber die Baskets gaben nicht auf, kämpften sich zurück. Der überragende Brooks schloss einen Korb plus Bonuswurf zum 64:67 ab (27.). David McCray traf kurze Zeit später per Dreier zum 66:69, Eugene Lawrence verkürzte mit Freiwürfen auf 68:69, und nach dem 68:71 traf Gaffney per Dreier zum Ausgleich: 71:71. Doch es sollte wieder nicht zum einem Sieg in Trier reichen. Nach Bucknors Freiwürfen zum 73:71 kam Bonn im Gegenzug nicht zum Abschluss. Auf der anderen Seite schien der Ball auch für die Trier fast schon verloren, als Trevon Hughes unter Bedrängnis, und in Zeitnot den entscheidenden Korb verwandelte.

TBB Trier - Telekom Baskets 75:71 (23:15, 15:22, 18:14, 19:20)

TBB Trier: Petric (0), Ward (8/1), Hughes (16/2), Seiferth (12), Schmidt (13), Mönninghoff (3/1), Samenas (13/3), Fritzen (dnp), Chikoko (4), Bucknor (4), Anderson (2)
Telekom Baskets: McCray 9/1 Dreier, Looby 0, Veikalas 12/2, Brooks 21, Mangold 5/1, Lawrence 9/1, Gaffney 7/1, Wachalski 0, McLean 8.

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