Telekom Baskets 106:98 - Bonn triumphiert in Bayreuth nach Verlängerung

BAYREUTH · Nach am Ende hartem Kampf haben die Telekom Baskets das Auswärtsspiel in Bayreuth mit 106:98 gewonnen. Die Bonner hatten bis zu Pause eigentlich alles im Griff, ehe ein "Blackout" im dritten Viertel die Gastgeber wieder ins Spiel brachte. Durch eine Leistungssteigerung im Schlussabschnitt retteten sich die Baskets in die Verlängerung, wo sie sich sogar noch den Sieg sicherten.

Den Gastgebern war das Selbstvertrauen, welches sie sich in den letzten Spieler erarbeitet hatten, von Beginn an deutlich anzumerken. Bayreuth suchte bei jeder sich bietenden Möglichkeit den Weg über die lange Garde und kam so auch früh zu Punkten (6:2, 3. Minute).

Die Baskets - erstmals mit einer Formation um Tony Gaffney, Eugene Lawrence, Benas Veikalas, Jamel McLean und Ryan Brooks startend - ließen sich davon allerdings nicht aus der Ruhe bringen. In den ersten Minuten gingen alle Bonner Körbe auf das Konto des Duos McLean/Brooks, das im Gleichschritt für den Führungswechsel sorgte (14:15, 17. Minute).

Den Rheinländern spielte zudem in die Karten, dass die Ex-Baskets Kyle Weems und Ronnie Burrell schon Mitte des Viertels je zwei Fouls auf dem Statistikbogen hatten. So behielten Brooks und Co. die Oberhand, wobei der Bonner Shooting-Guard mit 13 im ersten Abschnitt markierten Zählern offensiv klar den Ton angab (20:23, 10. Minute).

Bayreuth suchte nach einen defensiven Mittel, um den Rückstand zu verkürzen und versuchte dies durch eine Ball-Raum-Verteidigung auf den Weg zu bringen. Mit einer ganzen Reihe an Treffern aus der Distanz zeigten die Telekom Baskets die bestmögliche Reaktion, wobei sie zu Beginn des Viertels drei von vier Versuchen von jenseits der 6,75 Meter-Linie versenkten (27:36, 15. Minute).

Stellten sich die Franken gerade auf die Bonner Schützen ein, wanderte der Ball direkt ans Brett, wo McLean die erste zweistellige Führung realisierte (29:39, 16. Minute). Was die Hausherren auch versuchten, die Fischer-Schützlinge hatten bis zur Pause stets die passende Antwort parat (38:47, 20. Minute).

Nach dem Seitenwechsel lancierte Bayreuth ein Comeback, dass überraschend schnell fruchten. Weems und Co. stürmten mit einem 16:3-Lauf an den Baskets vorbei (54:50, 26. Minute). Zwar sorgte Brooks mit einem Treffer von „Downtown“ für Entlastung, doch das Momentum blieb weiterhin auf Seiten der Gastgeber, die den Vorsprung nach und nach ausbauten (66:58, 30. Minute).

Das Spiel war eigentlich schon in Richtung Hausherren gekippt, doch die Baskets hatten sich noch lange nicht aufgegeben. Sich auf ihre in der ersten Halbzeit aufs Parkett gebrachte Aggressivität in der Verteidigung besinnend, stoppte Bonn die auf Hochtouren laufende Bayreuther Angriffsmaschinerie. Angetrieben von Tony Gaffney und Andrej Mangold, die in der eigenen Hälfte unheimlich viel Energie aufs Parkett brachten.

Offensiv streute der deutsche Guard einen Dreier ein, der Amerikaner glänzte durch zwei krachende Dunks (70:72, 36. Minute). Ab da wechselte bei nahezu jedem Ballbesitz auch die Führung. Eugene Lawrence und Andrej Mangold nahmen sich aus der Distanz ein Herz und schossen die Baskets auf der Zielgerade endlich wieder in Front (78:80, 39. Minute). Dies sollte jedoch nicht reichen, um den Sieg während der regulären Spielzeit aus der Wagnerstadt zu entführen (81:81, 40. Minute).

Den ersten Korb der Verlängerung erzielte das Team von Headcoach Mike Koch, wovon sich Bonn zum Glück überhaupt nicht beeindrucken ließ. Lawrence, der clever Regie führte, nutzte den sich ihm bietenden Freiraum und traf einen Dreier, dem McLean im anschließenden Angriff ein Dreipunktspiel folgen ließ (83:87, 43. Minute).

Der Vorsprung war jedoch noch nicht groß genug, um die Franken endgültig abzuschütteln. Aus einer Freiwurfsituation heraus tippte der bärenstarke Brian Qvale den Ball zum 92:92 durch die Reuse, der finale Bonner Wurf durch Eugene Lawrence - der Aufbau hatte in der Overtime bereits zwei Dreier verwandelt - verfehlte allerdings sein Ziel.

In der zweiten Extraschicht bewies die Fischer-Truppe großartige Moral. McLean bestellte die Führung, die Gaffney - bis dahin bei sechs Versuchen aus der Distanz ohne Erfolg - mit einem Dreier vorentscheidend ausbaute (92:97, 48. Minute). Machte es Bayreuths Point Guard Kevin Hamilton im Alleingang noch einmal eng (97:99, 49. Minute), sorgte McLean mit einem Dreipunktspiel dafür, dass der Baskets-Express endgültig auf die Siegerstraße einbog (97:102, 50. Minute).

Den Gastgebern blieb bei 40 verbleibenden Sekunden auf der Uhr nicht mehr genug Zeit, um gute Würfe zu kreieren. Die Abpraller sicherte sich Bonn und trieb die Differenz so noch ein Stück in die Höhe.

Bayreuth - Telekom Baskets 98:106 (20:23, 18:24, 28:11, 15:23, 11:11, 6:14)

medi Bayreuth: Spöler (0), Simon (0), Hamilton (13), Zeis (0), Chambers (0), Schmitz (0), Heyden (9), Wyrick (2), Burrell (12), Weems (14), Qvali (28), Seeley (20).
Baskets: McCray (3), Looby (4), Veikalas (8), Brooks (23), Mangold (12), Lawrence (20), Koch (0), Gaffney (12), Wachalski (0) , McLean (24 Punkte, 16 Rebounds).

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