Weltcup in Klingenthal Taktisch noch zu grün: Kombinierer Geiger vergibt Heimsieg

Klingenthal · So nah war Vinzenz Geiger noch nie dran, den Norweger Jarl Magnus Riiber zu schlagen. Doch ein taktischer Fehler verhinderte es. Bis zur WM in Seefeld wollen das die deutschen Kombinierer ändern.

 Im Endkampf hatte der Norweger Magnus Riiber (r) die Skispitze vorn. Vinzenz Geiger (l) wird Zweiter.

Im Endkampf hatte der Norweger Magnus Riiber (r) die Skispitze vorn. Vinzenz Geiger (l) wird Zweiter.

Foto: Hendrik Schmidt

Ein Taktikfehler hat die deutschen Kombinierer beim Heim-Weltcup in Klingenthal um den Sieg gebracht. Vinzenz Geiger überließ an entscheidenden Stellen im Lauf dem späteren Sieger Jarl Magnus Riiber die Führung, war plötzlich an vierter Stelle und musste sich wieder vorkämpfen.

In einem packenden Endspurt hatte der Norweger die Schuhspitze vorn. Dritter wurde der viermalige Lahti-Weltmeister Johannes Rydzek. Nach dem siegreichen Fotofinish kann Riiber am Sonntag seinen ersten Weltcup-Gesamtsieg - schon vier Wettbewerbe vor Ende - perfekt machen.

"Die Laufform stimmt, beim Springen wird es besser", sagte Geiger, der bei 132 Metern gelandet war und damit 21 Sekunden auf Riiber als Sprung-Vierter wettmachen musste. "Es hat sich gezeigt, dass etwa zwei, drei Meter bei allen unseren Spitzenleuten gefehlt haben. Wenn die kommen, können wir in der Loipe besser taktieren", bemerkte Bundestrainer Hermann Weinbuch.

Gerade das taktische Verhalten ärgerte ihn. "Da sind wir im Moment im Vergleich zu Riiber alle noch etwas grün. In Seefeld werden wir es aber besser machen", versprach der Coach. Geiger hatte einen guten Kilometer vor dem Ziel geführt, an der letzten Kehre aber Riiber die Führung überlassen. "Das war entscheidend, am Ende fehlte eine Schuhspitze", sagte Weinbuch.

Durchaus zufrieden war Rydzek mit Platz drei, obwohl er es in erster Linie den Leuten an der Spitze verdankte, dass er noch einmal herankam. Ihr Bummeln ermöglichte dem Oberstdorfer, die Lücke von 1:30 Minuten nach dem Springen zuzulaufen. "Obwohl es nicht so aussieht, war auch mein Sprung ganz ordentlich. Wir haben noch etwas umgestellt, das könnte Fortschritte geben", sagte der Olympiasieger.

Die Sprungprobleme der deutschen Kombinierer sind noch nicht vollständig ausgemerzt, es fehlen die Ausreißer nach oben. Diesmal war es lediglich Manuel Faißt, der mit 134 Metern Dritter wurde. Ihm fehlten 13 Sekunden auf den Sprungbesten, Junioren-Weltmeister Johannes Lamparter aus Österreich, der bei 139 Metern landete. Im Laufen konnte Faißt jedoch nicht mithalten und wurde Neunter.

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