Tennis Starke deutsche Tennis-Auftritte in Halle

Halle/Westfalen · Auf Rasen haben etliche deutsche Tennisprofis Siege gefeiert - sowohl bei internationalen Turnieren der Damen als auch beim bedeutendsten deutschen Herren-Turnier in Halle. Dort sprach ein Routinier aber auch über ein Thema, das ihn aufregte.

 Alexander Zverev ist ins Achtelfinale eingezogen.

Alexander Zverev ist ins Achtelfinale eingezogen.

Foto: Friso Gentsch

Knapp zwei Wochen vor Wimbledon haben sich die Tennis-Damen um Angelique Kerber in ansprechender Form gezeigt - und auch ein deutsches Herren-Trio hat im westfälischen Halle überzeugende Auftaktsiege gefeiert.

In Birmingham schaffte Australian-Open-Siegerin Kerber mit dem 7:6 (7:3), 6:3 gegen die Chinesin Peng Shuai einen ersten kleinen Schritt zur Titelverteidigung. Andrea Petkovic überstand mit einem lockeren 6:4, 6:2 gegen die Polin Magda Linette die erste Runde.

Auf Mallorca deutete die frühere Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki am Dienstag an, dass sie das Potenzial hat, auf Rasen ihre Formkrise zu überwinden. Überraschend bezwang sie die Französin Kristina Mladenovic 6:4, 6:4. Auch Anna-Lena Friedsam und Laura Siegemund stehen im Achtelfinale, das Aus kam für Julia Görges.

In Halle zogen Routinier Florian Mayer, Publikumsliebling Dustin Brown und Hoffnungsträger Alexander Zverev in die Runde der besten 16 ein. Top-Talent Zverev gelang ein souveränes 6:4, 6:4 gegen den Serben Viktor Troicki. Nach 72 Minuten verwandelte der 19-Jährige gegen den French-Open-Achtelfinalisten seinen ersten Matchball.

"Das war nicht schlecht. Ich habe nicht viele Fehler gemacht und relativ gut returniert", sagte Zverev. Gegen Troicki hatte er das zuvor einzige Duell vor einem Jahr in Stuttgart auf dem grünen Belag noch verloren. "Ein Jahr in diesem Alter kann viel ausmachen. Ich bin stärker geworden und kann mehr Bälle zurückbringen."

Um einen Platz im Viertelfinale des mit rund 1,8 Millionen Euro dotierten Turniers kämpft Zverev nun mit dem Mettlacher Benjamin Becker, der am Donnerstag 35 Jahre alt wird. "Troicki wird sicher nicht einfach, aber wenn er da durchkommt, kann Zverev weit kommen", hatte Topstar Roger Federer geurteilt. Der Halle-Rekordsieger tritt ebenso wie die deutsche Nummer eins Philipp Kohlschreiber am Mittwoch zum ersten Mal an. Auf dem Weg zu seinem neunten Titel in Westfalen spielt Federer zunächst gegen Lokalmatador Jan-Lennard Struff.

Ebenso wie der Schweizer sind auch der Niedersachse Brown und der Bayer Mayer Rasenspezialisten. Brown behauptete sich 6:3, 7:5 gegen den Spanier Albert Ramos-Vinolas. Der Bayreuther Mayer stellte seine Vorliebe beim 7:5, 7:6 (7:3) gegen Brian Baker aus den USA einmal mehr unter Beweis. Der nach langer Leidenszeit auf Weltranglisten-Rang 192 abgerutschte Mayer äußerte sich über seine Leistung äußerst zufrieden. "Das Gefühl auf Rasen ist immer da, das wird auch nicht weggehen." Im Achtelfinale wartet auf ihn allerdings in dem an Position zwei gesetzten Japaner Kei Nishikori eine schwierige Aufgabe. "Ganz klar, wenn ich eine Chance gegen ihn habe, dann hier", so Mayer.

Der zweimalige Wimbledon-Viertelfinalist hatte erst Mitte April nach monatelanger Verletzungszeit sein Comeback gegeben. In Halle tritt er mit einer Sonderregelung an, auf die er nach seiner langen Zwangspause zurückgriff, um direkt im Hauptfeld zu stehen. Anders als Struff, Brown und der Amerikaner Taylor Fritz bekam der ehemalige Davis-Cup-Spieler keine Wildcard.

"Das regt mich richtig auf. Da bin ich richtig enttäuscht", sagte Mayer. Der Augsburger Kohlschreiber meinte schmunzelnd dazu: "Am besten soll er es allen zeigen hier, ins Finale kommen und das Turnier gewinnen. Dann kann er das Thema noch mal ansprechen."

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