Sordo gewinnt in Deutschland - Trauer über Tote

Trier · Überschattet von einem tödlichen Unfall im Rahmenprogramm der Deutschland-Rallye hat der Spanier Dani Sordo rund um Trier seinen ersten Sieg in der Rallye-WM eingefahren.

 Daniel Sordo gewinnt in Trier. Foto: Stringer

Daniel Sordo gewinnt in Trier. Foto: Stringer

Foto: DPA

Nach 15 gewerteten Prüfungen hatte er in seinem Citroën DS3 WRC 53,0 Sekunden Vorsprung auf den Belgier Thierry Neuville im Ford Fiesta RS WRC. "Dieser Sieg ist ein unglaublicher Moment für mich", sagte der 30 Jahre alte Sordo im Beisein seiner Eltern. Den dritten Rang mit einem Rückstand von 2:36,1 Minuten belegte Sordos finnischer Teamkollege Mikko Hirvonen.

Für Citroën war der Erfolg in Trier bereits der elfte Sieg in Serie bei der Deutschland-Rallye. Acht davon holte Rekordweltmeister Sébastien Loeb, der in dieser Saison nur noch wenige Rennen fährt und nicht am Start war. Klarer Tabellenführer mit 184 Punkten bleibt der am Freitag ausgeschiedene französische VW-Pilot Sébastien Ogier mit 75 Punkten vor dem neuen Tabellenzweiten Neuville.

Für Trauer sorgte der tödliche Unfall vom Samstag. Bei einer Demonstrationsfahrt in einem alten Triumph TR7 waren auf dem Nato-Übungsplatz Baumholder zwei Fahrer aus den Niederlanden verunglückt. Auch am Sonntag war die Ursache für den Unfall nach einem Sprung nach Angaben des Veranstalters unklar. "Ich glaube nicht, dass man deswegen Unterhaltungs- oder Showprogramme grundsätzlich infrage stellen soll", sagte ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk dem Radiosender RPR1.

Auch am Schlusstag musste der Rettungshubschrauber aufsteigen. Ein WRC-2-Fahrzeug rutschte von der Strecke und verletzte zwei 35 und 48 Jahre alte Männer, die sich in einer Sperrzone aufhielten. Ein Mann hatte nach Angaben der Polizei nach dem Unfall mehrere Knochenbrüche, der andere eine Kopfverletzung. Beide kamen ins Krankenhaus. Die Wertungsprüfung wurde abgebrochen.

"Dass heute noch mal ein Unfall passiert ist, im Rahmen der WP, das kann man einfach nicht ausschließen", sagte Tomczyk. "Man kann von der Sicherheit her alles planen, alles machen, die Sperrzonen groß genug machen. Letztendlich wird es immer mal wieder den Fall der Fälle geben, wo etwas Unvorhergesehenes passiert."

Während Ogier weiter alle Chancen auf seinen ersten WM-Titel hat, lief das Heimspiel für seinen Arbeitgeber Volkswagen alles andere als optimal. Statt des angepeilten Heimsieges gab es für die Wolfsburger mit dem siebten Platz des Finnen Jari-Matti Latvala nur magere sechs Punkte in der Fahrerwertung. In der Herstellerwertung schmolz die Volkswagen-Führung wegen der Fahrfehler beider Piloten von zuvor 55 Punkte Vorsprung nun auf 22 Zähler zum Titelverteidiger Citroën. Ogier hatte am Freitag sein Auto so stark beschädigt, dass er die Prüfung abbrechen musste und Strafminuten kassierte.

Der ehemalige Formel 1-Pilot Robert Kubica (Polen) erzielte im Citroën DS3 RRC mit dem fünften Platz sein bislang bestes WM-Ergebnis und gewann zum dritten Mal die Wertung der WRC-2-Fahrzeuge. Bester Deutscher wurde Sepp Wiegand (Zwölnitz) im Skoda Fabia S2000 auf dem 14. Platz.

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