Schweiz vor ganz großem Coup: WM-Finale gegen Schweden

Stockholm · Die Schweiz ist nur noch einen Sieg von einer der größten Sensationen in der Eishockey-Geschichte entfernt. Dank eines 3:0 (0:0, 1:0, 2:0)-Sieges über die USA erreichten die Eidgenossen das Finale der Weltmeisterschaft und spielen nun gegen Gastgeber Schweden um Gold.

 Die Schweizer schaffen die Sensation und stehen im WM-Finale. Foto: Salvatore Di Nolfi

Die Schweizer schaffen die Sensation und stehen im WM-Finale. Foto: Salvatore Di Nolfi

Foto: DPA

Das Überraschungsteam von Ex-DEL-Coach Sean Simpson, das seine unglaubliche Rekordserie auf neun Siege in allen bisherigen neun WM-Spielen ausbaute, greift am Sonntag in Stockholm nach seinem ersten WM-Titel. Das Schweizer Happy End können nun nur noch die Schweden verhindern, die Finnland im Halbfinale ebenfalls 3:0 (1:0, 1:0, 1:0) besiegt hatten.

Nino Niederreiter (31. Minute), Julian Walker (51.) und Reto Suri (60.) sorgten für den verdienten Erfolg über die USA und damit das erst zweite Finale einer Schweizer Nationalmannschaft in der WM-Geschichte. Zugleich haben die Eisgenossen ihre erste Medaille nach 60-jähriger Durststrecke - 1953 holt das Team Bronze - sicher.

Von den Amerikanern, die im Viertelfinale noch Titelverteidiger und Rekordchampion Russland mit 8:3 demontiert hatten, ließ sich die Truppe von Simpson nicht einschüchtern - im Gegenteil: Wie schon bei ihren zum Teil furiosen acht Erfolgen zuvor waren die Schweizer das dominante Team, zeigten gegen die NHL-Stars aus den USA bärenstarke Spielzüge und hätten bei einer besseren Chancenverwertung schon früher komfortabel führen können. Doch erst Niederreiter brach nach einem Puckverlust der Amerikaner den Bann. Walker sorgte für die Vorentscheidung, ehe Suri spät ins leere Tor zum Endstand traf.

Bei den Schweden stach ein NHL-Trio heraus: Doppeltorschütze Loui Eriksson (11./37.) sowie die Zwillingsbrüder Daniel und Henrik Sedin. Letzterem gelang wie dem Schweizer Walker kurz vor Schluss ein Treffer ins leere Tor (60.). Die Skandinavier wussten, bei wem sie sich für den Einzug ins erhoffte Heim-Finale zu bedanken hatten. "Die Sedins machen den Unterschied", unterstrich Trainer Pär Mårts. "So wie die spielen, geben sie unserem Team sein Selbstvertrauen."

Die beiden Stürmerstars von den Vancouver Canucks sammelten gegen Finnland fünf Scorerpunkte - ihre Anreise nach dem Aus in den NHL-Playoffs hat sich jetzt schon bezahlt gemacht. Vor allem in Überzahl sind beide eine Klasse für sich, die Treffer von Eriksson bereiteten sie mustergültig vor. "Jetzt haben wir ein richtig gefährliches Powerplay", sagte Henrik Tallinder. "Das hatten wir nicht, bevor die Zwillinge hier aufschlugen."

Die Schweden nahmen mit dem Sieg Revanche für die bittere 1:6-Niederlage im WM-Endspiel 2011 gegen Finnland. Die Suomis haben nun am Sonntag wenigstens noch die Chance, mit einer Medaille ihre Ehre nach der Pleite vom Vorjahr zu retten. 2012 hatten die Finnen in Helsinki Edelmetall verpasst. Die Schweden waren bei der WM, die wie in diesem Jahr in den beiden nordischen Ländern ausgespielt worden war, sogar im Viertelfinale gescheitert.

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