Wasserball Rio ohne deutsche Wasserballer: Zu spät in Quali-Form

Triest · Das Warten auf Olympische Spiele mit deutschen Wasserballern geht weiter. Das Team von Nationalmannschaftstrainer Patrick Weissinger kam zu spät auf Touren. Dabei wäre mehr möglich gewesen.

Die Olympischen Spiele finden wieder ohne deutsche Wasserballer statt. Nachdem Deutschlands Frauen bereits im März beim Olympia-Qualifikationsturnier das Rio-Ticket verpasst hatten, folgte nun in Triest auch für die Männer das Aus.

Nach einer enttäuschenden Vorrunde mit lediglich einem Sieg und einem Unentschieden in fünf Spielen verloren die Deutschen das entscheidende Viertelfinale gegen den favorisierten EM-Dritten Ungarn mit 7:8 (0:1, 2:4, 1:2, 4:1). Die Männer waren zuletzt 2008 bei Olympia dabei, die Frauen in ihrer kurzen Olympia-Historie noch nie.

"Wir haben die Mannschaft ein dreiviertel Jahr auf das Turnier vorbereitet, und in den letzten fünf Minuten hat es dann geklappt", sagte Nationalmannschaftstrainer Patrick Weissinger. "Der Wasserball-Gott war kein Deutscher", urteilte der frühere Wasserball-Bundestrainer und zweimalige Europameister Hagen Stamm. "Mit der Leistung der heutigen Partie hätten wir das Turnier ganz anders gestalten können."

Die Mannschaft von Weissinger scheiterte am Freitag im entscheidenden Spiel des Zwölf-Nationen-Turniers an einer insgesamt schlechten Chancenauswertung. Nach einem 3:8-Rückstand kam die DSV-Auswahl zwei Minuten vor dem Spielende noch auf 7:8 heran, doch mit der Schlusssirene landete der letzte Wurf des zweimaligen Torschützen Heiko Nossek an der Torlatte. "Es war unfassbar", sagte Weissinger, "der letzte Ball hätte noch reingehen können." Die Tore des EM-Elften gegen Ungarn gingen auf das Konto von Erik Bukowski, Nossek (je 2), Mateo Cuk, Julian Real und Marin Restovic.

Am Wochenende gab in den Platzierungsspielen zwei weitere Niederlagen. Gegen dem den EM-Zwölften Niederlande gab es am Samstag ein 7:8 (2:1, 3:0, 2:3, 0:4). Am Sonntag verlor das deutsche Team mit 9:10 (2:3, 2:2, 1:3, 4:2) gegen den EM-Zehnten Rumänien und beendete das Turnier auf Rang acht.

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