Titelkämpfe in Budapest Ringer Stäbler im WM-Finale: Historischer Coup möglich

Budapest · Auf Frank Stäbler ist Verlass: Der deutsche Vorzeige-Ringer kämpft sich bei der WM in Budapest in das Finale und sicherte dem DRB die erste Medaille. Allerdings macht es der Doppel-Weltmeister spannend. Nun winkt dem Routinier ein historischer Coup.

 Frank Stäbler jubelt nach seinem Einzug ins Finale.

Frank Stäbler jubelt nach seinem Einzug ins Finale.

Foto: Szilard Koszticsak/MTI/AP

Der deutsche Ausnahme-Ringer Frank Stäbler hat nach drei famosen Kämpfen das Finale der Weltmeisterschaft erreicht und greift nach einem historischen Triumph.

Der 29-Jährige rang in Budapest in der Vorschlussrunde Rasul Tschunajew aus Aserbaidschan vorzeitig nieder und will nun am Freitag seinen weltmeisterlichen Gold-Hattrick nach 2015 und 2017 perfekt machen.

Stäbler sicherte dem Deutschen Ringer-Bund bei dem Saisonhöhepunkt in Ungarn die erste Medaille und kann Geschichte schreiben. Gewinnt er den Endkampf in der griechisch-römischen Gewichtsklasse bis 72 Kilogramm, dann ist er der erste Ringer der Geschichte mit drei WM-Gürteln in drei verschiedenen Gewichtsklassen. Sein Gegner ist der ungarische Lokalmatador, Ex-Weltmeister und Gold-Topfavorit Balint Korpasi.

"Ich kann es nicht glauben, ich kann es einfach nicht glauben", sagte Stäbler am Abend. "Ich kann mich kaum noch auf den Beinen halten. Ich habe mich heute gar nicht so gut gefühlt und ganz viele Fehler gemacht. Ich lag in allen meinen Kämpfen zurück, aber ich hatte einen unglaublichen Glauben an mich."

Dieser Glauben ließ ihn nie aufgeben. "Frank war nervenstark und hat kämpferisch eine absolut beeindruckende Leistung gezeigt", lobte Sportdirektor Jannis Zamanduridis seinen besten Athleten. "Ich kenne kaum einen, der so nervenstark ist." Nach seinem Sieg über Ex-Weltmeister Tschunajew breitete Stäbler die Arme aus, ballte die Fäuste und ließ sich von den vielen deutschen Fans mit "Franky, Franky"-Sprechchören feiern.

Erst in der Schlussminute hatte er den Kampf entschieden, als er seinen Rivalen zweimal werfen konnte, dadurch ein 9:1 erzielte und vorzeitig wegen Überlegenheit gewann. In den beiden Runden davor hatte es der Sportler aus Musberg noch spannender gemacht: Im Viertelfinale lag er gegen den Kasachen Demeu Schadrajew schon 0:6 zurück, gewann aber doch noch 10:6. "Bei 6:0 geht einem der Arsch erstmal auf Grundeis", sagte Zamanduridis. In der Runde davor hatte Stäbler gegen Abujasid Manzigow aus Russland ein 0:3 aufgeholt und am Ende mit 3:3 gewonnen, weil ihm die letzten Punkte gelangen.

Der 22-jährige Roland Schwarz ist in der Klasse bis 82 Kilogramm ausgeschieden. Nach zwei starken Kämpfen verlor der WM-Debütant im Viertelfinale gegen den Kirgisen Atabek Asisbekow. Weil dieser das Finale verpasste, kann Schwarz nicht in der Hoffnungsrunde ran.

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