Zwei Bonner ASV-Spieler für Peking nominiert

Björn Lohmann und Britta Kautz im September bei Paralympics - Tarik Cajo und Thomas Becker nicht berücksichtigt - Martin Otto trainiert Bundesligateam

Zwei Bonner ASV-Spieler für Peking nominiert
Foto: Friese

Bonn. Peking statt Trainingshalle im Schulzentrum Tannenbusch: Björn Lohmann und Britta Kautz vom Rollstuhl-Basketball-Bundesligisten ASV Bonn werden im September an den Paralympics, dem Pendant zu den Olympischen Spielen der Nicht-Behinderten, teilnehmen. Lohmann ist bereits in den Kader des deutschen Teams berufen worden.

Bei den Damen steht die abschließende Nominierung zwar noch aus, aber die Chancen für Kautz stehen gut. Da die Mannschaft, die sich derzeit beim North American Cup im US-amerikanischen Birmingham auf das Großereignis vorbereitet, auch nach Peking fliegt, stellt der ASV - falls nichts gravierendes mehr passiert - eine zweite Paralympics-Teilnehmerin.

Nicht von den Bundestrainern Frits Wiegmann und Siggi Mörtl berücksichtigt wurden dagegen Forward Tarik Cajo und Center Thomas Becker. Während im Fall von Cajo beinahe damit zu rechnen war - bei den letzten Lehrgängen wurde Cajo immer wieder auf der Aufbau-Position getestet, auf der er aber nicht zuhause ist -, überraschte die Entscheidung, Becker das Ticket für Peking vorzuenthalten.

"Von der gezeigten Leistung her hätte es Thomas wirklich verdient gehabt", kommentierte ASV-Team-Manager Frank Vollmert die Nominierung. "Ich kann es mir nur so erklären, dass die Bundestrainer der Meinung sind, dass er nicht ins Spielsystem passt." In der Vorbereitung auf die neue Saison, die am 4. Oktober beginnt, stehen Lohmann und Kautz Trainer Martin Otto, der nach dem Ende seiner aktiven Karriere erwartungsgemäß den Trainerjob von Uwe Burchhardt übernahm, damit nur eingeschränkt zur Verfügung.

Burchhardt, der dem Trainerstab des ASV erhalten bleibt, und Otto können mit Rückkehrerin Idina Müller dann auch eine dritte Peking-Fahrerin begrüßen. Bevor sie vor zwei Jahren zwecks Studium in die USA wechselte, spielte die Brühlerin (Flügel/2-Punkte-Spielerin) bereits einmal für den ASV.

Wie Müller kommt auch der wichtigste ASV-Neuzugang aus Nordamerika. Der 25-jährige Kanadier Adam Lancia (4-Punkte-Spieler) gehört als Backup-Center zur Nationalmannschaft seines Landes und soll die Lücke schließen, die Martin Otto auf dem Spielfeld hinterlassen hat. "Adam ist fahrerisch richtig gut, hat eine exzellente Wurftechnik und viel Gefühl in der Hand", schwärmt Vollmert. "Damit haben wir ein Zeichen gesetzt, dass wir auch in Zukunft in der deutschen Spitze mitspielen wollen." Möglich wurde der Wechsel dadurch, dass Lancia aus privaten Gründen nach Deutschland ziehen wollte.

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