Wiedersehen zwischen 1. FC Köln und Karlsruher SC

Im Hinspiel kollabierte Ümit Özat - Am Samstag spielt Sebastian Freis beim künftigen Arbeitgeber 1. FC Köln vor

Wiedersehen zwischen 1. FC Köln und Karlsruher SC
Foto: ap

Bonn. Man schreibt den 30. August des vergangenen Jahres: Fußball-Bundesliga zwischen dem Karlsruher SC und Aufsteiger 1. FC Köln. Die Gäste aus dem Rheinland verbuchen mit 2:0 ihren ersten Saisonsieg im Wildpark, aber niemanden interessiert das Ergebnis.

Offizielle, Profis, Millionen Fans am Fernseher, den Gegner, alle Zuschauer im Stadion interessiert nur eines: Wie geht es Ümit Özat? Der türkische Kapitän des FC ist in der 27. Minute kollabiert, liegt minutenlang bewusstlos auf dem Rasen und wird ins Krankenhaus gebracht.

Die Kölner Spieler und Trainer Christoph Daum haben Tränen in den Augen. Am Samstag kommt es um 15.30 Uhr zum Wiedersehen der Klubs im Rhein-Energie-Stadion. Der unfreiwillige Hauptdarsteller wird allerdings fehlen in Müngersdorf. Ümit befindet sich zur Zeit wegen seiner Herzkrankheit zu letzten Untersuchungen in den USA.

"Ich gehe fest davon aus, dass der Junge bald auf den Platz zurückkehrt", hat FC-Präsident Wolfgang Overath kürzlich im GA-Interview gesagt. Die Untersuchungen in den Vereinigten Staaten sollen Gewissheit bringen, ob der türkische Nationalspieler nach überwundener Herzmuskelentzündung weiter Leistungssport betreiben darf.

Er selbst rechnet mit einer Rückkehr ins Mannschaftstraining noch in dieser Rückrunde. "Ich träume fast jede Nacht von meiner Rückkehr zum FC. Ich hoffe, Ende der Saison wieder spielen zu können", verriet Ümit Özat dem Geißbock-Echo.

Während das eine große Problem der Kölner also hoffentlich positiv ausgeht, hat sich an anderer Stelle die nächste Baustelle aufgetan: Roda Antar scheint mit dem Klub gebrochen zu haben. Der Libanese fühlt kein Vertrauen mehr in die sportliche Leitung und will nur noch weg aus Köln.

Knackpunkt war die Nicht-Berücksichtigung in den Kader für das Frankfurt-Spiel. Am Mittwoch blieb Antar, der morgens noch ein langes Gespräch mit Daum und Manager Michael Meier über seine Zukunft am Geißbockheim geführt hatte, unentschuldigt dem Training fern (der GA berichtete).

"Wir haben ihm zu verstehen gegeben, dass er, wenn er sich voll reinhängt, ein wichtiger Spieler für den FC ist, sagt Meier. Dass er sich gegen den Verein entschieden habe, sei schade. Es scheint so, als sei das Tischtuch zwischen Antar und dem 1. FC Köln für immer zerschnitten.

Daum hat Antar mittlerweile bereits Kabinenverbot auferlegt, der Libanese musste seinen Spind ausräumen. Das "Sechs-Punke-Spiel" (Daum) gegen den KSC ist aber auch für zwei Gästespieler ein Besonderes.

Giovanni Federico, vor Jahren als legitimer Nachfolger von Dirk Lottner gehandelt, ehe er Köln den Rücken kehrte, ging nach einem Ausflug nach Dortmund ins Badische zurück und will dort helfen, den Klassenerhalt doch noch zu schaffen.

Und Stürmer Sebastian Freis, der letzte Woche den Hamburger SV mit zwei Toren fast im Alleingang besiegte, spielt bei seinem künftigen Arbeitgeber vor. Dem "Badischen Tagblatt" zufolge ist der Wechsel des 23-Jährigen, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, bereits perfekt.

Vollzug soll jedoch erst nach der Partie in Müngersdorf verkündet werden. "Wir machen keinen Hehl aus unserem Interesse. Aber jetzt konzentrieren wir uns erst einmal nur auf das Spiel", so Meier.

Wie auch immer, die Partie ist richtungweisend: "Verlieren wir, müssen wir wieder nach unten schauen. Gewinnen wir, wären wir einen gewaltigen Schritt weiter", rechnet Daum vor.

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