Synchronschwimmen Vom Frankenbad zu den French Open nach Paris

BONN · Keine Frage, die 25. German Open im Synchronschwimmen waren am vergangenen Wochenende im Bonner Frankenbad wieder beste Werbung für diese technisch so anspruchsvolle Sportart.

Die Jubiläumsausgabe des ausrichtenden ISV Bad Godesberg wartete mit einem hochkarätigen Teilnehmerfeld auf: Aus China waren sowohl Nationalmannschaft als auch Jugend-Nationalmannschaft in voller Teamstärke angereist. Auch Kanada, Frankreich, Italien und Mexiko zählen zur Weltspitze und zeigten ihre Teamküren in Bonn.

Und das Interesse war groß. Nicht nur die Tribüne war an den drei Veranstaltungstagen voller Zuschauer. Fernsehteams waren zugegen, um zum Jubiläum über die Randsportart zu berichten, die so ungeheuer trainingsintensiv ist, will man bei den großen Wettkämpfen vorne dabei sein.

"In den Ländern, in denen Synchronschwimmen einen hohen Stellenwert hat, wie beispielsweise in China oder Russland, sind die Mädchen zusammen in Synchronschwimmen-Sportinternaten untergebracht und trainieren bis zu 40 Stunden in der Woche", erklärt Udo Lehmann, der bei den German Open seit einem Vierteljahrhundert Cheforganisator ist und als stellvertretender Vorsitzender der Fachsparte Synchronschwimmen im Deutschen Schwimmverband fungiert.

Es sei klar, dass die deutschen Mädchen bei solch professionellen Organisationsstrukturen international nicht mithalten könnten. Lehmann: "Das ist nicht unser Anspruch und bei uns völlig illusorisch. Mittelfristig wollen wir aber schon zu den Teams im Mittelfeld aufschließen."

Kurzfristig sei das große Ziel nun die Europameisterschaften im Synchronschwimmen, die vom 13. bis 24. August in Berlin ausgetragen werden. Lehmann: "Wenn wir im eigenen Land bei der EM überall das Finale erreichen würden und dann noch unter die besten Zehn kämen, wäre das großartig."

Die neue Bundestrainerin Doris Ramadan tut derzeit alles dafür, damit die Finalteilnahmen Wirklichkeit werden. Sie hat nicht nur die neuformierte Nationalmannschaft im Fokus, auch bei den deutschen Duetten wurde der Konkurrenzdruck erhöht. Es gibt jetzt vier Duette, die sich empfehlen wollen.

Allen voran Amelie Ebert und Kyra Felßner vom Stützpunkt Bochum, die zwar in Bonn als Duett nicht starteten, dafür aber am kommenden Wochenende bei den French Open in Paris mit dabei sind.

Dorthin hat sich auch gestern die gesamte deutsche Nationalmannschaft aufgemacht, die bis Berlin noch viel Wettkampferfahrung sammeln möchte. In Bonn bekam das deutsche Team für die Technik eine 74,7444-Wertung, für die Kür eine 78,0167-Wertung. Will Deutschland weiter nach vorne, gilt es, demnächst die 80erWertungsmarken zu erreichen.

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