Verdienter Heimsieg der Telekom Baskets gegen Ratiopharm Ulm

Selbst der Kapitän trifft wieder

Bonn. Viel besser konnten die Telekom Baskets Bonn das neue Jahr und die Rückrunde in der Basketball-Bundesliga nicht beginnen.

Obwohl erneut ohne die beiden Center Chris Ensminger und John Bowler angetreten, besiegten die Bonner ratiopharm Ulm mit 82:59 (18:14, 24:17, 20:16, 20:12) und eroberten vorerst die Tabellenführung zurück.

Statistik Telekom Baskets: Taylor 19 Punkte/1 Dreier (31:51 Minuten Einsatzzeit), Strasser 11/3 (18:04), King 7 (24:26), Jordan 13/1 (24:41), Kolodziejski 9/3 (19:35), Flomo 4 (24:47), Ohlbrecht 15/1 (27:18), Dupree 2 (22:20), Thülig (3:29), Wohlfarth-Bottermann 2 (3:29). Ulm: Kanaskie, Günther 3, Betz 2, Trice 11/1, Collins 16, Bryant 2, Benzing 6/1, Humphrey 2, Burns 7, Rowland 10/1. Trefferquote: Bonn 48 Prozent (29 von 60 Würfen erfolgreich), Ulm 46 Prozent (18/39). Dreierquote: Bonn 50 Prozent (9/18), Ulm 21 Prozent (3/14). Freiwurfquote: Bonn 63 Prozent (15/24), Ulm 58 Prozent (14/24). Rebounds: Bonn 31 - Bester Ohlbrecht 8, Ulm 39. Assists: Bonn 12, Ulm 5. Ballverluste: Bonn 10, Ulm 19. Ballgewinne: Bonn 9, Ulm 2. Blocks: Bonn 5, Ulm 5. Fouls: Bonn 22, Ulm 21.5 220 Zuschauer verlebten am Sonntag im Telekom Dome einen kurzweiligen Nachmittag. Sie merkten ihrer Mannschaft vom Sprungball weg an, dass sie die deutliche 59:81-Niederlage am vergangenen Mittwoch bei den EWE Baskets Oldenburg unbedingt vergessen machen wollte.

Diesmal konnten die Bonner das Fehlen von Ensminger wesentlich besser kompensieren, auch wenn das gegen schwächer einzustufende Ulmer zu erwarten war. Zufrieden konnte Bonns Trainer Mike Koch feststellen, dass seine Spieler den Gegner dennoch sehr ernst nahmen und ihn - wie zuletzt schon Gießen und Tübingen - von Beginn an aggressiv unter Druck setzten.

Den eigentlich offensiv starken Gästen wurde kaum Raum gegeben, so dass sie nie richtig ihren Rhythmus fanden. Nach dem Dreier von Bryce Taylor zum 12:3 (6. Minute) wurde es nur einmal ein wenig enger, als die Ulmer auf 25:24 (15.) verkürzen konnten. Die Baskets waren im Angriff etwas ins Stocken geraten.

Angetrieben von Taylor, der mit 19 Punkten erneut Topscorer seines Teams war, Spielmacher Jared Jordan und Nationalspieler Tim Ohlbrecht hatten die Gastgeber das Spiel aber schnell wieder im Griff.

Vor allem Ohlbrecht gefiel als Center-Ersatz für Ensminger. Der 21-Jährige wirkte sehr abgeklärt und lieferte mit 15 Punkten, acht Rebounds, drei Ballgewinnen und zwei Blocks eine runde Leistung ab. Nach seinem Dreier zum 57:41 Mitte des dritten Viertels war klar, dass an diesem Abend nicht mehr viel schiefgehen konnte.

Auch andere Spieler, die bis dahin offensiv ein wenig blass geblieben waren, setzten jetzt Akzente. Herauszuheben sind Johannes Strasser, der drei seiner vier Dreierversuche verwandelte, und Artur Kolodziejski. Dem Kapitän war in den vergangenen Wochen so gut wie gar nichts gelungen, am Sonntag platzte der Knoten.

Ergebnisse Aktuelle Tabelle der 1. Bundesliga

Als er zum ersten Mal nach langer Zeit wieder einmal einen Distanzwurf zum 72:49 in Netz gesetzt hatte, riss es nicht nur die Fans vor Erleichterung von den Sitzen, sondern auch die Teamkollegen von der Bank.

Selbst Coach Koch war begeistert und heizte die Zuschauer an, das Ereignis entsprechend zu feiern. Wie erleichtert der Schütze selbst war, zeigte seine Reaktion. Der 30-Jährige schloss kurz die Augen und ließ den Kopf in den Nacken fallen.

Was für eine Erlösung! Prompt ließ er zwei weitere Dreier folgen und blieb ohne Fehlversuch. "Artur, Artur" - die Fans wollten es kaum glauben.

Doch Kolodziejski blieb auf dem Teppich. "Irgendwann musste ja mal einer reinfallen. Dem wird jetzt mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als es gebührt", meinte er. Zum Spiel passte, dass Mike Koch knapp vier Minuten vor Schluss die Youngster Fabian Thülig und Jonas Wohlfarth-Bottermann einwechselte.

In dieser Phase hatten beide Teams sieben Deutsche auf dem Feld. Dirk Bauermann hätte es sicher gerne gesehen. Der Bundestrainer war zwar in der Halle, reiste aber nach dem dritten Vietel ab.

Es meinten . . .##ULIST##

Michael Koch (Trainer Bonn): Ich bin froh, dass wir gegene eine offensiv starke Mannschaft wie Ulm über fast 40 Minuten sehr gut verteidigt haben. Wir haben dann auch offensiv unseren Rhythmus gefunden. Ich habe mich bei meiner Mannschaft bedankt, dass sie nicht nachgelassen hat, sodass wir auch unsere beiden Youngster einsetzen konnten.

  • Mike Taylor (Trainer Ulm): Das war eine starke Leistung von den Baskets. Bei meiner Mannschaft war ich mit dem Zusammenspiel überhaupt nicht zufrieden.
  • Tim Ohlbrecht (Spieler Bonn): Wir haben gezeigt, wie wir spielen können. Oldenburg war ein Ausrutscher. Bei mir passt derzeit alles. Ich bin glücklich hier in Bonn, dass überträgt sich auch auf meine Spielweise.
  • (gme)
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