Eishockey: Schwere Zeiten für Realisten Unheimliche Serie der Haie: 13 Siege in 15 Spielen

KÖLN · Am Mittwoch geht's nach Nürnberg. Gut, dass Danny aus den Birken seine Ausrüstung noch nicht abgelegt hatte. Sonst hätte der Torwart der Kölner Haie am Tag nach dem 4:0-Derbysieg gegen die Düsseldorfer EG wohl über unangenehme Schmerzen in Steißbeinnähe klagen müssen.

So aber schützten ihn seine Schoner vor den unzähligen Schlägen, die seine Mitspieler anerkennend auf seinen rückwärtigen Bereich niedergehen ließen. Als letzter kam schließlich Trainer Uwe Krupp, der noch Mal ordentlich ausholte. So ist das eben, wenn man nach einer Verletzung wieder sein erstes Spiel bestreitet und gleich ohne Gegentor bleibt - ausgerechnet im prestigegeladenen Derby vor am Ende begeisterten 16.500 Fans in der Lanxess-Arena.

Aus den Birken bedankte sich zunächst artig bei seinen Mitspielern für die Unterstützung, musste sich dann aber der unausweichlichen Frage stellen, wo die unheimliche Serie der Haie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit 13 Siegen in 15 Spielen eigentlich enden soll. "Wir dürfen nicht zu hoch fliegen", warnte der Torwart zugleich. Immerhin sei gerade erst etwas mehr als ein Viertel der Saison absolviert.

Alexander Weiß, Torschütze des spektakulären 2:0 im Derby, sprang seinem Goalie sofort zur Seite: "Wir haben genug Realisten im Team, die eine solche Situation richtig einzuordnen wissen." Eine angenehme Aufgabe für die KEC-Realos. DEL-Spitzenreiter mit 36 Punkten, zu Hause ungeschlagen, acht Zähler Vorsprung auf den ersten Verfolger Mannheim und bereits 15 Punkte Abstand auf Rang sieben - dem ersten Platz, der nach Abschluss der 52 Hauptrundenspiele nicht zur direkten Qualifikation für das Play-off-Viertelfinale genügt.

Die bekannt kritische Kölner Presse jedenfalls muss im Moment verzweifeln. Gegen den Erzrivalen aus Düsseldorf gab es zwar ein fahriges Mitteldrittel, einen solch souveränen Derbysieg hat es aber seit Januar 2008 nicht gegeben. Bleibt vor dem Auftritt morgen bei den Nürnberg Ice Tigers nur der Hinweis auf ein altes japanisches Sprichwort: "Nach dem Sieg, zieh' den Helm fester." Die nächste Niederlage kommt bestimmt.

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