1. BC Beuel Umbrüche beim BC machen Vorhersagen unmöglich

Bonn · Badminton-Bundesligateam des 1. BC Beuel startet am 8. September in die neue Saison. Es gibt einige personelle Änderungen beim Vize-Meister.

 Das Beueler Rumpfteam (v.l.): Marc Zwiebler, Hannah Pohl, Daniel Hess, Lisa Kaminski und Max Weißkirchen. Die neue Saison beginnt am 8. September. Tags darauf hat Beuel das erste Heimspiel.

Das Beueler Rumpfteam (v.l.): Marc Zwiebler, Hannah Pohl, Daniel Hess, Lisa Kaminski und Max Weißkirchen. Die neue Saison beginnt am 8. September. Tags darauf hat Beuel das erste Heimspiel.

Foto: Dennis Wilhelms

Anfang Mai ging es in Saarbrücken um den Titel des deutschen Badminton-Mannschaftsmeisters, der 1. BC Beuel wurde bekanntermaßen Vize-Meister. Reset. Alles auf Null. Jetzt geht es in der Bundesliga wieder von vorne los – und die Vorzeichen für die Saison 2018/19 sind ganz andere als im Vorjahr. Da drehte sich vieles um Rückkehrer Marc Zwiebler, der sich als Beueler Jung wieder seinem Heimatverein anschloss. Es konnte nur besser werden, nachdem der Club damals nach einer von Verletzungen arg gebeutelten Saison nur auf den siebten Abschlussplatz zurückblicken konnte.

Nun lautet der letzte Eintrag in der Statistik „Vize-Meister“: Es wird schwer, dieses Ergebnis zu wiederholen oder gar zu toppen. Von einer „Entwicklungs-Saison“ geht BC-Sprecher Andreas Kruse aus, in der nichts so gewiss ist wie die Ungewissheit.

Mit Luise Heim verliert der 1. BC Beuel die stärkste Einzelspielerin der zurückliegenden Saison an den 1. BC Bischmisheim. 2013 war Luise Heim als 17-Jährige zu den Gelb-Schwarzen gekommen und entwickelte sich zu einer festen Größe im Beueler Team. Gegen die finanzielle Übermacht des deutschen Meisters war Beuel chancenlos. Heim hat im Saarland für zwei Jahre unterschrieben. Die Lücke, die sie hinterlässt, soll ein für viele Beueler vertrautes Gesicht schließen. Ronja Stern wechselt aus der Schweiz nach Beuel. Die 20-Jährige hat ihre Wurzeln in Bonn: „Für mich ist es etwas Besonderes in Beuel zu spielen, da es mein zweites Zuhause ist. Meine gesamte Verwandtschaft, bis auf meine Eltern und meinen Bruder, lebt in oder in der Nähe von Bonn. Außerdem war ich schon häufiger für Trainingstage in Beuel und wurde von Anfang an mit offenen Armen empfangen.“ Aktuell steht die Schweizerin nach längerer Verletzungspause auf Platz 143 der Weltrangliste im Dameneinzel. In Beuel erhält sie zunächst einen Zwei-Jahres-Vertrag: „Ich hoffe, dass ich mich spielerisch weiterentwickeln kann. Die neuen Gegner, die auf einem höheren Level spielen, als ich es bis jetzt gewohnt war, werden mir enorm dabei helfen“, denkt sie. Lisa Kaminski und Hannah Pohl, die jüngst bei der zweiten deutschen Rangliste O19 in der heimischen Erwin-Kranz-Halle das Doppel gewannen, sind die anderen Damen im Team. Die Engländerin Lauren Smith hat den Club verlassen und spielt nun gemeinsam mit ihrem Freund Marcus Ellis in Chambly/Frankreich.

So wie mit der Schweizerin setzt der Beueler Club auf junge, talentierte Spieler. Daniel Hess und Lukas Resch sollen mit Einsätzen in der ersten Mannschaft an höhere Aufgaben herangeführt werden. Da Resch in der Hinrunde, die am 8. September mit dem Spiel beim 1. BV Mülheim beginnt, bei einigen internationalen Turnieren startet, wird Marc Zwiebler vermehrt auf dem Feld stehen. Vermutlich auch beim ersten Heimspiel am 9. September gegen Lüdinghausen.

Auf der Suche nach einem neuen Doppelspieler für die erste Mannschaft sind die Beueler in England fündig geworden. Callum Hemming nimmt in der kommenden Spielzeit den Platz von Akshay Dewalkar ein, der sich nun vor allem in Indien seiner Trainerkarriere widmet. Hemming ist 19 Jahre jung und eines der größten Nachwuchstalente des englischen Verbandes. 2017 gewann er bei den U19-Europameisterschaften Silber. „Wir sind auf Callum durch einen Tipp von Peter Briggs aufmerksam geworden. Er ist ein Spieler mit großem Potenzial. Zudem passt er vom Alter hervorragend zu unserer jungen Mannschaft“, so Teammanager Maximilian Schneider. Als Stärken nennt Schneider Hemmings Spielübersicht und sein Ballgefühl. Tippgeber Briggs spielt ebenfalls weiterhin für Beuel.

Goh Giap Chin ist der dritte Neuzugang der Ersten. Der 25-jährige Malaysier ist in der Bundesliga kein Unbekannter. Er sammelte bereits in Refrath und Mülheim Erstligaerfahrung. Goh schaffte es in der Weltrangliste bereits bis auf Rang 62. Im Jahr 2016 gewann er die Indonesia International. „Wir waren auf der Suche nach einem starken zweiten Herreneinzel, das uns gerade zu Beginn der Saison zur Verfügung steht“, sagt Schneider. „Mit Goh Giap Chin haben wir einen Spieler gefunden, der diese Kriterien erfüllt.“

Und wer wird Meister? „Am Ende holt wohl erneut Bischmisheim mit dem dicksten Portemonnaie der Liga den Titel, vor Lüdinghausen und Mülheim“, glaubt Kruse. Beuel könne die Playoffs erreichen. „Doch sicher ist gar nichts, und kein Ergebnis kann vorhergesagt werden, da auch in anderen Vereinen Leistungsträger mit dem Gedanken spielen aufzuhören oder ihre (internationale) Karriere beenden – wie die frisch verheiratete Olga Konon und Carla Nelte.“ Beide sind amtierende deutsche Meisterinnen.

Mit dem „SoFA“ (SommerFerien-Abschluss-Turnier, einem Schleifchen-Doppelturnier) am 1. September ab 14 Uhr läutet der 1. BC Beuel die neue Spielzeit ein.

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