TuS Germania Hersel feiert 100. Geburtstag

Mit einem großen Festakt feiert die TuS Germania Hersel 100-jähriges Bestehen. Bekanntestes Eigengewächs ist Nationalspielerin Célia Okoyino da Mbabi.

TuS Germania Hersel feiert 100. Geburtstag
Foto: Wolfgang Henry

Bornheim-Hersel. "Wenn ein Verein 100 Jahre alt wird, dann ist das ein besonderes Ereignis, das es zu feiern gilt", betonte Frank W. Krüger, Bornheimer Vize-Bürgermeister und Herseler Ortsvorsteher in seinem Grußwort zum 100-jährigen Bestehen des TuS Germania Hersel.

Und die Herseler ließen sich nicht lange bitten und feierten ihren Verein vier Tage lang mit einem abwechslungsreichen Programm im Festzelt und auf dem Sportplatzgelände.

Begonnen hatte alles 1910, als sich 13 Sportsfreunde zusammenfanden und den Turn- und Sportverein gründeten.

"Ihre ganze Arbeit richtete sich nach dem Grundsatz, aus den jungen Männern, die in ihren Reihen standen, tüchtige, lebensfrohe und gesunde Menschen zu machen", sagte Günther Montag.

Der Ehrenvorsitzende und 1. Vorsitzende von 1986 bis 1992 hat die Vereinschronik verfasst und kennt sich somit bestens aus.

Frauen blieben damals außen vor - ihnen war das Fußballspielen verboten. Die Wirren des Ersten Weltkrieges sorgten für eine Zäsur, die Männer mussten an die Front, so dass der Verein erst 1919 seine seine Arbeit wieder aufnahm.

Erst 1944 wurde der Spielbetrieb eingestellt. Trotz aller Entbehrungen nach Ende des Zweiten Weltkrieges formierte sich der Verein wieder am 7. September 1945. "Es begann eine Epoche härtester und zähester Arbeit.

Es gab keine Bälle, keine Fußballschuhe, keine vernünftigen Trikots", heißt es in der Chronik. Die Sportler aber ließen sich nicht entmutigen.

1954 ging ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: Der Fußballverein Mittelrhein baute an der damaligen Rheinstraße ein Jugend- und Sportheim. Jahrzehnte später, 1982, wurde die Flutlichtanlage errichtet.

Der größte Feind der Herseler Sportler ist seit jeher der Rhein. "In manchen Jahren hatten wir zwei bis drei Mal pro Jahr Hochwasser. Dann mussten wir auf die Plätze in anderen Ortschaften ausweichen", blickte der Ehrenvorsitzende Montag zurück.

Hinzu kam, dass sich die Herseler Kicker immer ein wenig wie die "Stiefkinder Bornheims" fühlten. Seit fast 60 Jahren bemühen sich die Vorstände vergeblich um eine neue Platzanlage.

Besonders stolz ist der Traditionsverein auf Célia Okoyino da Mbabi. Die deutsche Nationalspielerin begann ihre Karriere im Alter von fünf Jahren beim TuS Germania Hersel. Ihr älterer Bruder hatte sie mit zum Training genommen.

Über die Stationen SC Widdig, TuS Pützchen 05 und FC St. Augustin kam sie 2004 zum SC 07 Bad Neuenahr, wo sie auf Anhieb Stammspielerin wurde. 2009 holte die 21-Jährige mit dem Nationalteam den EM-Titel in Finnland, ein Jahr zuvor sicherte sie sich die olympische Bronzemedaille.

Da Mbabi gab am Sonntagmittag fleißig Autogramme für ihre Fans. Der Verein zählt heute rund 400 Mitglieder, 180 davon sind in der Jugendabteilung aktiv. Einen besonderen Dank sprach Montag den "Mädels vom Rhing" aus, einer 2007 ins Leben gerufenen Tanzgruppe aus Spielerfrauen.

Sie waren maßgeblich an der Organisation des Festes beteiligt. Und das konnte sich sehen lassen. Parallel zu den Jubiläumsfeierlichkeiten organisierte der Verein auch die Frühjahrskirmes am Sportplatz.

Begeistert von der großen Resonanz inklusive des verregneten Vatertagsfrühschoppen am Donnerstag zeigten sich der Vorsitzende Günter Dumjahn und sein Vize Arnfried Wiegand.Beim Festkommers am Freitagabend ehrte Günther Montag zahlreiche langjährige Mitglieder.

Ganz besonders würdigte er Heinrich Jungheim (83), Matthias Riffeler (86), Willi Pütz (82), Heinz Wildenberg (82) und Christian Gehlen (80).

Sie alle halten dem TuS seit 70 Jahren die Treue. Zu den Gratulanten gehörten unter anderem Bürgermeister Wolfgang Henseler und der Kreisvorsitzende Armin Ebner.

Die Schlager-Interpreten Libero 5 und Anna-Maria Zimmermann heizten am Samstagabend im Festzelt ein. Am Sonntag gab es ein buntes Programm für die ganze Familie.

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