German Open in Bonn Synchronschwimm-Wettbewerb wirft seine Schatten voraus

BONN · Im Bonner Frankenbad startet wieder Deutschlands wichtigste Synchronschwimmveranstaltung. Bei den German Open startet mit Niklas Stoepel auch ein Mann.

Die Leistungen dieser so anmutigen Randsportart sind bemerkenswert, der Trainingsaufwand hoch und deshalb die Fluktuation in der deutschen Nationalmannschaft wie immer groß: Wenn in rund drei Wochen vom 3. bis 5. März die 28. German Open im Synchronschwimmen in Bonn steigen, dann sind wieder etliche neue junge deutsche Synchronschwimmerinnen am Start.

Jedes Jahr ist das Bonner Frankenbad Treffpunkt für Spitzenteams aus der ganzen Welt. Ausgerichtet wird Deutschlands wichtigste Synchronschwimmveranstaltung wie immer von der Schwimmgemeinschaft Wachtberg-Godesberg. Beim ersten wichtigen Wettkampf 2017 wollen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Form überprüfen und sich mit der internationalen Konkurrenz messen. Bonn ist traditionell die erste wichtige Standortbestimmung für viele Weltklasse-Synchronschwimmerinnen und einige Synchronschwimmer, die sich im neuen Jahr vor internationalen Kampfrichterinnen präsentieren.

Im Juli 2017 finden die Weltmeisterschaften in Budapest statt. 25 Solistinnen und 28 Duette sind bereits für Bonn gemeldet. Darunter auch Top-Athletinnen aus Russland, Japan, Italien und Spanien. In Bonn werden die Siegertrophäen in fünf Disziplinen ausgeschwommen: im Solowettbewerb, im Duett, im Mixed-Duett, in der Gruppe (mit vier bis acht Teilnehmern) und in der Teamkombination (maximal zehn Schwimmerinnen).

Seit der EM 2015 gibt es den Mixed-Wettbewerb, bei dem eine Synchronschwimmerin und ein Synchronschwimmer ein Duett bilden. Diese Disziplin ist weltweit weiterhin eine Nische. Die Küren sind allerdings sehenswert. Gemischte Paare können spektakuläre Hebefiguren realisieren, da der Mann mehr Athletik einbringen kann. In Deutschland gibt es ein einziges Mixed-Duett. Die 22-jährige Würzburgerin Amelie Ebert und Niklas Stoepel aus Bochum. Der 25-jährige Maschinenbaustudent ist seit vielen Jahren begeisterter Synchronschwimmer, ein Exot in der Sportart: „Synchronschwimmen ist eine Mischung aus Schwimmen, Turnen, Eiskunstlauf und Wasserball. Beweglichkeit, Kraft und Körperspannung sind wichtig.“ Erst nach sechs bis sieben Jahren intensiven Trainings sei man aber eigentlich wettkampftauglich.

Der hohe Trainingsaufwand ist ein großes Hindernis für den deutschen Synchronschwimmsport. Während Teams in Russland und China unter Profibedingungen arbeiten, verlassen jedes Jahr junge Schwimmerinnen wieder die deutsche Nationalmannschaft. „Das ist traurig, aber Realität. Wir haben auch jetzt wieder Abgänge. Die Athletinnen werden aufgebaut und sind dann viel zu schnell wieder weg. Im Synchronschwimmen muss man viel Fleiß investieren, um nach vorne zu kommen“, erklärt Udo Lehmann, Organisationschef der German Open und Teammanager Synchronschwimmen im DSV. Es sei aber auch schwer, die Wertungsrichterinnen zu überzeugen und international nach oben zu kommen. Lehmann: „Die Nationen sind im Kopf eingeordnet. Es bleibt weiterhin ein langer Weg für uns.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort