Handball-Regionalliga Simon Röhrig ist nicht zu halten

Bonn · In einer packenden Partie der Handball-Regionalliga bezwang der TSV Bonn rrh. die Wölfe Rheinhausen mit 22:21. Die personell angeschlagene HSG Rheinbach-Wormersdorf durfte gegen den TV Aldekerk ebenfalls jubeln.

 Mann des Spiel: Der Bonner Simon Röhrig (links) traf zehn Mal gegen Rheinhausen.

Mann des Spiel: Der Bonner Simon Röhrig (links) traf zehn Mal gegen Rheinhausen.

Foto: Horst Müller

Die Bonner Handballer in der Nordrheinliga haben sich am zehnten Spieltag für das letzte erfolglose Wochenende eindrucksvoll rehabilitiert. So besiegte der TSV Bonn rrh. in einer spannenden Partie auf allerdings mäßigem spielerischen Niveau den HC Wölfe Nordrhein in buchstäblich letzter Sekunde mit 22:21 und kletterte auf den dritten Platz. Mit einem leidenschaftlichen Auftritt des von Verletzungen und Krankheiten gebeutelten Rumpfkaders bezwang die HSG Rheinbach/Wormersdorf verdient den favorisierten TV Aldekerk 32:28. Mit diesem unerwarteten doppelten Punktgewinn verbesserte sich die HSG auf den siebten Platz

TSV Bonn rrh. - SG OSC Wölfe Rheinhausen 22:21 (11:13): Gut 40 Minuten schien die Last der Favoritenbürde die Beueler zu lähmen. So wenig abgestimmt in der Abwehr und harmlos im Angriff hatte sich der TSV in dieser Saison den Fans, die auch lange ruhig blieben, in der eigenen Halle noch nicht präsentiert. Die 5:1-Abwehr bekam Lukas Plaumann, den wendigen Mittelspieler der Gäste, nicht in der Griff, der mit klugen Spielverlagerungen Raum für die treffsicheren Außenspieler des HC schaffte. Da auch der robuste Mittelblock der Wölfe kaum Würfe der Beueler Rückraumspieler durchließ, lagen die Gäste in der gesamten ersten Halbzeit immer vorne und setzten sich nach zähem Beginn von 2:2 (7.) auf 8:5 (20.) ab.

Einen höheren Rückstand verhinderte in dieser Phase der treffsichere Simon Röhrig. Nach 20 Minuten stabilisierte sich auch die Beueler Abwehr etwas, sodass der ansonsten gut abgeschirmte Thomas Onnebrink sowie der spät eingewechselte Fabian Struif für den 9:9-Gleichstand (23.) sorgten. Da aber in der Folgezeit wieder mehrere Würfe der Beueler von der Gästeabwehr abgeblockt wurden, setzten sich die Wölfe von 11:11 (28.) auf 13:11 zur Pause ab.

Schäper fast unüberwindbar

Nach dem Wechsel blieb es zunächst dabei: Der Beueler Rückraum produzierte Fahrkarten, die Wölfe trafen. So erhöhten die Gäste gegen sichtlich angezählte Beueler auf 18:14 (40.). Doch die folgenden zehn Minuten sollten die Wende bringen. Der bis dahin schon starke Torwart Jan Schäper vernagelte in dieser Phase sein Tor, zeigte mehrere spektakuläre Paraden und sorgte damit für den nötigen Rückhalt. Im Angriff war der in der ersten Halbzeit schon vier Mal erfolgreiche Simon Röhrig nicht zu halten, erzielte in einer knappen Viertelstunde sechs Tore und hatte entscheidenden Anteil am 6:0-Lauf des TSV zur 20:18-Führung (49.).

Mit der Unterstützung der in der Aufholjagd aufgewachten Fans überstanden die Beueler eine doppelte Unterzahl und steckten auch den 21:21-Ausgleich 40 Sekunden vor dem Abpfiff unaufgeregt weg. Nach der in so einer Situation obligatorischen Auszeit spielten die Beueler konzentriert die Zeit herunter, und fünf Sekunden vor der Schlusssirene traf Florian Benninghoff-Lühl mit einer couragierten Aktion zum umjubelten 22:21-Siegtreffer.

TSV Bonn rrh.: Ridder, Schäper (beide Tor), Benninghoff-Lühl (1), Bullerjahn, Hachgenei, Labes, Maeser (1), Onnebrink (5/1), Palmen, Christopher Röhrig, Simon Röhrig (10/2), Rohloff (1), Struif (3), Wilhelms (1).

HSG Rheinbach/Wormersdorf - TV Aldekerk 32:28 (14:11): „Unter der Woche musste krankheits- und verletzungsbedingt das Training abgesagt werden. Mit Florian Feindt fiel neben Mike Ribbe und Oliver Dasburg der dritte Leistungsträger aus, und dann so eine Leistung. Da kann man nur den Hut ziehen“, lobte der mehr als zufriedene HSG-Trainer Dietmar Schwolow den leidenschaftlichen Auftritt seiner Rumpftruppe.

Nach einem 1:2-Rückstand (3.) setzten sich die Rheinbacher mit einem Dreierpack auf 4:2 (9.) ab, dominierten in der Folgezeit das Spielgeschehen. Zwar kamen die Gäste noch einmal zum 8:8-Gleichstand (19.), doch die HSG konterte zum 11:8 (24.) und hielt den Vorsprung mit 14:11 zur Pause.

Nach dem Wechsel spielte die HSG geduldig und konzentriert weiter. Mit einem glänzend disponierten Niklas Funke im Tor bauten die Einheimischen den Vorsprung über 18:13 (34.) auf 26:20 (49.) aus. Als bei der HSG die Kräfte schwanden, Aldekerk zwei Rheinbacher in Manndeckung nahm und mit schnellen Toren den Abstand verkürzte, blieben die Rheinbacher bei ihrer taktischen Marschroute, möglichst lange den Ball zu halten. So wurde der Vorsprung bis zum 32:28-Endstand verwaltet und der mehr als unerwartete Sieg mit einem Freudentanz unter dem verdienten Beifall der Fans gefeiert.

HSG Rheinbach/Wormersdorf: Funke, Thürnau (Tor), Breuer, Fischer (7), Grommes (4), Hammann (2), Lauktien (3), Lönenbach (10/4), Reyer, Timm Schwolow (6).

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