SC Remagen gelingt guter Start in neue Saison

Der Schach-Bundesligist bezwingt Heidelberg und schlägt sich gegen Titelverteidiger Baden-Baden wacker

SC Remagen gelingt guter Start in neue Saison
Foto: Martin Gausmann

Remagen. Mit einem 5,5:2,5-Erfolg gegen Aufsteiger SV Heidelberg-Handschuhsheim und einer 3:5-Niederlage gegen den amtierenden Meister OSG Baden-Baden hat Schach-Bundesligist SC Remagen einen gelungenen Start in die neue Saison hingelegt. Mit zwei Punkten stehen die Römerstädter nach dem ersten Spieltag auf dem neunten Tabellenplatz.

Die überzeugenden Leistungen der SC-Akteure schlagen sich vor allem aber in 8,5 Brettpunkten nieder. Denn lediglich vier der insgesamt 18 Liga-Teams haben nach zwei Runden mehr Punkte gesammelt. Vor der Partie am Samstag gegen Heidelberg-Handschuhsheim waren die Fronten klar verteilt.

Auch wenn sich der Aufsteiger aus der 2. Liga Süd mit den Großmeistern Dmitry Svetushkin (Moldawien) und Gennadi Ginsburg kurz vor Saisonbeginn noch einmal verstärkt hatte, ging der SC Remagen als klarer Favorit in die Partie. Allerdings spiegelt das Ergebnis nicht ganz den Spielverlauf wider.

"Wir haben für den Sieg schwer kämpfen müssen", räumte Mannschaftsführer Peter Noras hinterher ein. So musste der Rumäne Mircea Parligras, der in seinem ersten Einsatz für Remagen gleich am ersten Brett Verantwortung übernehmen musste, gegen den Russen Viacheslav Ikonnikov ebenso mit einem Remis zufrieden sein wie seine Kollegen Jean-Marc-Degraeve (gegen Gennadi Ginsburg), Alexandre Dgebuadze (gegen Vladimir Gurevich), Romuald Mainka (gegen Vadim Chernov) und der zweite Neuzugang Jens Kipper (gegen Hans-Joachim Vatter).

Doch dann brachte mit Henrik Teske der dritte Neue die Rheinländer auf die Siegerstraße, indem er aus einer schlechteren Stellung heraus den tapfer kämpfenden Fide-Meister Erasmus Gerigk niederrang. Beim Stande von 3,5:2,5 waren es schließlich Klaus-Jürgen Schulz und Petar Popovic, die mit ihren Siegen über Albert Syska beziehungsweise Jörg Schwalfenberg alles klar und den ersten doppelten Punktgewinn für Remagen perfekt machten.

Wenn die Begegnung der Remagener gegen die OSG Baden-Baden auch zu den Spitzenkämpfen des Wochenendes gezählt wurde, stand sie doch unter komplett anderen Vorzeichen. Denn gegen das mit Peter Svidler, Alexei Shirov und Sergei Movsesian - den Nummern 12, 18 und 26 der aktuellen Weltrangliste - angetretene Star-Ensemble galt diesmal der SC als krasser Außenseiter.

Doch der Noras-Achter lieferte dem Deutschen Meister einen zähen Kampf. Parligras trotzte dem um mehr als 200 Elo-Punkte besseren Svidler ein Remis ab. Das gleiche Kunststück gelang Petar Popovic gegen den Baden-Badener Neuzugang Jan Gustafsson. Selbst Jens Kipper zwang den um ebenfalls mehr als 200 Elo-Zähler höher eingestuften Rustem Dautov zu einem Unentschieden.

Und nachdem Klaus-Jürgen Schulze mit einem Sieg über den favorisierten Philipp Schlosser die Niederlage von Romuald Mainka gegen den derzeit besten deutschen Schachspieler, Arkadij Naiditsch, egalisiert hatte, war gar ein Unentschieden in greifbare Nähe gerückt.

Doch trotz großer Gegenwehr musste Henrik Teske in der entscheidenden Partie dem Dänen Peter-Heine Nielsen den Sieg überlassen. "Immerhin haben wir einem deutlich stärker besetzten Gegner lange Paroli bieten können", lobte Peter Noras die Leistung seiner Mannschaft, die ihn mit großer Zuversicht auf die kommenden Aufgaben blicken lässt.

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