Fußball-Mittelrheinliga Rechenspiele interessieren Zillken nicht

Windeck/Bonn · Unter dem Motto „Wir haben keine Chance – also nutzen wir sie“ empfängt der TSV Germania Windeck am Sonntag (15 Uhr, Weco-Arena) den Spitzenreiter der Fußball-Mittelrheinliga, den Bonner SC.

 Auf der Überholspur: Marcel Kaiser (vorne) und der BSC sollten sich den Aufstieg nicht mehr nehmen lassen.

Auf der Überholspur: Marcel Kaiser (vorne) und der BSC sollten sich den Aufstieg nicht mehr nehmen lassen.

Foto: hempel

Das Gastspiel in Dattenfeld ist für den Tabellenführer aus Bonn nach Meinung von Germania-Coach Marcus Voike nur eine Zwischenstation auf dem Weg in die Regionalliga. „Für mich sind die Bonner zu 99 Prozent durch. Sie haben so eine hohe Qualität in der Mannschaft – und zwar nicht nur unter den ersten Elf –, dass sie uns spielerisch klar überlegen sind. Wir müssen schon einen richtig guten Tag erwischen, wenn wir gegen Bonn etwas ausrichten wollen“, glaubt Voike.

Immerhin hat sein Team in den beiden vergangenen Spielen vier wichtige Punkte gegen den Abstieg geholt und dabei keinen Gegentreffer kassiert. Die dabei praktizierte Taktik, mit einer Fünfer-Kette zu verteidigen, werden die Windecker am Sonntag aber wohl nicht wiederholen können.

Mit Erwin Mambasa, der mit einer Knieverletzung möglicherweise wochenlang ausfällt, dem ebenfalls verletzten Furkan Ceylan und Jan-Frederick Göhsl (Studienfahrt) fallen gleich drei Abwehrspieler aus. „Ich weiß noch nicht, wie wir auflaufen werden“, sagt Voike und muss seine Aufstellung noch überdenken. So oder so wird er sein Team zunächst einmal auf Torsicherung einschwören. Bei der 2:4-Niederlage im Hinspiel konnte der TSV die Partie lange offen gestalten.

Auch wenn Thomas Schmitz, der Sportliche Leiter des Bonner SC, glaubt, dass die Rheinlöwen von den acht noch ausstehenden Meisterschaftsbegegnungen fünf gewinnen müssen, um Meistertitel und den damit verbundenen Sprung in die Regionalliga unter Dach und Fach zu bringen, will BSC-Trainer Daniel Zillken von Rechenspielen oder Aufstieg im Moment überhaupt noch nichts hören.

Ihn interessiert nicht die langfristige Planung, sondern das nächste Spiel – zumal das hauchdünne 2:1 gegen Eilendorf mit dem Siegtreffer in der Nachspielzeit gezeigt hat, dass auch bei einem scheinbar beruhigenden Vorsprung von zehn Punkten auf den ärgsten Verfolger noch nichts in trockenen Tüchern ist. „Die Windecker sind im Aufschwung und noch stärker einzuschätzen als Eilendorf. Wir werden vor allem auf die Konter über ihre schnellen Spitzen aufpassen müssen“, sagt Zillken. Entsprechend konzentriert will er seine Truppe vorbereiten.

Bis auf die Langzeitverletzten hat er alle Mann an Bord. Das bedeutet auch für die etablierten Spieler: Es gibt keine Freibriefe. „Wer sich ausruht, verliert“, erklärt Zillken und entscheidet nach seinen Trainingseindrücken.

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