Berufung ins Nationalteam Randi Kleerbaum - 16-jährige Bonnerin ist Riesentalent im Floorball

BONN · Mit einem einfachen Flyer fing alles an. Die SSF Dragons Bonn suchten Nachwuchs für ihre Floorball-Abteilung und warben in der Bonner Innenstadt. Wie gut, dass genau dieser Flyer damals Randi Kleerbaum in die Hände fiel.

 Jüngste Spielerin bei der WM: Randi Kleerbaum.

Jüngste Spielerin bei der WM: Randi Kleerbaum.

Foto: privat

Denn sonst wäre die 16-Jährige jetzt nicht als jüngste Spielerin bei der Floorball-Weltmeisterschaft in Tschechien dabei gewesen, die am Sonntag zu Ende gegangen ist. Mit Kleerbaum belegte das deutsche Team den achten Platz.

Im November nahm alles seinen Lauf: Randi Kleerbaum reiste nach Döbeln zum Deutschland-Cup. Das Turnier diente Österreich, Lettland, den deutschen Damen und den deutschen U19-Mädels zur Vorbereitung auf die Saisonhöhepunkte.

Die Bonner Nachwuchsstürmerin, die schon sicher für die U19-Nationalmannschaft nominiert war, überzeugte im gesamten Turnierverlauf und feierte gleich bei ihrem ersten Einsatz in der Damen-Auswahl ihren ersten Torerfolg. "Randi zählt zu den größten Talenten im Floorball", sagt SSF-Dragons-Trainer Daniel Mahnken, der kürzlich vom ASV Köln zu den Dragons gewechselt ist. Er selbst trainierte die U19-Nationalmannschaft bis vor kurzem. "Randi ist mir schon als Zwölfjährige aufgefallen", berichtet der neue Dragons-Trainer.

Als sich schließlich im Spiel gegen Lettland die deutsche Stammspielerin Katja Timmel verletzte, ging alles ganz schnell. "Nach einem Telefonat mit dem Nationaltrainer Simon Brechbühler war klar, dass Randi zur WM nachnominiert werden würde", sagt Mahnken.

Nun musste alles ziemlich schnell gehen: Flüge buchen und Absprachen mit der Schule treffen, denn schließlich standen für Randi noch einige Klausuren auf dem Programm. Deswegen reiste das Nachwuchstalent, das in Bonn für die SSF-Damen und die U17-Auswahl den Floorball-Schläger schwingt, der Mannschaft erst am Tag des Turnierbeginns nach Brünn hinterher. "Klar, ich war schon ein bisschen aufgeregt", gibt sie zu. Schnell schlug die Aufregung in Begeisterung um. "Es ist einfach unglaublich, in einer Halle zu spielen, die 10 000 Zuschauer fasst", sagt Randi, die schon mit sieben Jahren zum Floorball fand.

Inzwischen ist das WM-Turnier zu Ende. Mit Erfolg, denn als solcher ist der Einzug unter die acht besten Nationen der Welt für die deutschen Damen zu werten. Auch wenn es nach drei Siegen in der Vorrunde (14:0 gegen Kanada, 3:2 gegen Dänemark und 6:3 gegen Japan) ausschließlich Niederlagen für das deutsche Team gab. Dem klaren 0:8 im Viertelfinale gegen die Schweiz folgten in den Platzierungsspielen ein 1:7 gegen Norwegen und ein 1:3 gegen Polen. Den WM-Titel sicherten sich die Schwedinnen durch ein 5:1 gegen Finnland.

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