Punkteteilung: Köln spielt gegen Gladbach 0:0

Dank Torhüter Mondragon erreicht der FC mit einem Unentschieden sein Minimalziel

Punkteteilung: Köln spielt gegen Gladbach 0:0
Foto: ap

Mönchengladbach. Vor dem Anpfiff des 75. Bundesliga-Derbys zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln kam der Verkehr auf der A 61 arg ins Stocken. Vom Jackerather Kreuz aus ging fast nichts mehr bis zur Stadion-Abfahrt Hold - eine wahrlich zähflüssige Angelegenheit für die im Auto anreisenden der 6 500 Kölner Fans.

Nach dem Anpfiff im mit 54 067 ausverkauften Borussia-Park nahezu das gleiche Bild: Beide Mannschaften kamen auf dem Rasen nicht recht voran. Fast zwangsläufig endeten die müden 90 Minuten torlos - was keines der beiden Teams wirklich weiter bringt.

Infos Lesen Sie dazu auch " West-Derby: 1 200 Polizisten im Einsatz""Das war kein schönes Spiel. Man hat beiden Mannschaften den Druck angemerkt", resümierte FC-Trainer Zvonimir Soldo die wenig inspirierte Spielweise beider Teams. Noch ehrlicher war Lukas Podolski nach dem müden Kick: "Wenn wir etwas mutiger gespielt hätten, wäre hier mehr möglich gewesen. In der zweiten Halbzeit haben wir uns ja gar nicht mehr bewegt."

So fehlte dem Klassiker lange Zeit einfach die Klasse. "Man muss auch mal sehen, dass wir fünf Spiele hintereinander verloren haben und trotzdem habe ich nie gehört: Wir wollen euch kämpfen sehen - oder ähnliches. Die Fans honorieren unser Engagement. Ich denke, wir haben heute zeitweise guten Fußball gespielt", meinte Borussen-Trainer Michael Frontzek trotzig - und und erntete für diese Meinung erstaunte Blicke.

Zu einfallslos hatten die Borussen ihre Angriffsbemühungen über weite Strecken gestaltet, zu intensiv widmeten sich die Kölner ihren Sicherheitsinteressen. Erst kurz vor dem Wechsel gab es so etwas wie Fußball zu sehen. Appetitanreger Nummer eins: Gladbachs Mittelfeldakteur Juan Arango zirkelt einen Freistoß nur knapp am FC-Gehäuse vorbei.

Sekunden vor der Pause bot sich den Gästen bei Appetitanreger Nummer zwei die beste Möglichkeit des Spiels, als Podolski Sturmkollege Ishiaku toll freispielte, der aber aus 14 Metern knapp am langen Pfosten vorbeizog.

Nach dem Wechsel stellten die Gäste ihre Angriffsbemühungen dann fast vollständig ein und konnten sich bei Torhüter Faryd Mondragon bedanken, dass man wenigstens einen Zähler mit in die Domstadt nehmen durfte.

Zwei Dutzend Flanken der Borussen pflückte der Kolumbianer sicher herunter, einen Arango-Schlenzer fischte er aus dem Winkel und selbst die schwerste Prüfung, vor die ihn der eigene Mitspieler Milivoje Novakovic stellte, bestand Mondragon mit Bravour. Der FC-Kapitän hatte eine Flanke unbeabsichtigt aufs eigene Tor geköpft - fast unhaltbar. Aber nur fast. Mondragon tauchte ab und wehrte den Ball zur Ecke ab.

Die Verweigerungshaltung im zweiten Abschnitt, nicht am Spiel teilzunehmen, stieß auch Michael Meier übel auf. "Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, mit der Art und Weise, wie wir in der zweiten Halbzeit Fußball gespielt haben, allerdings nicht.

Wir haben den Gegner durch unsere Passivität wieder zum Leben erweckt. Das ist ärgerlich", motzte der FC-Manager, der mit den Fans im Zug angereist war und die Partie aus der Kölner Fan-Kurve heraus verfolgte.

Mondragon gab die auf ihn einprasselnden Komplimente derweil artig weiter. "Die ganze Mannschaft hat defensiv einen tollen Job gemacht. Vor allem Geromel und Mohamad haben sensationell gestanden", lobte der Keeper ausdrücklich seine Innenverteidiger. Wahrscheinlich war Mondragon deshalb auch letztlich mit der Nullnummer zufrieden.

"Ich bin immer froh, wenn ich kein Tor kassiere", meinte der Kolumbianer, um dann in seiner Analyse fast philosophisch zu werden: "Wenn du ein Derby nicht gewinnen kannst, musst du wenigstens einen Punkt mitnehmen. Das haben wir getan."

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