Bonner SC muss sich neuen Präsidenten suchen Private Gründe: Möseler tritt zurück

BONN · Die Meldung drang zur Unzeit nach draußen, aber jetzt ist sie nun einmal auf dem Markt: Matthias Möseler wird als Präsident des Bonner SC aufhören.

Nach GA-Informationen weihte der Unternehmer seine Präsidiumskollegen und den Aufsichtsrat schon vor einigen Wochen ein. Doch um die Chancen im Aufstiegskampf der Fußball-Mittelrheinliga nicht zu gefährden, sollte die Sache bis nach Saisonende unter Verschluss gehalten werden. Motto: Nur keine Aufregung, solange jeder Punktverlust das Aus bedeuten kann. Da die Personalie aber bereits durch die sozialen Medien geisterte, sah sich der Aufsichtsratsvorsitzende des BSC, Michael Pieck, nun zu einer Erklärung veranlasst: "Matthias Möseler steht ab dem 30. Juni aus privaten und beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung."

Der Noch-Präsident selbst war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Schon im vergangenen Jahr war Möseler von seinem Amt zurückgetreten, jedoch wenige Monate später zurückgekehrt.

Der Aufsichtsrat hat inzwischen die nächste Mitgliederversammlung auf den 28. Juli terminiert. Dann muss auch ein neuer Präsident bestimmt werden. Die Gespräche sollen nach GA-Informationen schon in den nächsten Wochen abgeschlossen werden. Unmittelbar nach dem Saisonende am 7. Juni will der Verein Namen nennen. Die Verantwortlichen betonen, dass Möselers Entscheidung eine rein private sei. Der BSC habe keine Probleme und sei nach wie vor auf einem guten Weg.

Das einzige sportliche Problem, das der Verein zweifellos hat, heißt FC Wegberg-Beeck. Der Tabellenführer ist der große Rivale im Aufstiegskampf und kommt am 31. Mai zum möglicherweise entscheidenden Aufstiegsduell in den Sportpark Nord. Zuvor müssen die Bonner aber am Pfingstmontag um 18 Uhr mit dem SV Eilendorf einen möglichen Spielverderber aus dem Weg räumen. "Für uns gibt es nur Eilendorf", versichert BSC-Trainer Daniel Zillken vor dem kniffligen Auswärtsspiel. Und ergänzt: "Von Wegberg-Beeck will ich momentan nichts wissen."

Wichtigster und einziger Tagesordnungspunkt auf der obligatorischen Sitzung mit Betreuern und Spielern am vergangenen Montag war dann auch das Spiel beim Aufsteiger, der mit respektablen 37 Zählern auf einem ebenso respektablen siebten Tabellenplatz zu finden ist. "Die Spieler müssen sich ausschließlich auf diese Begegnung und diesen Gegner fokussieren", fordert der BSC-Trainer, der große Stücke auf die Mannschaft aus dem Aachener Stadtteil hält. "Das ist eine über Jahre gewachsene Einheit, die ganz schwer zu spielen ist", sagt Zillken . Insbesondere gelte es, den 15 mal erfolgreichen Eilendorfer Stürmer Andreas Simons an die Kette zu legen.

Da Tabellenführer Wegberg-Beeck bereits um 15 Uhr auf den VfL Leverkusen trifft, dürfte es allerdings unmöglich sein, das Thema Wegberg-Beeck am Pfingstmontag in Gänze auszublenden, zumal der Bonner Tross geschlossen mit dem Teambus nach Aachen fährt. "Die Smartphones werde ich meinen Spielern jedenfalls nicht wegnehmen", versichert Zillken.

Drei Spieltage vor Saisonschluss reist der VfL Alfter zum SV Bergisch Gladbach, der theoretisch noch absteigen kann. Es wird also am Montag (Anstoß 15 Uhr) kein lockerer Pfingstausflug. "Uns steht ein richtig schweres Spiel bevor", vermutet VfL-Trainer Heinz-Joachim Schmickler. Die Gladbacher haben bisher eine turbulente Spielzeit hinter sich, in deren Verlauf Trainer Dietmar Schacht seinen Hut nahm. Ihm folgte der ehemalige Profi Thomas Zdebel. Doch erst in den letzten Wochen konsolidierte sich die Mannschaft mit zuletzt drei Siegen in Folge. "Die Gladbacher spielen derzeit sehr sicher und verfügen über ein sehr gutes Umschaltspiel. Es ist vonnöten, dass wir hochkonzentriert an die Aufgabe herangehen", äußert sich Schmickler respektvoll über den kommenden Gegner.

0 Mittelrheinliga: Pfingstmontag, 15 Uhr: Euskirchen - Erftstadt, Bergheim - Brühl, Bergisch Gladbach - Alfter, Windeck - Walheim, Hürth - Freialdenhoven, Wegberg-Beeck - Leverkusen. 18 Uhr: Eilendorf - Bonner SC.

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