Haie-Neuzugang gibt Debüt Premiere für Jason Williams

KÖLN · Wenn Jason Williams von Uwe Krupp spricht, ist er auch nach 13 Jahren noch beeindruckt. "Er war so unglaublich groß und benötigte so viel Raum, dass ich gar nicht glauben konnte, dass er so ein guter Spieler ist", erinnert sich der Kanadier lebhaft an seine Begegnungen mit der deutschen Eishockey-Legende aus Köln.

Das war 2002 in Detroit, und gemeinsam mit den Red Wings gewannen Williams und Krupp in jener Saison den Stanley Cup in der National Hockey League (NHL). Williams war damals zarte 21 Jahre jung, Krupp am Ende seiner Profi-Karriere schon 36.

Die Wege der beiden haben sich nach dem Triumph von Detroit getrennt und noch nicht wieder zusammengefunden, obwohl die Kölner Haie sowohl für den kanadischen Stürmer als auch für den deutschen Verteidiger in der Zwischenzeit eine gewichtige Rolle gespielt haben und spielen. Krupp führte die Haie als Trainer aus der Versenkung zu zwei Vizemeisterschaften, bevor er im Oktober 2014 entlassen wurde. Also bevor Williams im Sommer 2015 als Spieler beim KEC anheuerte. Auch in dieser Saison sind die beiden sich noch nicht begegnet. Möglich wäre dies gewesen, als die Haie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) Anfang Oktober auf die Eisbären Berlin trafen, bei denen Krupp mittlerweile hinter der Bande steht. Das Treffen blieb aus, weil Williams nach einer hartnäckigen Rückenverletzung aus der Vorbereitung bis jetzt noch kein einziges Punktspiel für den KEC bestreiten konnte.

Heute Abend (19.30 Uhr/Laola1.tv) endet die Leidenszeit für den 35-jährigen Kanadier. Bei Meister und Tabellenführer Adler Mannheim läuft er zum ersten Mal als Hai in der DEL auf. "Ich habe lange auf diesen Moment warten müssen und bin jetzt heiß darauf, mein erstes Ligaspiel im Haie-Trikot bestreiten zu dürfen." Am Sonntag (14.30 Uhr) folgt sein Heimdebüt, wenn die Kölner rund 13 000 Zuschauer und die Hamburg Freezers erwarten. Mit Wunderdingen von ihrem neuen Center sollten die Haie-Fans aber nicht gleich rechnen.

Das Erreichen der Playoffs gehört dennoch zu Williams' Anspruch: "Ich bin hierhin gekommen, um Titel zu gewinnen. Als Eishockey-Profi spielt man in so vielen Organisationen, aber man erinnert sich immer an die am besten, mit denen man Titel gewonnen hat." Zum Beispiel 2002 in Detroit.

In Köln ist es noch ein langer Weg bis zum nächsten deutschen Meistertitel. Zwar hat Krupp-Nachfolger Niklas Sundblad einen potenziellen Meisterschaftskader zusammengestellt, zuletzt schwächelte das Team aber, zeigte sich etwas undiszipliniert und verlor vier der jüngsten fünf Partien. "Es gab ein paar mentale Schwierigkeiten, und einige Details müssen noch verbessert werden. Aber wir haben hier ein ausgezeichnetes Team beisammen", sagt Williams. Ein gutes Team, das er jetzt mit seiner Ruhe, Übersicht und Stärke im Überzahlspiel noch besser machen will.

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