Frauenfußball-Bundesliga Offener Schlagabtausch zwischen SC 07 Bad Neuenahr und FCR Duisburg

BAD NEUENAHR · Es war das mit Abstand beste Spiel, das die Zuschauer in der laufenden Saison im Apollinarisstadion zu sehen bekommen hatten. 1:1 trennten sich nach munteren 90 Minuten der SC 07 Bad Neuenahr und der FCR Duisburg.

 Energisch bedrängt Leonie Maier (links) eine Spielerin des FCR Duisburg.

Energisch bedrängt Leonie Maier (links) eine Spielerin des FCR Duisburg.

Foto: Martin Gausmann

Auch wenn der SC 07 den fünften Platz in der Tabelle der Frauenfußball-Bundesliga behaupten konnte und nunmehr beruhigende neun Punkte Abstand auf einen Abstiegsplatz aufweist, fand Trainer Colin Bell deutliche Worte: "Für uns geht es auch in dieser Saison nur gegen den Abstieg. Wer das nicht sehen will, hat keine Ahnung vom Fußball."

Die Partie war Teil der Aktion "Für ein buntes Miteinander - Aktionstage gegen Rassismus und Diskriminierung", die vom rheinland-pfälzischen Innenministerium initiiert wurde.

Beide Mannschaften zeigten schnellen Kombinationsfußball und lieferten sich von Beginn an einen offenen Schlagabtausch. Nach zwei gelungenen Anspielen fand sich zunächst Sarah Gregorius und nur eine Minute später Celia Okoyino da Mbabi in aussichtsreicher Position wieder, ohne jedoch das Gehäuse der Gäste ernsthaft in Gefahr zu bringen(2./3.).

Besser machten es die Duisburgerinnen. So rettete Laura Störzel in höchster Not vor Kozue Ando, die nach guter Flanke der auffälligen Lieke Martens im Strafraum lauerte (13). Zehn Minuten später eine ähnliche Situation auf der Gegenseite: SC-07-Kapitänin Okoyino da Mbai legte eine Hereingabe an ihrer Gegenspielerin vorbei, bevor der zu überhastet abgegebene Schuss meterweit am Tor vorbeisegelte (24.).

Mit zunehmender Spieldauer erarbeiteten sich die Gäste leichte Feldvorteile. Und als der SC 07 drauf und dran war, die Drangperiode der Duisburgerinnen zu durchbrechen, schlug Mandy Islacker zu. Als ein langer Ball der überragenden Ando abgewehrt schien, kam das Spielgerät zu der bis dahin unauffälligen Toptorjägerin der Löwinnen. Die 24-jährige fackelte nicht lange und markierte unhaltbar für Almuth Schult ihren siebten Saisontreffer (40.).

In der Pause hatte Colin Bell ein paar deutliche Worte an sein Team gerichtet. Mit Erfolg. Denn mit dem Wiederanpfiff drängte Bad Neuenahr auf den Ausgleich. Es war Okoyino da Mbabi, die zunächst mit einem Distanzschuss und anschließend mit einem Kopfball an Torfrau Ashlyn Harris scheiterte (47./49.).

Aber der FCR schlug zurück. So nahm Kozue Ando eine Hereingabe direkt, doch Almuth Schult verhinderte mit einer Glanzparade die Vorentscheidung (55.). Wieder reagierte der SC 07 mit wütenden Gegenattacken. So vergab Celia Okoyino da Mbabi die große Chance zum Ausgleich, als sie nach einem langen Ball aus 18 Metern unbedrängt verzog (57.). Und Laura Störzel setzte nach einem Eckball von Aileen Yaren den Nachschuss aus kurzer Distanz ebenfalls neben den Pfosten.

Beim unter dem Strich verdienten Ausgleichstreffer half eine ehemalige Neuenahrerin. Marina Himmighofen stoppte im Strafraum den Ball mit der Hand, Schiedsrichterin Inka Müller-Schmäh zeigte der bereits verwarnten Abwehrspielerin Gelb-Rot und deutete auf den Elfmeterpunkt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Okoyino da Mbabi sicher zum 1:1 (76.).

Duisburgs Trainerin Petra Hauser monierte, dass ihre Mannschaft es verpasst habe, das zweite Tor zu machen und zeigte sich "sehr unglücklich" darüber, nur einen Punkt mitgenommen zu haben.

Colin Bell anerkannte, dass der FCR im ersten Durchgang "die klar bessere Mannschaft" war, hatte jedoch in Halbzeit zwei sein Team "am Drücker" gesehen: "Wir haben einen Punkt mehr als gestern. Das ist wichtig."

SC 07 Bad Neuenahr: Schult, Störzel, Maier, Kuznik, Schröder, Nadine Rolser (73. Rinast), Bade (46. Pyko), Yaren, da Mbabi, Gregorius (88. Knaak), Nicole Rolser.

Tore: 0:1 Islacker (40.), 1:1 Okoyino da Mbabi (76./HE). Schiedsrichterin: Inka Müller-Schmäh (Potsdam).

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