OFV gegen Bornheim Favorit Oberkassel schaltet in den Angriffsmodus

BONN · Man trifft sich im Leben immer zweimal - sagt der Volksmund. Schon oft getroffen haben sich Ralf Jauernick und Hermann-Josef Werres. Zum ersten Mal war das im Jahr 2002. Zwei weitere Jahre spielte Jauernick unter Werres beim damaligen Fußball-Verbandsligisten VfL Rheinbach. Nun treffen sich beide als Trainerkollegen im Rahmen des Bezirksliga-Derbys zwischen dem Oberkasseler FV und den SSV Bornheim wieder.

 Favorisiert geht Spielertrainer Ralf Jauernick (rechts) mit Oberkassel ins Derby gegen Bornheim.

Favorisiert geht Spielertrainer Ralf Jauernick (rechts) mit Oberkassel ins Derby gegen Bornheim.

Foto: Horst Müller

Wobei Jauernick mit seinem OFV am Sonntag (14.30 Uhr) auf dem heimischen Stingenberg leicht favorisiert ist. "Er hat uns damals ganz schön Feuer gemacht", erinnert sich Ralf Jauernick an die gemeinsame Zeit. Jetzt soll es andersherum gehen. "Wir sind zu Hause noch ungeschlagen, und das darf auch so bleiben", gibt sich der Coach des Tabellenzweiten selbstbewusst - ohne allerdings den SSV zu unterschätzen. "Bornheim verfügt über eine hohe Offensivqualität und hat die beiden Spiele in der letzten Saison gegen uns gewonnen", warnt Jauernick, der in den Angriffsmodus schalten will.

Mit einer kleinen Einschränkung: "Wir dürfen die nötige defensive Sicherheit nicht vernachlässigen." Während Tobias Körner und Robin Werner definitiv ausfallen, steht hinter dem Einsatz des angeschlagenen Sven Becker ein Fragezeichen.

Beim SSV Bornheim ist die Lage auf dem Personalsektor noch angespannter. "Im Moment zähle ich gerade die Spieler durch, die für Sonntag infrage kommen. Das sind nicht allzu viele", sagte SSV-Trainer Hermann-Josef Werres im Vorfeld der Partie. Ob und inwieweit er auf die zuletzt gegen Hennef II eingesetzten A-Jugendlichen zurückgreifen kann, ist ebenfalls offen. "Die Jungs spielen am Samstag im Aufstiegskampf, da muss ich erst einmal abwarten."

Zudem hat sich Patrick Schmitz krank abgemeldet, und Torwart Patrick Masur laboriert an einem Kahnbeinbruch. "Wir treffen auf eine gefestigte Mannschaft, die ich zu den Aufstiegsfavoriten zähle. Da dürfen wir uns persönliche Fehler wie zuletzt bei den Gegentreffern nicht erlauben", sagt Werres und fordert volle Konzentration.

Merl will Schadensbegrenzung betreiben

Wenn es nach den eigenen Ansprüchen und einigen Experten geht, dann hätte die Begegnung zwischen dem SC Uckerath und dem SV Rot-Weiß Merl (Sonntag, 15.15 Uhr) auf der Zielgeraden der Hinrunde ein Spitzenspiel sein sollen. Stattdessen geht es für die Rot-Weißen erst einmal nur um Schadensbegrenzung. Zwar hinkt auch der SCU den Erwartungen hinterher, doch so prekär wie bei den Merlern ist die Lage nicht. Ganze drei Punkte trennen die Elf von Trainer Deniz Bakir von einem Abstiegsplatz.

Dennoch ist dies kein Grund, den Stab über die Mannschaft zu brechen. "Wir haben zuletzt mit fünf 18-Jährigen gespielt, die ihre Sache trotz der 1:2-Niederlage gegen Oberkassel gut gemacht haben", so Bakir, der mit vielen Ausfällen zurechtkommen muss. Gegen den Sieg-Vertreter steht Routinier Elias Khalag wieder zur Verfügung. Von Soufiane Khedhairia trennten sich die Merler indes freiwillig.

Verärgert zeigte sich Bernd Teichmann nach der 1:4-Niederlage "seiner" TuRa Oberdrees in Rheidt, die im Kampf um eine gute Ausgangsposition in der Spitzengruppe einen herben Rückschlag bedeutete. "Wer in Rheidt verliert, der sollte nicht mehr nach oben schielen. Einigen Spielern scheint es nicht wichtig zu sein", sagt Teichmann und denkt laut über Veränderungen nach. Gegen die "Wundertüte" Borussia Lindenthal-Hohenlind II (14.30 Uhr) ist dennoch ein Sieg fast schon Pflicht, will man den Anschluss nicht gänzlich verlieren.

Wachtberg empfängt Wahlscheider SV

Hochzufrieden hingegen sind die Verantwortlichen des Aufsteigers SV Wachtberg, der am Sonntag (15 Uhr) den Wahlscheider SV empfängt. Nach dem 3:0-Überraschungscoup beim SC Uckerath steigen die Ansprüche. "Das sollte für uns die neue Messlatte sein", sagt SVW-Kapitän und Co-Trainer Olcay Yildirim erklärt: "Jetzt hat jeder gesehen, was möglich ist, wenn sich alle an die Vorgaben halten." Yildirim stört sich auch nicht daran, dass für ihn als Spieler die Hinrunde nach seinem Platzverweis gegen Fortuna Bonn vorzeitig beendet ist: "Wenn es ohne mich läuft - umso besser."

Besser laufen könnte es hingegen für den zweiten Aufsteiger, den VfL Meckenheim, der zuletzt das Kellerduell gegen Schlusslicht FC Niederkassel mit 2:1 gewann. Die Niederkasseler trennten sich anschließend von ihrem Trainerduo Dirk Ysewyn und Sascha Mertschat. Bei der Zweitvertretung des Mittelrheinligisten FC Hennef 05 hängen die Trauben für die Elf von Trainer Andreas Drysch allerdings ziemlich hoch. Der Anstoß im Hennefer Sportzentrum erfolgt bereits um 13 Uhr.

Knapp zwei Stunden später, um 14.45 Uhr, gastiert Fortuna Bonn beim schwer einzuschätzenden ASV Sankt Augustin, der zu Hause allerdings keine Macht ist. Andererseits ist die Elf von Trainer Thomas Kaltscheuer auf fremdem Terrain bislang fast alles schuldig geblieben und holte in sechs Spielen lediglich zwei Punkte.

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