Null Tore, null Punkte - ein ausgewachsener Fehlstart

Fußball-Oberligist Bonner SC verliert auch das zweite Saisonspiel beim 1. FC Köln II mit 0:3 - BSC-Coach: "Meine Spieler hatten viel zu viel Respekt"

Null Tore, null Punkte - ein ausgewachsener Fehlstart
Foto: Dennis Brosda

Köln. Schnürlregen am Geißbockheim. Das ungemütliche Ambiente passte zum nun wohl als verkorkst zu bezeichnenden Saisonstart des Bonner SC. Unter den Augen sämtlicher Fußball-Honoratioren des 1. FC Köln unterlag der BSC am zweiten Spieltag der Oberliga Nordrhein der Zweitvertetung des FC mit 0:3 (0:1).

Null Tore, null Punkte - mit Wehmut dürfte der eine oder andere Fan inklusive des im Kölner Regen frustriert auf und ab wandernden BSC-Präsidenten Hans Viol an den Beginn der vergangenen Saison zurückdenken, als der ranghöchste Bonner Fußballclub ohne Stolperer in Fahrt kam.

"Was soll ich machen?" Reinhold Fanz, damals wie heute der verantwortliche Coach, zuckte nur mit den Schultern. "Ich wusste, dass es schwer wird. Die halbe Mannschaft ist verletzt und von denjenigen, die spielen, kommt die Hälfte aus der A-Jugend oder hat die Vorbereitung nicht oder kaum mitmachen können."

Einleuchtende Erklärungen oder nur Ausreden? Die Darbietungen im Franz-Kremer-Stadion erhärteten die Äußerungen des BSC-Trainers. Viel Einsatz, noch mehr Missverständnisse. Einmal in Ballbesitz, reichte eine Hand, um die gelungenen Abspiele beim Spielaufbau des BSC zu quantifizieren.

Die Kölner wirkten erheblich kompakter, agierten aber zumindest in der ersten Hälfte nur selten gefährlich. Die größte Gelegenheit für die kleinen Geißböcke verursachte BSC-Deckungsspieler Thomas Frohn, der in der 13. Minute gegen Gustav Schulz vertändelte.

Diesen Lapsus konnte BSC-Schlussmann Stefan Demuth noch ausbügeln. Zuvor hatte Ricardo Borba zweimal auf das Tor von Benjamin Finke geschossen (10./12.). Für die Nummer zwei bei den FC-Profis bedeutet dies übrigens die einzige Bewegungstherapie in Halbzeit eins. "Meine Spieler hatten da viel zu viel Respekt", kritisierte Fanz.

Hinzu kam auch noch Pech, als Mike Wunderlich in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit mit einem abgefälschten Freistoß aus 30 Metern zum 1:0 traf. Für beide Trainer war dies der Knackpunkt der Partie. "Bis dahin hat der BSC gut dagegen gehalten", fand auch FC-Coach Christoph John.

Nach dem Wechsel machte der FC, der neben Fink mit Tobias Nickenig einen zweiten Profi aufgeboten hatte, kürzeren Prozess. In der 53. Minute traf Enis Alushi zum 2:0. Fanz reagierte und wechselte sogar seinen bundesligaerfahrenen Co-Trainer Asif Saric ein.

Serdar Aslan, den Fanz für die Startelf nominiert hatte, blieb mangels geeigneten Schuhwerks auf der Bank. Nachdem aber Thiemo Höhn per Kopf am prächtig reagierenden Finke gescheitert war (69.), besiegelte der Treffer zum 3:0 durch Christian Schlösser dann endgültig den Fehlstart des BSC.

Ob und wann der BSC in Fahrt kommt, klärt sich schon am Sonntag. Dann kommt der 1. FC Bocholt.

BSC: Demuth - Frohn, Bratke, Risser, Moschny - Frielingsdorf (62. Höhn), Sima, Saighani, Bakir (62. Saric) - Borba, Student (62. Sheibani).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Olaf Manthey feierte mit dem eigenen
Führerschein nach nur einer Fahrstunde
GA-Serie „Spurensuche“: Der Tourenwagenfahrer Olaf MantheyFührerschein nach nur einer Fahrstunde
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort