Ex-Spieler des Rugby-Clubs Bonn-Rhein-Sieg Max Lueck: Bonner nach Gloucester locken

BONN · Alles andere als gewöhnlich ist der Weg, den Max Lueck aus Bonn nach seinem Abitur beschritten hat. Den ehemaligen Spieler des Rugby-Clubs Bonn-Rhein-Sieg zog es nach England, um in Gloucester Coaching zu studieren. Danach engagierte er sich in seiner Wahlheimat in einer Sportart, die dort einen weitaus größeren Stellenwert besitzt als in Deutschland: im 7er-Rugby.

 Mittendrin statt nur dabei: Der frühere Bonner Spieler Max Lueck engagiert sich in der neuen olympischen Disziplin 7er-Rugby.

Mittendrin statt nur dabei: Der frühere Bonner Spieler Max Lueck engagiert sich in der neuen olympischen Disziplin 7er-Rugby.

Foto: privat

Die 7er-Variante unterscheidet sich deutlich vom klassischen 15er-Rugby: Jede Partie dauert zweimal sieben Minuten, nicht achtzig. Und statt 15 hat jede Mannschaft nur sieben Spieler. 2016 bei den Spielen in Rio de Janeiro ist das 7er-Rugby erstmals olympisch. Dementsprechend groß ist der Wachstumsmarkt der Sportart.

Max Lueck ist mittendrin. In Gloucestershire hat er im Sommer 2012 das Projekt "7 Bamboos Rugby" ins Leben gerufen - mit einem in England einzigartigen Ansatz. "Eine klassische Ausbildung zum 7er-Spieler gab es bislang nicht, wir wollen dies ändern und kooperieren inzwischen mit diversen Schulen, Colleges und Universitäten vor Ort", sagt der 30-Jährige.

Die meisten Mannschaften haben sich an Universitäten gebildet oder bestehen aus selbstständig zusammengesetzten Teams, die sich über Turnierserien nach oben spielen wollen. Lueck möchte seine Spieler nachhaltig entwickeln - und das nicht nur auf dem Platz: "Wir versuchen, unseren Spielern eine Vielzahl von wichtigen Fähigkeiten beizubringen, beispielsweise Management und Organisation, die sie auch in anderen Bereichen anwenden können."

Weil der Schulsport in England häufig von privaten Anbietern organisiert wird, erhält das Projekt inzwischen auch Fördergelder von der Stadtverwaltung. "Unser Ziel ist es, einerseits junge Spieler an den Sport heranzuführen, diese gleichzeitig aber auch in unsere Seniorenmannschaft zu integrieren. Im vergangenen Jahr haben wir bereits zwei Turniere gewonnen", zieht Lueck eine positive Zwischenbilanz.

Gleichzeitig verliert er nicht den deutschen Markt aus den Augen. In Ländern, in denen Rugby bislang ein Schattendasein fristet, haben sich durch die Aufnahme ins olympische Programm neue Fördermöglichkeiten ergeben. Und da für die Bamboos das Organisieren großer Turniere eine wichtige Einnahmequelle darstellt, will Lueck auch gerne deutsche Mannschaften für das größte Regionalturnier gewinnen, das er im Mai an seiner Universität veranstaltet.

Geht sein Plan auf, dann wird dort erstmals auch eine Mannschaft mit Spielern der Bonner Rugger auflaufen.

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